Bürgermeister Thomas Tappe strebt eine zweite Amtszeit in Halle an

Halle. Die Klingel ist noch nicht verstummt, da ertönt ein Bellen. Und ein flauschiges Etwas läuft, durch die gläserne Haustür sichtbar, auf eben diese zu. Im Hintergrund winkt Thomas Tappe, kurz darauf öffnet der Bürgermeister die Tür – und der zuvor noch aufgeregt bellende Hund bleibt wohlerzogen stehen. &bdquo;Das ist Johannes“, sagt Tappe und fügt, die nächste Frage erahnend, direkt hinzu, dass dies kein typischer Hundename ist. &bdquo;Die Kinder haben früher gerne ’Alarm für Cobra 11’ geschaut. In der Serie gab es auch einen Hund und der hieß eben Johannes“, erklärt Tappe. Der elfjährige Vier-Rassen-Mix aus Terrier, Dackel, Pudel und Malteser, ist voller Vorfreude, denn alles deutet auf einen Spaziergang mit Herrchen hin. &bdquo;Ich gehe gerne mit dem Hund raus, aber oft fehlt mir dafür die Zeit“, sagt Tappe. Seit der Übernahme des Bürgermeisteramtes im Herbst 2020 ist der Terminkalender von Tappe rappelvoll. &bdquo;Ich versuche, möglichst viele Termine selber zu machen und nur wenige an meine Stellvertreter abzugeben.“ Der 54-Jährige ist gerne unter Menschen und stellt sich dem Dialog. &bdquo;Die Bürger haben einen Anspruch darauf, dass ich ihnen Rede und Antwort stehe. Kritische Anmerkungen sind hilfreich, um zu sehen, wo der Schuh drückt.“ Als Bürgermeister stehe man viel mehr im Fokus. &bdquo;Man geht praktisch nie privat zu einer Veranstaltung. Oft wird man dann angesprochen, aber das ist in Ordnung. Im rein privaten Bereich versuche ich jedoch, Diskussionen zu vermeiden.“ Lesen Sie auch: Live-Ticker zur Bürgermeisterstichwahl 2020 Halles Bürgermeister wäre gerne wieder landwirtschaftlich aktiv video-js.video-js.vjs-fluid:not(.vjs-audio-only-mode) { padding-top: 177.7778%; } Während Tappe erzählt, wird der Himmel am Rande von Hörste immer dunkler. Regen kündigt sich an und Johannes spürt, dass seine vier kurzen Beine heute wohl nicht mehr so richtig ins Rotieren kommen. Tappe wählt den kurzen Weg, rund ums Haus und ab in den großen Garten. &bdquo;Da wird er gleich wieder sauer sein. So wie kürzlich, als ich ihm mal wieder das Fell scheren musste. Da war er einige Tage beleidigt und hat mich nicht angeguckt.“ Johannes bleibt jedoch ruhig. Früher war er von ganz vielen Tieren umgeben, jetzt ist er ganz alleine. &bdquo;Ich hätte gerne wieder mehr Tiere, aber es ging zeitlich einfach nicht mehr. Bis vor zwei Jahren hatten wir noch zwei Schafe, die den Rasen kurz gehalten haben. Zudem noch einen Labrador und ganz viele Hühner“, sagt Tappe. Da seine ebenfalls im Haus lebenden Eltern altersbedingt kürzertreten müssen, können auch sie sich nicht mehr so sehr um die Tiere kümmern. Der Privatzoo musste also schrumpfen. Generell ist es im Haus in den vergangenen Jahren ruhiger geworden. &bdquo;Unsere Kinder sind aus dem Haus. Man muss sie gehen lassen, das ist der Lauf der Dinge“, sagt Tappe verständnisvoll. Gleichwohl spürt man, dass dem Familienmenschen die Kinder unter dem Dach fehlen. Erhalt der Haller Gesamtschule war ein Mammutprojekt &bdquo;Hier waren unsere Hühner“, sagt Tappe und zeigt auf einen großen Stall. Darin steht auch noch ein alter Trecker. Die Landwirtschaft ist und bleibt sein Hobby. Er nimmt sich fest vor, im späteren Leben wieder mehr in diese Richtung zu unternehmen. Aber zunächst gilt die Priorität der angestrebten zweiten Amtszeit als Bürgermeister. Auf die erste Periode blickt der 54-Jährige zufrieden zurück. &bdquo;Wir haben viel bewegt in den vergangenen fünf Jahren“, fährt Tappe fort, während die ersten Regentropfen herabfallen und er Schutz unter dem Terrassendach sucht. &bdquo;Ein besonderes Ereignis war sicherlich die Storck-Waldbesetzung. So etwas kommt nicht alle Tage vor. Ich denke, wir haben da eine gute Lösung gefunden“, sagt Tappe. Extrem wichtig sei der Erhalt der Gesamtschule gewesen. &bdquo;Nun haben wir eine Chance und ich bin sicher, dass die Schule weiterhin einen guten Weg nimmt.“ Lesen Sie auch: Eltern sichern mit ihren Anmeldungen die Zukunft der Gesamtschule Der ISEK-Prozess sei ein &bdquo;dicker Brocken, aber es war wichtig, diesen zu starten, um die Zuschüsse in Höhe von vier Millionen Euro zu sichern“. Nun gilt es, eine Lösung für die Einzelhändler der Rosenstraße zu finden. Über einen von der Verwaltung ins Spiel gebrachten Härtefallfonds wird der Haupt- und Finanzausschuss in einer Sondersitzung am 13. August entscheiden. Genossenschaftliches Bauen hat in Halle seinen Grundstein &bdquo;Wichtig ist auch, dass wir endlich den Aldi auf den Weg gebracht haben und dass am Künsebecker Weg ein kleines Nahversorgungszentrum erhalten bleibt“, sagt Tappe. Das benachbarte Baugebiet Masch werde dringend benötigt, gerade mit Blick auf bezahlbaren Wohnraum. &bdquo;Mit dem genossenschaftlichen Bauen sind wir ein Pionier im Kreis Gütersloh“, sagt der Hörster, der seit 40 Jahren Mitglied im Posaunenchor Hörste-Hesselteich-Bockhorst ist. Der übt regelmäßig am Montagabend, was Tappe gut in den Zeitplan passt. Immerhin ein Tag, an dem in der Regel keine politischen Sitzungen stattfinden. Lesen Sie auch: Anblick dieses Hauses sorgt für eine große Überraschung &bdquo;Samstag ist mein Hauptarbeitstag zu Hause. Im Sommer stehe ich gerne schon um 5.30 Uhr auf, ich bin unheimlich gerne in der freien Natur“, sagt Tappe. &bdquo;Der Rasen ist schon wieder ganz schön hoch.“ Johannes ist geräuschlos schmollend auch noch mit dabei und lässt sich vom Gras am Bauch kitzeln. &bdquo;Bürgermeister ist man 24/7, aber den Samstag versuche ich bewusst freizuhalten.“ Zum Rasenmähen mit dem Aufsitzmäher etwa. Für die Zukunft ist es ihm auch wichtig, die Ortsteile zu stärken. &bdquo;Ich bin ja selbst Kind eines Ortsteils. Ich sehe daher auch die geplanten Kita-Modernisierungen in Stockkämpen und Bokel als absolut notwendig an“, sagt Tappe. Auch die Tante-Enso-Filialen in Künsebeck und Hörste seien ein großer Erfolg. Kleine Gewerbeflächen für Haller Handwerker sind das Ziel Zudem sollen in den kommenden Jahren kleine Wohngebiete und Gewerbeflächen entstehen. &bdquo;Es geht darum, den heimischen Handwerksbetrieben Fläche anbieten zu können. Es ist nicht selbstverständlich, dass man vor Ort Betriebe hat, die durch die Gewerbesteuer den Haushalt stützen. Wohlstand hängt nun einmal mit der örtlichen Wirtschaft zusammen“, sagt Tappe. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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