Pilzsuche und Kastanienschießen: Wandertag in Halle lockt 626 Abenteurer

Halle. Beim Gehen sind mehr als 200 Muskeln beteiligt. Der Wandertag des RC Teuto ist daher gleichermaßen fordernd wie erholsam: Alle Teilnehmer kommen ins Schwitzen, lüften ihre Lunge, bringen das Blut in Wallung und schütteln Stress ab. Stolz erzählt eine Frau im Ziel beim Mittagessen in der Mensa der Firma Storck, dass sie nur einen von zwei Rastpunkten genutzt habe: &bdquo;Und den auch nur fünf Minuten.“ Ihr Tipp: &bdquo;Besser durchziehen und am Nachmittag das Sofa quälen.“ Neun Grad Celsius zeigt das Thermometer beim Start der Wanderung um 9 Uhr morgens auf dem Gelände der Firma Storck an. Etwas zu kalt, oder? &bdquo;Auf keinen Fall. Nicht bei der Strecke - es war genau richtig“, antwortet eine Wandererin im Ziel, die Anstrengung und Temperatur als perfekte Kombination erlebt. Stammgäste sind seit über zehn Jahren beim Wandertag Zu den vielen Stammgästen zählt die vierköpfige Familie Rüter, die seit mehr als zehn Jahren am Wandertag teilnimmt. &bdquo;Man kann mit der Familie zusammen die Natur erleben“, sagt Dirk Rüter, der mit seiner Frau Helga und seinen Söhnen Jonas (10) und Paul (6) auf die Acht-Kilometer-Strecke gegangen ist. Was war für die Familie der Höhepunkt ihres diesjährigen Wandertages? &bdquo;Ein Pilz mit langem Stiel und Hut“, sagt Jonas nach kurzem Nachdenken. Den meisten Spaß aber hatten er und sein Bruder beim Kastanienschießen auf dem Rückweg vom Schützenberg. Zuvor führt der Weg durch die Ascheloher Schweiz bis hinauf zum Kammweg des Teutoburger Waldes. Dabei absolvieren die Wanderer je nach gewählter Strecke zwischen 140 und 280 Höhenmeter. Leicht bis moderat stuft eine Wander-App das Streckenprofil ein - abhängig vom Fitnesslevel. Rettungseinsatz für Wanderin nach medizinischem Notfall Lothar Breiter, der Vorsitzende des Veranstalters RC Teuto, hat die drei Strecken ausgewählt: Eine ist 8, eine 12,5 und die längste 15 Kilometer lang. 30 Helfer aus seinem Verein unterstützten Breiter. Maßgeblich für den Verlauf der Rundkurse war nach Breiters Angabe die zwei Rastpunkte am Grünen Weg und auf dem Hof Hempe am Hengeberg. Die Aussichten auf ein schönes Naturerlebnis an den Hängen des Teutoburger Waldes locken immerhin 626 Wanderer an: &bdquo;Damit sind wir sehr zufrieden. Das ist guter Durchschnitt“, sagt Breiter, der an ein Jahr erinnert, in dem mehr als 800 Wanderer auf die Strecke gingen. Zudem habe es dieses Jahr in der Vorbereitung und Durchführung kaum Probleme gegeben. Allerdings kommt es zwischenzeitlich zu einem Rettungswageneinsatz nach einem medizinischen Notfall einer Wandererin. Nähere Angaben zum Zustand der Frau kann Breiter bis Redaktionsschluss nicht geben, da er von dem Vorfall bis dahin nur vom Hörensagen erfuhr. Komplett neue Strecken beim Wandertag in Halle Ingeborg Vogt, die Pressewartin des Vereins, ist die Strecke mit ihrem Mountainbike und fünf weiteren Helfern am Vortag zweimal abgefahren, um sie auszuschildern. Zum Abschildern fährt sie sie am Freitagnachmittag noch ein drittes Mal ab. &bdquo;Wir hatten dieses Jahr komplett neue Strecken“, erzählt Vogt. Sie habe beim Anbringen der Richtungspfeile zeitweise eine Änderung vornehmen müssen, weil ein Waldbauer zwischenzeitlich Bäume fällte, deren Stämme nun quer über dem Weg liegen. &bdquo;Unter gefällten Bäumen durchgehen ist nicht so schön“, sagt Ingeborg Vogt. Das gute Wetter bietet beste Sicht: Auf der nördlichen Kammseite blicken die Wanderer bis zum Wiehengebirge, auf der Südseite blicken sie über die Stadt Halle hinaus bis in die westfälische Bucht. &bdquo;Die Strecke ist wunderschön, mit tollen Aussichten“, sagt Ingeborg Vogt und fügt hinzu: &bdquo;Am schönsten ist, wenn die Leute glücklich ins Ziel kommen.“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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