Handys in der Pause oder Unterricht? Diese Regeln gelten an Haller Schulen

Halle. Smartphones sind im Jahr 2025 nicht mehr wegzudenken und ein elementarer Bestandteil im Alltag nahezu aller Menschen geworden. Dabei ist es gerade einmal gut 15 Jahre her, dass die ersten Smartphone-Modelle auf den Markt kamen. Wer heute also kurz vor dem Abitur steht, konnte in seiner Grundschulzeit mit dem Mobiltelefon nur telefonieren oder bestenfalls eine SMS verschicken. Umso beeindruckender ist die rasante Entwicklung, die nun die Landesregierung dazu bewegt hat, die Schulen in NRW zu bitten, verbindliche Regeln für die Handynutzung aufzustellen. An den Haller Schulen ist das Handy schon längst ein Thema und es wurden bereits viele eigene Regeln erstellt, so dass man der Forderung der Landesregierung recht gelassen gegenüberstehen kann. &bdquo;Bei uns ist die Lage vollkommen entspannt“, sagt etwa Maik Evers, Rektor der Haller Lindenschule. Man habe bereits seit einigen Monaten &bdquo;gut funktionierende Regelungen“. Entwickelt wurden diese Regeln vom Schülerparlament der Lindenschule im Zusammenhang mit allgemeinen digitalen Verhaltensregeln. &bdquo;Das klappt bisher auch wirklich gut“, bestätigt der Schulleiter. Es gilt, dass beim Betreten des Schulgeländes Smartphones und Smartwatches ausgeschaltet werden. &bdquo;Sie verbleiben auf jeden Fall in der Schultasche“, erklärt Evers. Haller Schulleiter spricht sich gegen Handy-Verbote aus Ein generelles Verbot, Handys zur Schule mitzubringen, hält Evers für nicht umsetzbar, vor allem aber auch für nicht förderlich. &bdquo;Viele gehen zu Fuß nach Hause oder im Dunkeln zur Schule. Da möchten wir auch, dass ein Kind ein Telefon zur eigenen Sicherheit dabei hat“, sagt der Schulleiter. &bdquo;Am KGH ist seit vielen Jahren die Benutzung elektronischer Geräte untersagt. Für die Nutzung im Unterricht gibt es natürlich eine Ausnahme“, sagt Schulleiter Markus Spindler. Handys dürfen am Kreisgymnasium zwar mitgeführt, aber nicht benutzt werden. &bdquo;Eine Ausnahmeregelung für den Schülerraum wurde gerade mit Mehrheit bei Eltern, Lehrern und Schülerinnen und Schülern abgeschafft“, sagt Spindler. &bdquo;Seit Mai 2023 beraten wir intensiver in den Klassen mit den Kindern, in der Lehrerkonferenz und in der Schulkonferenz mit den Eltern und erweitern unsere Regeln für den Gebrauch aller digitalen Geräte“, erklärt Kristina Niemeyer, Rektorin der Grundschule Gartnisch. &bdquo;Sollte ein Kind Bild-, Ton- oder Filmaufnahmen ohne Unterrichtszwecke machen, entscheiden wir uns zur Aufbewahrung und Abholung durch die Eltern. Das ist so durch die Schulkonferenz bestätigt.“ Lesen Sie auch: NRW empfiehlt Handy-Verbot an Grundschulen Reflektierter Umgang mit Medien ist dieser Haller Schule wichtig &bdquo;Handys haben einzelne Kinder aus ganz verschiedenen Gründen mit. Diese Gründe sind ganz klar mit den Klassenleitungen kommuniziert und ich bin informiert. Die Handys bleiben in der Schultasche und sind ausgestellt. Die Nutzung findet entweder nur beaufsichtigt mit uns statt oder außerhalb der Schule“, erklärt Niemeyer. Gleiches gilt für mögliche Smartwatches. Diese müssen sich auf dem Schulgelände beziehungsweise während der Unterrichts- und Betreuungszeiten im Flugmodus befinden. &bdquo;Für die Zukunft steht nach wie vor ein reflektierter und gewinnbringender Umgang der Medien im Vordergrund. Auch die Entscheidung: Nutze ich digitale oder analoge Geräte? bezieht dies mit ein. Den Kindern diese Kompetenz zu vermitteln, ist gemeinsame Aufgabe von Elternhaus, Schule und Gesellschaft“, sagt Niemeyer. So gibt es beispielsweise eine Unterrichtseinheit zum Thema &bdquo;Reflektierte Handynutzung“ als Bestandteil des Medienkonzeptes der Schule im vierten Jahrgang. Matthias Geukes, Leiter der Haller Gesamtschule, begrüßt das Vorgehen der Landesregierung, die Regelungen unter Einbeziehung aller Beteiligten zu finden. &bdquo;Es ist wichtig, alle Beteiligten anzuhören und gemeinsam eine Lösung zu finden“, sagt Geukes. Die Schule selbst hat eine entsprechende Regelung bereits zum Ende des vergangenen Schuljahres beschlossen. Diese besagt, dass Handys auf dem Schulgelände in den Taschen bleiben und nur mit der Genehmigung einer Lehrkraft benutzt werden dürfen. Haller Schulleiter will für Regeln alle mit ins Boot holen &bdquo;Wir können diese Regelung gut umsetzen“, sagt Geukes, wohlwissend, dass es auch immer mal wieder Schüler gibt, die in abgelegenen Ecken des Schulhofes mal ihr Handy hervorholen. &bdquo;Wichtig ist, dass man solche Regeln auf breite Füße stellt, dann gibt es auch ein hohes Maß an Akzeptanz“, sagt Geukes. An der Gesamtschule ist dies gelungen, Schüler und Eltern haben Verständnis für die Offline-Phasen während der Unterrichtszeiten. Etwas anders schaut es derzeit noch an der Grundschule Hörste aus. &bdquo;Wir haben bisher keine Regelungen zur Handynutzung an der Schule getroffen, weil wir tatsächlich keine Probleme damit haben beziehungsweise aktuell noch keine Handys von den Kindern mit in die Schule gebracht werden“, sagt Schulleiterin Stefanie Liesen. An dieser Haller Grundschule regelt sich die Sache von selbst Auf Anregung der Schulministerin werde man das Thema jedoch in den jeweiligen Gremien aufnehmen, diskutieren und gegebenenfalls Vereinbarungen treffen. &bdquo;In Einzelfällen haben wir bereits gemeinsam mit Eltern individuelle Lösungen für den Umgang mit Smartwatches erarbeitet. Gleiches gilt für die Grundschule Künsebeck. &bdquo;Handys sind bei uns kein Thema und Smartwatches wechseln in den Flugmodus“, sagt Leiterin Natja Tönsmann. Man werde sich in den einzelnen Gremien noch einmal verstärkt mit dem Thema beschäftigen, aber sowohl bei Schülern als auch bei Eltern spiele das Thema Handynutzung derzeit kaum eine Rolle. Am Berufskolleg Halle gibt es hingegen klare Regeln. &bdquo;Smartphones müssen grundsätzlich während des Unterrichts stummgeschaltet in der Schultasche aufbewahrt werden. Zudem ist das Tragen von Kopfhörern im Unterricht grundsätzlich verboten“, erklärt Schulleiter Nils Kralemann. Beides darf im Unterricht nur dann genutzt werden, wenn die Lehrkraft dies ausdrücklich fordert. &bdquo;Das Benutzen von Smartphones, Smartwatches und anderen digitalen Endgeräten in Leistungsüberprüfungen wird als Täuschungsversuch gewertet“, ergänzt Kralemann. Haller Schüler erhalten Stundenpläne übers Handy Generell stehe man, so der Schulleiter, der Smartphonenutzung eher liberal gegenüber. &bdquo;Das Berufskolleg hat sich bereits 2015 auf den Weg in Richtung digitalem Unterricht gemacht, also lange bevor über Glasfaseranbindung und Tabletausstattung in der Breite die Rede war. Auch heute sind Smartphones wichtig für die Teilnahme am schulischen Leben. Wir kommunizieren über die App Microsoft Teams, die Stundenpläne sind digital in der App WebUntis abrufbar. Es gibt aber noch keine 1:1-Ausstattung der Schüler mit Tablets oder Notebooks“, sagt Kralemann. An dieser Haller Schule parken die Handys in Garagen &bdquo;Natürlich werden Smartphones auch manchmal als Störfaktor gesehen. Es gibt teilweise ’Handygaragen’, wo die Schüler die Geräte im Klassenraum vor Unterrichtsbeginn parken. Ein Verbot von Smartphones auf den Fluren und dem Schulhof kann ich mir nicht vorstellen“, sagt Kralemann klar. Auch an der Bernsteinschule sind Handys ein Thema. &bdquo;Wir haben uns bereits vor geraumer Zeit auf den Weg gemacht, um mit unserer Schulgemeinschaft entsprechende Regelungen zu finden“, erklärt Schulleiterin Maja Schirmeyer. &bdquo;Bei uns gilt kein absolutes Verbot, aber das Handy bleibt während der gesamten Schulzeit ausgeschaltet. Auch in den Pausen wird das Handy nicht benutzt. Nach Absprache setzen Schülerinnen und Schüler der Oberstufe das Gerät zu Unterrichtszwecken ein oder dürfen es zu bestimmten Zeiten nutzen. Das ist aber im Normalfall nicht nötig, da alle Schülerinnen und Schüler mit I-Pads ausgestattet sind“, erklärt Schirmeyer. &bdquo;Wenn Kinder dagegen verstoßen, geben sie das Handy ab und erhalten es zu Schulschluss wieder. Bei häufigen Verstößen folgt ein Elterngespräch“, sagt Schirmeyer. Einzelne Klassen hätten sich bereits auf den Weg gemacht und seien zu &bdquo;handyfreien Klassen“ geworden. &bdquo;Die Kinder geben morgens freiwillig das Mobiltelefon bei den Klassenleitungen ab und erhalten es vor Schulschluss wieder. Wir denken, dass dieses Lernen wichtiger ist als ein absolutes Verbot“, sagt Schirmeyer. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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