„Ortscheck“: Die Haller plagt eine große Sehnsucht - und sie sind genervt

Halle. Beim großen Heimat-Check des &bdquo;Haller Kreisblatts“ hat die Stadt Halle mit einem Gesamtwert von 6,43 (auf einer Skala von 1 bis 10) einen Mittelfeldplatz belegt. Die Lindenstadt landete auf Platz 21 unter 41 OWL-Kommunen. Was besonders auffällt: Die Haller interessieren sich für ihre Heimat, das belegen starke 495 Menschen, die an der Umfrage teilgenommen haben. Und sie bringen sich ein – was naturgemäß auch viele kritische Anmerkungen mit sich bringt. Vor allem zwei Themenbereiche brennen den Bürgerinnen und Bürgern unter den Nägeln. Hier ist Halle stark Das Sport- und Vereinsangebot bewerten die Haller mit 7,63 am besten – und liegen damit auch im OWL-Trend. Dahinter folgen Bildung (7,24), Einzelhandel (7,17) und Sauberkeit (7,17). Insgesamt liegt Halle in 6 von 15 Kategorien über dem regionalen Durchschnitt. Die Marktforschungsagentur Co-Mind urteilt: &bdquo;Insgesamt präsentiert sich Halle als solide bewerteter Standort mit guter Grundversorgung und leichten Schwächen bei Mobilität und Wohnen.“ .responsive23-5BCogC7aAZ1pY4HE-bar-horizontal-ortscheck-wie-lebt-es-sich-in { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-5BCogC7aAZ1pY4HE-bar-horizontal-ortscheck-wie-lebt-es-sich-in { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-5BCogC7aAZ1pY4HE-bar-horizontal-ortscheck-wie-lebt-es-sich-in { padding-top: 142.86%; } } Das fehlt im Handel Halle bildet also keine Ausnahme vom durchaus überraschenden Befund, dass der Einzelhandel auch in ländlich geprägten Kommunen geschätzt wird. Allerdings gibt es hier ein &bdquo;Aber“ – und das dokumentiert sich in den Kommentaren. Denn die Menschen würden sich schon neue Akzente wünschen. So wird kritisiert, dass Geschäfte fehlen, die keine Textilien anbieten, sondern zum Beispiel Haushaltswaren. In ihren Wünschen greifen die Haller zudem einen Punkt auf, der in den vergangenen Jahren auch politisch immer wieder diskutiert wurde: Der Stadt stünde ein Baumarkt gut zu Gesicht. Und schließlich wird offenbar auch der frühere Edeka-Markt am Klingenhagen nach wie vor vermisst. Ein &bdquo;Supermarkt unterhalb der Bahn“ sei in jedem Fall wünschenswert. Hier scheiden sich die Geister In wohl keinem Themenbereich gehen die Meinungen in der Lindenstadt so weit auseinander wie beim Verkehr. Generell wird er mit einer 4,7 auch eher schwach bewertet – was seine Ursachen nicht zuletzt in den zahlreichen Auseinandersetzungen über verschiedene Themen in den vergangenen Jahren haben dürfte. Die Umgestaltung der Alleestraße führte sogar zu einem Bürgerentscheid, die verschiedenen Tempo-30-Zonen bleiben umstritten. Es haben sich zwei klare Lager gebildet. Rad versus Auto Und die beiden Lager machen ihrem jeweiligen Unmut in den Kommentaren auch mehr als deutlich Luft: &bdquo;Viele Menschen sind auf ihr Auto angewiesen. Nicht den Autofahrern das Leben immer schwerer machen und durch Verkehrsregulierung zu Gunsten von Radfahrern immer mehr Stau verursachen und den Verkehrsfluss behindern!“, heißt es in einer Stellungnahme. Demgegenüber machen sich auch viele Bürgerinnen und Bürger für das Rad stark: &bdquo;Der Straßenverkehr ist auf schnelle Durchfahrbarkeit ausgelegt. Im Innenstadtbereich könnte ein Einbahnsystem mit Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h, Längsparkstreifen und gegenläufigem Radverkehr die Sicherheit und Qualität des Verkehrs steigern“, wird da geschrieben – oder aber: &bdquo;Ich würde mir eine wesentlich stärker dem Fahrrad angepasstes Verkehrskonzept wünschen. Dem Fahrrad muss wesentlich mehr Verkehrsraum eingeräumt werden. Hier hat sich in den letzten 25 Jahren so gut wie nichts geändert. Man kann sich in Halle mit dem Fahrrad nicht sicher bewegen.“ Die Interessen dieser beiden Gruppen miteinander zu versöhnen und zugleich den immer wieder geforderten Parkraum ausreichend zur Verfügung zu stellen, dürfte die größte Herausforderung für Halles Stadtentwicklung bleiben. Was noch nervt &bdquo;Die Verkehrssituation am Bahnübergang am Bahnhof ist katastrophal. Da muss sich was ändern. Zum Beispiel durch den Bau einer Unterführung“, fordert ein Kommentar und reiht sich damit in eine Reihe von Rückmeldungen ein, die eine Verbesserung des Verkehrsflusses im Bereich des Bahnhofs anmahnen. Nahverkehr unter der Lupe Auch wenn der ÖPNV nicht zuletzt dank der Zuganbindung mit dem &bdquo;Haller Willem“ mit einer 5,99 noch vergleichsweise glimpflich davon kommt (Platz 14 im OWL-Vergleich), so haben die Menschen in diesem Bereich doch noch einige Verbesserungsvorschläge. &bdquo;Es lebt sich in Halle allgemein sehr gut. Alles, was man benötigt, gibt es in der Nähe. Bielefeld ist nicht weit entfernt. Allerdings hat der ÖPNV deutlich Luft nach oben“, heißt es in einem Kommentar. Bessere Verbindungen nach Bielefeld und auch nach Werther werden darum gefordert – und das ganze auch zu günstigeren Preisen. Es mangelt an Wohnungen Mit einer 4,52 zählt auch die Kategorie Immobilienmarkt zu den Haller Sorgenkindern. OWL-weit liegt die Lindenstadt hier nur auf Platz 36 von 41 Kommunen. Es mangele an bezahlbarem Wohnraum, wird wiederholt kritisiert. &bdquo;Der Wohnungsmarkt ist aktuell von einem deutlichen Nachfrageüberhang geprägt. Es kommt immer wieder zu über 100 Bewerbungen und Anfragen für eine einzelne Wohnung“, heißt es da unter anderem. Womöglich kann die Entwicklung des Baugebietes Masch die Lage hier ebenfalls entspannen – der Bau von Mehrfamilienhäusern mit günstigen Mietpreisen steht bei den Hallern jedenfalls oben auf der Wunschliste. Die Haller wollen baden! Aber kein einziges dieser Themen kann sich in der Häufigkeit mit der großen Herzensangelegenheit der Haller messen: einem Freibad. In gefühlt jedem zweiten Kommentar wird es gefordert. Dass Halle keines mehr hat, wird als unwürdig für eine vermeintlich reiche Stadt angesehen. Eine Bürgerinitiative gibt es schon – ziemlich sicher wird das Schwimmen unter freiem Himmel ein sommerliches Wahlkampfthema. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK Alle Ortschecks in der Übersicht: &bdquo;Ortscheck“: Was der Altkreis Halle kann – und wo er zulegen muss &bdquo;Ortscheck“: Die Haller plagt eine große Sehnsucht - und sie sind genervt &bdquo;Ortscheck“: Steinhagener sind sehr glücklich und doch einmal Schlusslicht &bdquo;Ortscheck“: Versmold hat noch Potenzial - Sorgenkind ist der Nahverkehr &bdquo;Ortscheck“: Werther will seine Schätze schützen und kämpft gegen LKW-Lärm &bdquo;Ortscheck“: Borgholzhausen baut auf eine starke Gemeinschaft

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