So viel Geld können Haller ausgeben – ein Städte-Vergleich

Halle. Über Geld spricht man nicht. Vielerorts ist das eine Gepflogenheit. Der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) hingegen macht regelmäßig transparent, in welchen Städten und Gemeinden das meiste Geld eingenommen wird, wo die meisten Einkommensmillionäre wohnen und wie viel Geld den Anwohnern zur Verfügung steht, um es anzulegen oder für Konsumgüter auszugeben. Da IT.NRW für die Statistik die Steuererklärungen der Menschen auswerten muss, die mitunter erst deutlich nach dem betreffenden Zeitraum eingereicht werden, bilden die neuesten Ergebnisse die Zahlen aus dem Jahr 2022 ab, beziehungsweise 2021, was die Einkommensmillionäre betrifft. 2022 haben Halles Einwohner insgesamt 683 Millionen Euro an Einkommen erwirtschaftet, ein Anstieg von 5,9 Prozent zum Vorjahreswert. Pro Kopf liegt Halle damit bei 31.374 Euro an Primäreinkommen, also dem Geld, das noch nicht durch Steuer- und Sozialabgaben reduziert wurde. Haller schneiden im Altkreis-Vergleich schlecht ab Im Vergleich zu 2021 haben die Haller durchschnittlich also 1.395 Euro mehr Einkommen zu versteuern gehabt. Damit liegt Halle vor Versmold (31.218 Euro), aber hinter Borgholzhausen (32.246 Euro), Werther (34.366 Euro) und Steinhagen (35.025 Euro). Hinter sich lässt Halle beispielsweise noch Bielefeld (29.737 Euro) und Harsewinkel (29.744 Euro). Das verfügbare Einkommen aller Haller zusammengerechnet, also das Geld, das gespart oder ausgegeben werden kann, lag 2022 bei 576 Millionen Euro. Durchschnittlich hatte somit jeder Haller 26.441 Euro zur freien Verfügung – der höchste Wert für Halle im Zeitraum von 2018 bis 2022. Im Altkreis-Vergleich landet Halle hier diesmal sogar auf dem letzten Platz noch hinter Versmold (26.545 Euro). Dann folgen Borgholzhausen (27.317 Euro), Steinhagen (28.938 Euro) und Werther (29.503 Euro). NRW-weit belegt Halle in dieser Kategorie den 193. Rang, liegt also beinahe exakt in der Mitte der 396 aufgeführten Gemeinden. Werther belegt als Altkreis-Spitzenreiter den 42. Platz. Weniger Haller Einkommensmillionäre Bei den Einkommensmillionären hat die Lindenstadt laut IT.NRW einen Rückgang zu verzeichnen. Nachdem es 2020 demnach noch acht davon in Halle gab, waren es 2021 nur noch vier. Auf 10.000 Einwohner kamen also statistisch gesehen 1,9 Menschen, die mindestens eine Million Euro an Einkommen zu versteuern hatten. Mit dieser Quote liegt Halle im Vergleich zu den anderen NRW-Gemeinden am unteren Ende der Nahrungskette und belegt Platz 314. Geführt werden in dieser Statistik 343 Gemeinden. Für Borgholzhausen wurden 2021 zwar nur drei Einkommensmillionäre gezählt, die aber sind auf deutlich weniger Einwohner verteilt, als das in Halle der Fall ist. In Werther lebten in diesem Jahr fünf, in Steinhagen und Versmold jeweils zwölf. Der Schwund an Einkommensmillionären in Halle entspricht nicht dem allgemeinen Trend, nachdem die Zahl dieser Gruppe für das Land NRW in den vergangenen Jahren stetig gestiegen ist. Bei der Zählung 2021 waren beispielsweise 1.321 Einkommensmillionäre mehr registriert worden als noch im Vorjahr. Insgesamt wurden für das Jahr 2021 7.871 von ihnen in NRW gezählt. Aktuelle Nachrichten bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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