Spaziergänger geschockt: Hühner-Kadaver liegen vor einem Haller Geflügelhof

Halle-Kölkebeck. Als Petra K. (Name geändert) am Sonntag mit ihrer Familie einen Spaziergang unternimmt, traut sie ihren Augen kaum. Vor dem Geflügelhof Zumbrink stehen zwei Schubkarren, randvoll gefüllt mit Hühnerkadavern. Daneben sind vier Mülltonnen platziert worden, bei denen zwischen Rand und Deckel noch einige Hühnerläufe und andere Körperteile herausragen. &bdquo;Diesen Anblick haben wir schon öfter erlebt, aber noch nie auf einem Sonntagmittag“, sagt K. Schließlich kommt an dem Tag ohnehin keine Müllabfuhr, und somit dürfte der Abfall mindestens bis Montag dort gestanden haben. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK &bdquo;Zudem war es ja am Sonntag ungewöhnlich warm. Der Gestank war bestialisch“, schildert die Kölkebeckerin die Situation. Der Brokweg werde viel von Wanderern und Radfahrern genutzt. &bdquo;Das ist echt nicht schön. Und davon ab fragt man sich natürlich, was sonst noch alles für Tiere dadurch angelockt werden“, fährt K. fort. Die Tonnen stünden schließlich offen vor dem Gebäude, wenngleich das Firmengelände an sich eingezäunt sei. Inhaber des Geflügelhofes ist das Sassenberger Unternehmen &bdquo;Zumbrink Agrarhandel - Landwirtschaft und Putenmast“. Mit dem Geschehen vom Wochenende in Kölkebeck konfrontiert, äußert sich Juniorchefin Laura Zumbrink gegenüber dem &bdquo;Haller Kreisblatt“ schriftlich zu der Angelegenheit. &bdquo;Die Kadaver von verstorbenen oder notgetöteten Legehennen werden bei uns bis zur gesetzlich vorgeschriebenen Abholung durch den amtlich für die Beseitigungspflicht zuständigen Tierkörperbeseitigungsbetrieb in geschlossenen Kadaverbehältern im Stallgebäude gelagert, die erst zum Abholtermin vor dem Gebäude (aber noch auf unserem Betriebsgelände) bereitgestellt werden“, erklärt Zumbrink. Geregelt sei dieses Verfahren unter anderem in der Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 und der Verordnung (EU) Nr. 142/2011 und im Tierische-Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz (TierNebG) sowie in der Tierischen-Nebenprodukte-Beseitigungsverordnung (TierNebV). Schubkarre ist nur für die Nutzung im Gebäude vorgesehen Dass dies am Wochenende offenbar nicht so gelaufen ist, wie es hätte laufen sollen, sei auf &bdquo;ein Fehlverhalten eines unserer Mitarbeiter“ zurückzuführen. Man sei froh darüber, davon nun Kenntnis erlangt zu haben, und man habe diesen Fehler umgehend abgestellt. &bdquo;Die Schubkarre ist lediglich für den Transport von Kadavern innerhalb des Stallgebäudes zu den Kadaverbehältern vorgesehen und soll selbstverständlich überhaupt nicht außerhalb des Gebäudes abgestellt werden, und schon gar nicht mit Kadavern oder gar für mehrere Tage“, fährt Zumbrink fort. Zudem sollten die &bdquo;Kadaverbehälter selbstverständlich nur so weit gefüllt werden, dass sie vollständig verschlossen werden können“. Die Mitarbeiter seien, so Laura Zumbrink, nicht nur in der Tierhaltung, sondern auch in Fragen der Tierkörperbeseitigung geschult. &bdquo;Wir haben den Vorfall zum Anlass genommen, das Thema noch einmal eingehend mit unseren Mitarbeitern zu besprechen. Wir werden dies künftig auch noch gründlicher überwachen als schon in der Vergangenheit. Eine Wiederholung sollte damit sicher ausgeschlossen sein“, verspricht Zumbrink. Worte, die Familie K. gerne glauben möchte, die Erfahrung der vergangenen Monate lässt sie jedoch daran zweifeln. &bdquo;Wir gehen mit unserem Hund öfter dort entlang. Es war am Sonntag nicht das erste Mal, dass die Leichen dort so offen vor der Tür liegen. Das komme alle paar Wochen vor. Neu war nur, dass es ein Sonntag war“, sagt Petra K. Anwohnerin meldet den Vorfall der Haller Polizei Man habe auch schon mehrmals bei der Firma angerufen und darauf hingewiesen. &bdquo;Dort hieß es dann, es wären nur Ausnahmen gewesen. Auch auf den Hinweis, dass wir beim nächsten Mal das Ordnungsamt informieren, ging man nicht ein“, sagt K. Dies hat am Sonntag offenbar auch die Polizei gemacht. &bdquo;Wir haben, nachdem wir bei der Firma keinen erreicht haben, auf der örtlichen Polizeiwache angerufen. Dort war man sehr erstaunt und erschrocken und wollte das Ordnungsamt informieren“, sagt K. Sie hat sich vorgenommen, die Lage in nächster Zeit im Blick zu behalten und gegebenenfalls wieder zu reagieren.

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