Gute Vorsätze endlich umsetzen: Die besten Tipps von drei Haller Coaches

Halle. Mehr Sport treiben, Geld sparen, sich gesünder ernähren, mehr Zeit mit der Familie und Freunden verbringen und abnehmen: Das ist sind die fünf am häufigsten genannten guten Vorsätze, die Deutsche beim Meinungsbefrager Statista für das Jahr 2025 nennen. In anderen deutschlandweiten Umfragen nehmen sich die Teilnehmer zudem oft vor, weniger Zeit am Handy zu verbringen. Egal, welche Verbesserung man für sich plant - in den meisten Fällen stehen wohl jahrelang etablierte Verhaltensmuster im Weg. Das wissen auch Personaltrainerin Sanne Olbrich, Julia Goldbach, Coach und Expertin für Nervensystem- und Körperarbeit und Heilpraktikerin und Coachin Helene Hartmann. Die Hallerinnen beraten regelmäßig Menschen, die in ihrem Leben etwas verändern und Gewohnheiten umstellen wollen. Ein besonders beliebtes Datum, um damit zu starten ist der 6. Januar, berichtet Sanne Olbrich; &bdquo;Das ist gleich der erste Punkt, den viele falsch machen. Sie sagen, ab Montag, ab Neujahr oder nach dem Urlaub fange ich an, mein Leben komplett zu verändern.“ Viele haben ein Ultimatum im Kopf, mit dem sich alles Negative im Leben von heute auf morgen ändern soll. &bdquo;Das ist absolut fatal, weil man das disziplinarisch gar nicht durchhält.“ In kleinen Schritten zur neuen Gewohnheit Nacheinander statt durcheinander sei die bessere Devise. &bdquo;Mach dir eine Liste von ungesunden und schlechten Gewohnheiten oder von deinen neuen - und dann priorisiere sie.“ Man legt also eine Reihenfolge für die Veränderungen fest und startet mit der wichtigsten: &bdquo;Und erst wenn diese wirklich zu einer Gewohnheit geworden ist und du nicht mehr darüber nachdenken musst, gehst du zu Nummer 2 über.“ Für alle nachfolgenden Gewohnheiten gilt das gleiche Prinzip. Auch Julia Goldbecker warnt vor Überforderung und zu großen Sprüngen. Sie rät ihren Coaching-Klienten, mit einer sicheren Basis zu starten, denn das Nervensystem liebt Sicherheit: &bdquo;Beginne damit, dir zu überlegen, welche kleinen Veränderungen sich machbar und unterstützend anfühlen. Statt große Sprünge zu planen, frage dich: Was fühlt sich sicher an, um den ersten Schritt zu machen?“ Damit schaffe man langfristige Stabilität. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Julia Goldbecker ?Nervensystemarbeit & Coaching (@juliagoldbecker_coaching) Zudem solle man sich bewusst machen, dass jeder Mensch eigene Energiezyklen hat. &bdquo;Arbeite mit deinem Rhythmus, nicht dagegen“, empfiehlt Julia Goldbecker. &bdquo;Plane deine Schritte so, dass sie mit deinem natürlichen Tages- oder Wochenrhythmus harmonieren. Dein Nervensystem braucht regelmäßige Pausen und Regeneration, um Veränderungen zu integrieren und langfristig dranzubleiben.“ Auch Helene Hartmann rät bei der Umsetzung neuer Vorsätze, einen Gang zurückzuschalten. &bdquo;Es ist besser, kleine Schritte zu gehen und weniger Ziele auf die Liste zu setzen. Umso zufriedenstellender ist das Ergebnis.“ Lesen Sie auch: Ehepaar (75 und 80) verblüfft sogar die Chefs im Steinhagener Fitnessstudio | HK+ Veränderungen brauchen Zeit Wer so vorgeht, braucht Geduld. &bdquo;Eine Gewohnheit neu zu etablieren kostet Zeit“, weiß Sanne Olbrich. Sechs Wochen müsse man einplanen und in der Zeit konsequent am Ball bleiben - und auch danach braucht es Disziplin. &bdquo;Man kann das mit dem Zähneputzen vergleichen. Das ist eine Gewohnheit, die uns nicht in die Wiege gelegt wird, sondern von unseren Eltern jeden Morgen und Abend eingetriezt wird“, erklärt die Mutter von zwei kleinen Kindern, die das noch täglich üben müssen. &bdquo;Ich lasse bei meinen Kindern nicht locker, weil meine Gewohnheit ja über Jahrzehnte eingetrichtert wurde.“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Sanne Olbrich (@fit.mit.heinzelmaedchen) Und dennoch gibt es auch im Erwachsenenleben so manchen Abend, an denen das Zähneputzen plötzlich schwerfällt. Selbst wenn man diesem Impuls nachgibt und sich ohne das Zähneputzen ins Bett legt, ist nicht alles vergebens: &bdquo;Man hat die Möglichkeit am nächsten Tag wieder in diese Gewohnheit einzusteigen, wenn man es über Jahrzehnte hinweg schon gemacht hat.“ Das müsse man sich klarmachen, anstatt dann aufzugeben. Kontinuität festigt das Verhalten. Zu viel Druck erzeugt unnötig Stress &bdquo;Mach dich nicht verrückt“, ist ein Satz, den Sanne Olbrich ihren Kunden beim Coaching-Unternehmen &bdquo;Fit mit Heinzelmädchen“ gerne mitgibt. Egal, ob man am Training, an der Ernährung oder am Aussehen arbeitet. &bdquo;Wenn man mit zu viel Perfektionismus an neue Gewohnheiten herangeht, dann wird man scheitern.“ Die hohe Erwartungshaltung erhöhe das Stresslevel. &bdquo;Wenn man mal scheitert, darf man sich nicht dafür verurteilen“, betont die Haller Fitnesstrainerin und vergleicht es mit einem Handy, das zu Boden fällt. Selbst wenn es danach einen kleinen Riss hat, würde es weiterhin funktionieren. &bdquo;Und wir kämen nicht auf die Idee, es deshalb an die Wand zu schmeißen und damit komplett zu zerstören. Im Gegenteil: Ich würde es wie ein rohes Ei behandeln und mir vornehmen, mich besser darum zu kümmern.“ Genau so sei es mit neuen Gewohnheiten. &bdquo;Wir müssen uns klarmachen, dass wir das nicht zu hundert Prozent schaffen können.“ Nur sehr wenige Menschen seien so diszipliniert, dass sie sich durch alles durchbeißen, gibt auch Helene Hartmann, Expertin für achtsames Coaching, zu bedenken - und wer es auf radikale Weise schaffe, sei oft nicht glücklich damit. Lesen Sie auch: Borgholzhausener baut Schweinestall zu gigantischem Fitness-Paradies um | HK+ Diese Tipps helfen, wenn wir scheitern Statt Druck und Kritik sollte positive Verstärkung im Vordergrund stehen, erläutert Coaching-Expertin Julia Goldbecker: &bdquo;Erkenne jeden kleinen Fortschritt, den du machst, an - sei es ein bewusstes Danke an dich selbst oder eine kleine Belohnung. Diese positiven Impulse stärken die Motivation und dein Vertrauen in dich selbst.“ Negative Gefühle hingegen erzeugen Stress. &bdquo;Vorsätze scheitern oft, weil unser Nervensystem in alte Stressmuster zurückfällt“, so Julia Goldbecker. Selbstbeobachtung hilft: &bdquo;Achte darauf, wann du dich überfordert, blockiert oder abgelenkt fühlst. Das sind Zeichen, dass dein System in den Überlebensmodus schaltet.“ In solchen Momenten könne man beispielsweise mit bewusster Atmung, Bewegung oder Achtsamkeit wieder in Balance kommen, erklärt die Haller Achtsamkeits- und Stressmanagementtrainerin. Auch Teamwork kann helfen, so Julia Goldbecker: &bdquo;Suche dir Unterstützung, sei es durch einen Freund, eine Gruppe oder einen Coach. Gemeinsam an Vorsätzen zu arbeiten, reduziert Stress und gibt dir die Kraft, auch bei Herausforderungen dranzubleiben.“ Und wenn es trotzdem nicht klappt, hilft vielleicht ein kritischer Blick, woher die neuen Wünsche stammen: &bdquo;Ich motiviere mich selbst am besten, indem ich das tue, was mir entspricht, was stimmig für mich ist“, erläutert Helene Hartmann: &bdquo;Die Vorsätze, die von außen motiviert sind oder aus dem Vergleich mit anderen kommen, sind zum Scheitern verurteilt.“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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