PAB-Gesamtschule: Kreis spricht sich gegen dritten Standort in Halle aus

Halle/Borgholzhausen. In die Diskussion um einen möglichen dritten Standort der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule kommt weitere Bewegung. Zwei Ausschüsse des Kreises Gütersloh sowie der Kreistag als letzte Instanz werden sich in den kommenden gut zwei Wochen damit beschäftigen, ob die Stadt Halle neben Borgholzhausen und Werther eventuell zur Dependance der PAB wird. In die Beratungen geht die Politik dabei mit einem eindeutigen Vorschlag seitens der Verwaltung: &bdquo;Der Kreis Gütersloh lehnt die Gründung und die Trägerschaft eines dritten Standortes am Standort Halle ab“, heißt es inhaltlich in der Vorlage. Mit der Beschlussvorlage läuft der Kreis, der Träger der PAB-Gesamtschule ist, in Borgholzhausen offene Türen ein. &bdquo;Es gab viele Hintergrundgespräche“, sagt Bürgermeister Dirk Speckmann gegenüber dem &bdquo;Haller Kreisblatt“. Die haben aus seiner Sicht offenbar gefruchtet. &bdquo;Ich bin froh, über diese eindeutig ablehnende Positionierung und hoffe, sie findet in der Sitzung eine sehr breite Mehrheit“, teilt Speckmann mit. Bei der Stadtratssitzung am Donnerstagabend (12. September) informierte der Borgholzhausener Bürgermeister die Piumer Lokalpolitik über die Haltung der Kreisverwaltung. &bdquo;Die Beweggründe für diese Empfehlung sind umfassend und ausgewogen dargelegt“, sagte Speckmann in der Sitzung. Borgholzhausen sieht sich in Sachen Gesamtschule mit Werther auf einer Linie In der Sache sei sich Borgholzhausen auch mit dem weiteren PAB-Standort Werther einig. Aus Werther liegt zwar keine offizielle Stellungnahme vor. Man sei dort aber &bdquo;inhaltlich fraktionsübergreifend auf gleicher Linie“, so der Borgholzhausener Bürgermeister. Tatsächlich hatte sich die Borgholzhausener Stadtverwaltung vor einem Monat klar gegen einen möglichen dritten Standort der PAB positioniert. Ein Verhindern des dritten Standorts sei im Interesse der Stadt Borgholzhausen und deren örtlicher Schülerinnen und Schüler, heißt es im Fazit unter anderem. Kritisiert werden in der Stellungnahme etwa die Gefahr, die Oberstufe am Standort Pium zu verlieren, sowie der enorme Zeitdruck. Denn ein möglicher dritter PAB-Standort in Halle ginge, würde er denn Wirklichkeit werden, schon im August 2025 an den Start. Kreis Gütersloh will &bdquo;Schaden von seiner Gesamtschule“ abwenden Der Piumer Fachausschuss schloss sich vor gut zwei Wochen der Sicht der Verwaltung inhaltlich an. In der entsprechenden Sitzung lehnte auch PAB-Schulleiterin Ulla Husemann einen möglichen dritten Standort ab. &bdquo;Dieses Konstrukt ist aus meiner Sicht nicht zu stemmen“, sagte sie. Tatsächlich führt der Kreis Gütersloh in seinen zweiseitigen Erläuterungen zum Beschlussvorschlag auch das Argument auf, dass die bisherigen beiden PAB-Standorte zu schützen seien: &bdquo;Der Kreis Gütersloh nimmt seine Verantwortung wahr und sieht sich in der Pflicht, Schaden von seiner Gesamtschule abzuwenden“, heißt es wörtlich. Die Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule mit ihren beiden Standorten in Borgholzhausen und Werther genieße seit vielen Jahren einen hervorragenden Ruf im nördlichen Kreisgebiet und darüber hinaus. Der Kreis Gütersloh als Schulträger sehe nun die große Gefahr, die gute pädagogische Arbeit durch die Hinzunahme eines dritten Standortes nachhaltig zu gefährden und die organisatorische Abwicklung erheblich zu erschweren. Dritter Gesamtschul-Standort wäre &bdquo;organisatorisch eine Herausforderung“ Halles Bürgermeister Thomas Tappe unterstreicht im Gespräch mit dem &bdquo;Haller Kreisblatt“ erneut, dass der größte Einsatz in Halle weiterhin dem &bdquo;Plan A“ gelte. Tappe präzisiert: &bdquo;Der Fortbestand der Gesamtschule Halle in städtischer Trägerschaft und auch mit einer Oberstufe wäre für alle das Beste.“ Wie mehrfach berichtet, hat die zehn Jahre alte Haller Gesamtschule allein in den fünf Jahren nicht mehr die geforderte Anmeldezahl von mindestens 100 Schülern und Schülerinnen erreicht. &bdquo;Es ist also leider so, dass wir einen Plan B in der Tasche haben müssen“, so Tappe weiter. Was so viel heißt, das Gesamtschulangebot in Halle als Teil der PAB-Gesamtschule aufrechtzuerhalten, sollte die &bdquo;magische Grenze“ von 100 nicht erreicht werden. Die Schulform als solche habe ja eine Akzeptanz in Halle, fährt der Haller Bürgermeister fort. &bdquo;Natürlich wäre ein dritter Standort organisatorisch eine Herausforderung“, greift er das Argument des Kreises im Gespräch mit dem HK auf. Den hohen Aufwand, den ein dritter PAB-Standort logistisch und pädagogisch erfordern würde, sieht auch Tappe. &bdquo;Er steht für mich aber nicht am Anfang.“ Diese Nachteile für Borgholzhausen und Werther sieht Halles Bürgermeister Vielmehr gibt der Haller Bürgermeister zu bedenken, dass ein Ende von Halle als Gesamtschulstandort auch Nachteile für Borgholzhausen haben könnte. &bdquo;Es gäbe in Halle dann ja kein durchgehendes Gesamtschulangebot mehr“, sagt Tappe. Das wiederum könne für Pium und Werther bedeuten, dass Schüler und Schülerinnen aus Halle in Zukunft nicht mehr abgelehnt werden dürfen, wenn sie sich an der PAB-Gesamtschule bewerben. Der heute schon vorhandene Effekt, dass Borgholzhausener Schüler wegen Anmeldungen aus Versmold nach Werther ausweichen oder Schüler abgewiesen werden müssen, würde sich noch verstärken, so Tappe. Das könne nicht im Interesse des Nordkreises sein. Sein Fazit: &bdquo;Die einfache Ablehnung des Plan B, wenn es mit Plan An nicht klappt, ist eben auch schwierig.“ Fachausschuss und Kreisausschuss tagen am 19. und 23. September. Der Kreistag kommt am 30. Spetmebr zusammen.

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