Ist diese frisch asphaltierte Kreuzung in Halle eine Gefahr für Radfahrer?

Halle. Der frische Asphalt auf der Kreuzung Lange Straße/Oldendorfer Straße/Bismarckstraße war Ende September kaum getrocknet, da schwante CDU-Ratsherr Reinhard Stricker schon Böses. &bdquo;Soll das so bleiben mit der Kante, sind die Arbeiten bereits abgeschlossen?“, fragte Stricker, dem ein für abbiegende Radfahrer möglicherweise zur Stolperfalle werdender Höhenunterschied an den beiden Straßeneinmündungen rechts und links der Langen Straße aufgefallen war. Die Verwaltung schaute sich fragend an und versprach in jener Ratssitzung am 25. September, sich die Situation vor Ort anzuschauen. Dies ist in der Zwischenzeit geschehen. Die Verwaltung hat das planende und bauleitende Ingenieurbüro Röver gebeten, eine Stellungnahme abgegeben. Diese habe, so bestätigte Eckhard Hoffmann vom Bauamt der Stadt Halle am Dienstagabend im Bauausschuss, keine Kosten verursacht. Zugleich ging er auf die Ergebnisse der Begutachtung ein. Demnach ist an dem, wie es im Fachjargon heißt, &bdquo;Bordanschlag im Knotenpunkt“ rein rechtlich gesehen nichts auszusetzen. Es liegt keinesfalls ein Baufehler der mit den Arbeiten beauftragten Firma Blomeyer aus Spenge vor. Zwar werde der &bdquo;Anschlag des Bordsteins beim Überfahren deutlicher wahrgenommen als zuvor“, jedoch bewege man sich innerhalb der Vorgaben der &bdquo;Richtlinie für die Anlage von Stadtstraßen“, die bei einer Höhe von bis zu vier Zentimetern sogar noch von &bdquo;Barrierefreiheit“ spricht. An der Kreuzung wurden Höhenunterschiede zwischen zwei und drei Zentimetern festgestellt, in den Randbereichen der Einmündungen würden etwa vier Zentimeter erreicht. Laut Gesetz gibt es keinen Handlungsbedarf &bdquo;Hier besteht eine Rutschgefahr für Radfahrer, gerade wenn feuchtes Laub auf den Straßen liegt oder wenn es geschneit hat“, erwiderte Stricker. Er sehe hier ganz klar eine erhöhte Unfallgefahr. Strickers Worte werden gestützt durch einen Radfahrer, der sich telefonisch bei der Stadt über den jetzigen Zustand beschwert hat. Die Verwaltung spricht hingegen von einer &bdquo;Veränderung im Fahrkomfort“, wohlwissend, dass sich alles im rechtlichen Rahmen bewegt. &bdquo;Sicherlich hat man hier Komfort eingebüßt, aber es ist alles regelkonform“, erklärte Eckhard Hoffmann. Elke Beckebanze-Schuster (Grüne) erwähnte, dass sie selbst schon an der Stelle entlanggefahren sei und sie gut mit diesem Zustand leben könne. Michael Koch (UWG) sah dies ähnlich: &bdquo;Wir sollten hier kein Geld ausgeben, wenn doch alles dem Gesetz entspricht.“ Edda Sommer (SPD) sah keinen Diskussionsbedarf, da &bdquo;man eh immer vorsichtig fahren sollte“. Dennoch kam bei vielen Ausschussmitgliedern auch das ungute Gefühl auf, was wäre, wenn es aufgrund dieser Gegebenheit doch einmal zu einem Unfall käme. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK Wenn die Situation verändert werden soll, müsste eine bautechnische Anpassung erfolgen.Die vorhandene Pflasterung, die aus Kostengründen beibehalten wurde, müsste gegen eine Asphaltierung ausgetauscht werden. Die dadurch entstehenden Kosten werden auf rund 60.000 Euro geschätzt. Alternativ könnte die Pflasterung höhenmäßig angepasst werden. Hierbei sei aber mit erhöhten Unterhaltungskosten zu rechnen. Die Kosten hierfür würden sich auf rund 30.000 Euro belaufen. Kirchplatz-Methode soll untersucht werden Peer Kranz (CDU) regte an, ob man die gewünschte Höhe nicht durch relativ kostengünstiges Abschleifen des Pflasters erreichen könnte. Dass dies möglich ist, haben vor einigen Monaten entsprechende Versuche auf dem Haller Kirchplatz gezeigt. Der Ausschuss stimmte schließlich mehrheitlich dafür, zunächst alles so zu belassen und abzuwarten, ob sich im Alltag Probleme zeigen oder ob sich die Beschwerden häufen. Zugleich bat man die Verwaltung, die Möglichkeit des Abschleifens einmal zu überprüfen.

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