Haller Miet-Koch will Esskultur in die heimischen Küchen bringen

Halle. &bdquo;Kochen ist eigentlich relativ einfach“, schwört Emanuel Niemann. Der Haller Küchenchef sagt das nicht nur, sondern tritt auch gerne den Beweis an: Mit Kochkursen in privaten Küchen will er Menschen die Begeisterung für sein Handwerk nahebringen. &bdquo;Viele haben wirklich schöne Küchen – meistens sogar im Wert von einem Kleinwagen. Ich will den Leuten zeigen, dass man zu Hause schnell und gut kochen kann. Und die Leute sind oft erstaunt, wie einfach das geht.“ Als Mietkoch steht er für private, aber auch Unternehmensveranstaltungen bereit. Je nach Wunsch kümmert er sich ganz klassisch um das leibliche Wohl seiner Kunden oder bringt ihnen sogar seine besten Küchen-Tipps bei. Manchmal werden die Kochkurse verschenkt, manchmal buchen die Kunden selbst, um in der eigenen Küche Weiterbildung mit Event-Charakter und geselligem Zusammensein zu verbinden. Der Küchenchef, der hauptberuflich in einer Bielefelder Privatklinik arbeitet, ist breit aufgestellt: Der 41-Jährige blickt zurück auf diverse Restaurant-Erfahrungen in Deutschland und in der Schweiz. Er kennt Kantinenarbeit und ist sogar mit besonders jungen Gästen vertraut: Der Haller vertritt gelegentlich in der Haller Kita &bdquo;Kids World“ den Koch der Einrichtung. &bdquo;Gutes Kita-Essen ist so wichtig. Gerade Kindern sollte man früh zeigen, was vernünftiges Essen ist – und was man alles essen kann. Kinder essen auch Quinoa oder Bulgur. Wenn es lecker zubereitet wurde ...“ Haller kritisiert deutsche Esskultur – und will helfen Genau so wichtig stuft er gutes Essen an seinem Arbeitsplatz in der Klinik ein: &bdquo;Patienten brauchen für ihre Genesung eine gesunde Versorgung. Das Kochen in der Privatklinik ist aufgrund des Budgets und der Möglichkeiten ein Traum!“ Im Gegensatz zum typischen Krankenhaus-Klischee werde das Essen in der Klinik immer gut bewertet: &bdquo;Wir machen alles frisch“, sagt der Ostwestfale mit einem hörbaren Stolz in der Stimme. Die Liebe zum Beruf schwingt mit – dabei wollte Emanuel Niemann eigentlich Tischler werden, wie er lachend beichtet. Das war jedoch nicht so leicht und so entschied er sich nach der Schule, in anderen Bereichen zu schnuppern. Nach einem Praktikum im Detmolder Speisekeller bekam er die Chance, dort auch eine Ausbildung zu machen: &bdquo;Damals eines der höchsten Restaurants in Ostwestfalen.“ Lesen Sie auch: Tante Enso und Teewiese: Haller Unternehmerin wird immer erfolgreicher Was er bei der Arbeit erlebt, möchte er auch in die privaten Küchen bringen. Und gerade in Deutschland sieht er viel Nachholbedarf: &bdquo;Essen hat in Deutschland immer einen unteren Stellenwert. Man kauft sich lieber ein neues Handy, bevor man vernünftiges Essen kauft.“ Dabei müsse gutes Essen nicht teuer sein, betont Emanuel Niemann. &bdquo;Es gibt zwar eine deutsche Esskultur – aber sie geht stark verloren“, bedauert er. Auf seinen Reisen im Ausland – besonders in Japan – beobachte der Haller, dass viele Nationen Essen und Kultur viel stärker verankern. &bdquo;Essen bedeutet dort viel mehr, dass man auch mit anderen Menschen zusammenkommt.“ Haller Koch kann sich ein Restaurant in Deutschland nicht vorstellen Auch die Restaurant-Szene sei in Deutschland ein hartes Pflaster. &bdquo;Ich könnte mir zwar vorstellen, ein Restaurant zu eröffnen, aber nicht in Deutschland“, sagt der Koch deutlich. &bdquo;Solange die meisten Leute am Essen sparen, ist das zu schwierig. Hinzukommt, dass es einem in Deutschland nicht leicht gemacht wird, sich mit einem Restaurant selbstständig zu machen.“ Für den leidenschaftlichen Koch, der sich nach einem langen Arbeitstag selbst auch gerne mal einen Restaurant-Besuch gönnt, ist das unverständlich. Lesen Sie auch: Alleinerziehende Mutter (40) aus Halle legt mit Start-up los Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Emanuel Niemann (@central_kitchen_events)

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