Dauerbaustelle: Sanierte Straße in Halle darf nicht befahren werden

Halle. Der Ausbau des Künsebecker Weges zwischen Kantstraße und Helmholtzstraße scheint zu einer fast unendlichen Geschichte zu werden. Bei Baubeginn im April hieß es noch, die Sperrung würde bis Mitte August andauern. Entsprechende Hinweisschilder an den nicht mehr angefahrenen Bushaltestellen belegen dies bis heute. Dann war von Ende September die Rede, daraus wurde dann der 18. Oktober, und vor rund zwei Monaten gab es wieder positive Signale und die Zusage, dass Ende September der Verkehr wieder rollt. &bdquo;Mir reicht es jetzt“, sagt ein Haller, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Er schaut verärgert auf den dunklen Asphalt des Künsebecker Weges. Hier darf auch Anfang November immer noch niemand entlangfahren, Schilder und Absperrbaken weisen darauf hin, die daneben im Gras verlaufenden Spuren zeigen aber auch, dass immer mehr Autofahrer dieses Verbot ignorieren. &bdquo;Die Straße ist doch offensichtlich fertig, das sieht man doch“, sagt der Anlieger. Er habe hier schon lange keine Bauarbeiter mehr gesehen, es werde längst nichts mehr gemacht. &bdquo;Als bei denen mal nachgefragt hatte, hieß es, dass die Straße freigegeben wird, sobald die Markierung drauf ist“, sagt der Mann, der etwas abseits der Straße wohnt, aber am Künsebecker Weg eine Garage gemietet hat. Seit zwei Wochen sind nun die weißen Linien drauf mit dem Ergebnis, dass sich gar nichts geändert hat. Haller zahlt Garagenmiete ohne Gegenleistung &bdquo;Fahren dürfen wir hier immer noch nicht“, sagt der Garagenbesitzer und schüttelt ungläubig den Kopf. &bdquo;Ich habe so langsam echt die Schnauze voll“, sagt der Haller. Neben den Umwegen, die er täglich in Richtung Halle oder A33-Auffahrt nehmen muss, nervt es ihn vor allen Dingen, dass er die seit drei Monaten angemietete Garage nicht nutzen kann. &bdquo;Ich zahle dafür, habe aber nichts davon.“ Die Zufahrt zur Garage ist nicht möglich, da das Grundstück, auf dem sie sich befindet, durch einen bis zu 20 Zentimeter tiefen Graben von der Fahrbahn abgetrennt ist. Der Vermieter sei ihm nicht entgegengekommen und habe darauf verwiesen, dass die Sperrung Sache der Stadt sei. Stark eingeschränkt von der Dauerbaustelle sind auch die Bewohner des gegenüber der Einmündung der Helmholtzstraße gelegenen Hauses. &bdquo;Warum schütten die nicht einfach mal eben die Lücke zu“, sagt der Haller und zeigt auf einen Graben, der die Garageneinfahrt des Hauses unerreichbar macht. Stattdessen müssen die Bewohner das Haus von hinten anfahren, über Feldwege Die Bewohner der Helmholtzsiedlung dürfen immer noch nicht über den neuen, knapp 50 Meter langen Straßenabschnitt in Richtung A33 fahren. Absperrbaken versperren die komplette Einmündung auf den Künsebecker Weg. Stattdessen müssen sie weiterhin über den Firmenparkplatz von Simtra fahren. Seit Beginn der Bauarbeiten ist dies in Absprache mit der Stadt ein Entgegenkommen der Firma, das die missliche Lage deutlich entspannt. Stadt nennt neuen Termin für Freigabe &bdquo;Zwei Wochen Verzögerung sind in der Baubranche nicht ungewöhnlich“, teilte Stadtsprecher Timo Klack bereits Mitte Oktober auf Anfrage mit. &bdquo;Es ist jetzt kein unvorhergesehenes Problem aufgetreten – vielleicht hat zwischendurch das Wetter nicht gepasst“, vermutete er und versicherte: &bdquo;Die Baustelle wird jetzt zeitnah abgeschlossen.“ Zum aktuellen Stand äußert sich Klack nun erneut und macht Hoffnung: &bdquo;Der Radweg ist bereits freigegeben, diese Woche wird das Bankett hergestellt, und es wird noch eine Pflasterfläche an der Helmholzstraße gebaut“, erklärt der Sprecher der Stadt Halle. Am Freitag, 8. November, soll dann die Fahrbahn endlich wieder freigegeben werden. &bdquo;In der nächsten Woche wird es dann noch kleinräumige Einengungen geben, da noch zwei Zufahrten auf die Äcker hergestellt werden müssen“, erklärt Klack. Damit scheint die Baustelle tatsächlich kurz vor der Fertigstellung zu stehen und die Anwohner können durchatmen. Zumindest vorübergehend, denn im kommenden Jahr wird es noch den dritten und abschließenden Bauabschnitt zwischen Helmholtzstraße und Neulehenstraße geben. Dann wird es auf dem 410 Meter langen Teilstück erneut zu einer Sperrung kommen müssen.

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