Labor hat ein Ergebnis

Asbest-Fund an Haller Lindenschule: So geht es nach den Sommerferien weiter

Im Juli war bei vorbereitenden Untersuchungen für anstehende Bauarbeiten im Wandbereich Asbest entdeckt worden. Nachdem die Schadstoffproben ausgewertet wurden, kann die Stadt Halle planen.

Trotz Asbestfund: In der Lindenschule Halle kann nach den Sommerferien wie geplant unterrichtet werden. | © Uwe Pollmeier

Nicole Donath
13.08.2025 | 13.08.2025, 16:34

Halle. Diese Nachricht sorgte Anfang Juli in der Verwaltung, der Politik sowie bei allen, die die Haller Lindenschule besuchen beziehungsweise dort arbeiten, für Unruhe: Im Untergeschoss der städtischen Grundschule wurde im Wandbereich eine Belastung mit Asbest festgestellt.

Unmittelbar nach dem Befund hatte die Stadtverwaltung in Abstimmung mit dem beauftragten Labor eine erste Gefährdungsbewertung durchführen lassen. Das Ergebnis: Der Schulbetrieb kann uneingeschränkt fortgeführt werden. Mittlerweile liegen auch die Ergebnisse der umfassenden Schadstoffuntersuchung an der Lindenschule vor. Die wichtigste Nachricht, die die Stadt Halle am Mittwoch (13. August) vermelden konnte: Der Unterricht kann nach den Sommerferien regulär und ohne Einschränkungen stattfinden.

Weiter heißt es in der Mitteilung: „Die Auswertung durch das Fachlabor Umtec, das auf Schadstoffanalysen in Gebäuden spezialisiert ist, bestätigt Asbest in der Spachtelmasse in Schulfluren und Klassenräumen sowie in Fensterlaibungen. Empfohlen werden umgehende Sanierungsmaßnahmen und eine erneute Überprüfung. OGS- und Verwaltungsbereich sind frei von Asbest.“

Betroffene Wandflächen der Haller Lindenschule werden speziell behandelt

Die Wände an der Haller Lindenschule, an denen Asbest festgestellt wurde, werden in der kommenden Woche von Experten fachgerecht behandelt. - © HK-Archiv
Die Wände an der Haller Lindenschule, an denen Asbest festgestellt wurde, werden in der kommenden Woche von Experten fachgerecht behandelt. (© HK-Archiv)

In enger Abstimmung mit externen Experten für Schadstoffsanierung hatte die Stadtverwaltung seinerzeit sofort gehandelt und eine kurzfristige Schutzmaßnahme beauftragt. In der kommenden Woche, also der letzten Woche der Sommerferien, wird nun eine spezielle Sprühfolie auf alle betroffenen Wandflächen aufgetragen. „Diese Maßnahme bindet die Schadstoffe zuverlässig und bietet einen garantierten Schutz“, erklärt die Verwaltung. Die Arbeiten, die rund 40.000 Euro kosten, würden dabei von einem zertifizierten Fachbetrieb durchgeführt, der auf die fachgerechte Sanierung asbesthaltiger Bauteile spezialisiert sei.

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Für die Dauer der Probenahmen und Untersuchungen war der Offene Ganztag der Lindenschule vorsorglich an die Grundschule nach Hörste ausgelagert worden, um jegliches Risiko auszuschließen. Aufgrund des aktuellen Sachverhalts kann der Offene Ganztag nun bereits am kommenden Montag (18. August) mit wenigen Raum- und Nutzungsänderungen wieder zurück in die Lindenschule ziehen, heißt es. Damit steht den Schülerinnen und Schülern zum Ende der Sommerferien das gewohnte Betreuungsangebot am Standort wieder vollständig zur Verfügung.

„Die jetzt beschlossenen Maßnahmen geben uns als Schulträger sowie der Schule genügend Zeit, um die weiteren Sanierungsschritte in Ruhe zu planen und mit dem Schulbetrieb zu koordinieren“, betont Bürgermeister Thomas Tappe. Und Schulleiter Maik Evers ergänzt: „Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie das Kollegium können das neue Schuljahr nun gut informiert und unter nahezu normalen Bedingungen beginnen.“

Schulbetrieb an der Lindenschule auch künftig unter sicheren Bedingungen

Große Erleichterung bei Halles Bürgermeister Thomas Tappe nach dem Laborergebnis. - © CDU-Stadtverband Halle
Große Erleichterung bei Halles Bürgermeister Thomas Tappe nach dem Laborergebnis. (© CDU-Stadtverband Halle)

Mehr noch: Durch die frühzeitige Einschaltung externer Fachleute und das zügige Ergreifen der empfohlenen Sofortmaßnahmen ist sichergestellt, dass der Schulbetrieb auch künftig unter sicheren Bedingungen stattfinden kann.

Asbest ist ein früher weitverbreiteter Baustoff, der insbesondere aufgrund seiner Hitzebeständigkeit, Festigkeit und guten Dämmeigenschaften in zahlreichen Gebäuden zum Einsatz kam. Verwendung fand Asbest unter anderem in Dach- und Fassadenplatten, in Isolierungen von Heizungsrohren, in Bodenbelägen sowie in brandschutztechnischen Verkleidungen. Inzwischen ist bekannt, dass von Asbest erhebliche Gesundheitsgefahren ausgehen können.

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Beim Bearbeiten, Beschädigen oder Entfernen asbesthaltiger Materialien können feine Fasern freigesetzt und eingeatmet werden. Aus diesem Grund ist die Herstellung und Verwendung von Asbest in Deutschland seit 1993 verboten. Solange asbesthaltige Materialien jedoch unbeschädigt und fest eingebunden sind, besteht in der Regel keine akute Gesundheitsgefahr. Eine Sanierung ist daher nicht zwangsläufig erforderlich, solange keine mechanische Beanspruchung oder Beschädigung vorliegt.

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