Baubeginn für die neue Masch-Siedlung in Halle steht fest

Halle. Zu Beginn des kommenden Jahres dürften die ersten Bagger über die alten Sportplätze an der Masch rollen, um diese zurückzubauen und das neue Baugebiet vorzubereiten. Durch eine nun im Haupt- und Finanzausschuss einstimmig beschlossene Änderung in der Satzung der Wohnungsgenossenschaft Postweg ist der Weg frei für den Bau von zwei Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 24 Wohnungseinheiten für den Sozialen Wohnungsbau. &bdquo;Wir können nun in die Planung einsteigen, das ist ja kein Hexenwerk“, sagte Michael Kirchner vom Vorstand der Genossenschaft in der Sitzung am Mittwochabend. Er rechne mit einem Baubeginn im April oder Mai. Sobald das erste der beiden geplanten Häuser fertig sei, werde man direkt mit dem zweiten starten. Die von der Stadt vorgegebene Quote, 30 Prozent der neuen Wohnungen dem Sozialen Wohnungsbau zuzuordnen, fand breiten Anklang. Diese entspricht dem Mittelwert der Quoten anderer Kommunen, die sich zwischen 25 und 33 Prozent bewegen. &bdquo;Wir gehen da mit, wir hatten immer schon 30 Prozent angepeilt“, sagte Jochen Stoppenbrink (Grüne). Holzhäuser haben eine Chance Neben diesen beiden Gebäuden wird es sechs weitere Baufelder geben, auf denen die restlichen sechs Wohnungen für den Sozialen Wohnungsbau entstehen werden. Wie und was dort konkret gebaut werden kann, wird zum einen durch den in der vergangenen Woche beschlossenen Bebauungsplan sowie die städtebaulichen Vorgaben vorherbestimmt, welche die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses nun festlegten. Mehrheitlich beschlossen wurde auf Anregung der Grünen, dass es auch möglich sein wird, in Holzrahmenbauweise oder Hybrid-Holzrahmenbaueise zu bauen. &bdquo;Wir sind hier in Halle schon bei zwei Objekten vorangeschritten. Sowohl die Grundschule Gartnisch, die allseits sehr gelobt wird, als auch das neue Jugendzentrum sind Hybrid-Holzrahmengebäude“, sagte Jochen Stoppenbrink (Grüne). Der CO2-Ausstoss bei der Produktion sei um bis zu 80 Prozent geringer als bei einem konventionellen Bauverfahren, erklärte der Fraktionssprecher. Der Beschluss ermöglicht es, diese Bauweise in einzelnen Baufeldern zuzulassen. Im Bieterverfahren gebe es dann auch für diese Bauweise Bonuspunkte. Gleiches gilt für Barrierefreiheit und seniorengerechtes Wohnen. Schafft die Verwaltung die Arbeit? Die Vermarktung der Baufelder soll nun losweise per Bieterverfahren erfolgen. Die Anzahl der Investoren wird offengehalten, vom einstigen Grundgedanken eines einzelnen Investors hat man sich gelöst. Gleichwohl wird es, so erklärte Kämmerer Björn Hüllbrock, Gespräche mit zwei bereits seit einiger Zeit interessierten Investorengruppen geben. &bdquo;Wir können mit diesen Änderungen mitgehen“, sagte Edda Sommer. Eigentlich hatte die SPD eine Gesamtinvestorenvergabe favorisiert, aber man habe jetzt &bdquo;komplett andere Voraussetzungen“. &bdquo;Von daher sollten wir uns von diesem ursprünglichen Beschluss freimachen und es offen lassen“, sagte Sommer. Allerdings würde sie gerne wissen, ob das Modell der Einzelvergaben vom Arbeitspensum her überhaupt seitens der Verwaltung leistbar wäre. &bdquo;Der Baubereich hat signalisiert, dass dies sogar weniger Arbeit bedeutet, da man keinen städtebaulichen Vertrag vorbereiten muss und keine EU-weite Ausschreibung erfolgt“, erklärte Hüllbrock. &bdquo;Wenn wir die Gebiete losweise anbieten, müssen wir nur einen Angebotstext schreiben, da ja für alle Gebiete die gleichen Rahmenbedingungen gelten.“ Zwar habe man dann am Ende für die Bearbeitung acht Grundstückskaufverträge, aber das sei &bdquo;kein großer Akt“. Zentrale Zufahrt im Süden Bereits am Dienstagabend hatten Projektleiter Thomas Jürging und Ina Reschke, beim Büro Bockermann Fritze zuständig für die Verkehrsanlagen, im Bauausschuss die Erschließungsplanung vorgestellt, bei der es um die Verkehrsanlagen und die Entwässerung geht. &bdquo;Es wird eine Ringerschließung mit Fuß- und Radwegeverbindungen zur Pestalozzistraße, zum Künsebecker Weg, zur Alleestraße und zur südlichen Plangebietsgrenze geben“, sagte Reschke. &bdquo;Die einzige Zufahrt wird über die Wasserwerkstraße erfolgen, der dortige Baumbestand bleibt dabei weitestgehend erhalten.“ Diese Zufahrt werde asphaltiert, die anderen Straßen in dem 3,20 Hektar großen Gebiet werden gepflastert. Lediglich an der Hauptzufahrtstraße wird es einen Gehweg geben, ansonsten gibt es Mischverkehr, bei dem sich Radfahrer, Fußgänger und Autos die Fahrbahn teilen. Entlang der Nebenstraßen wird es einen Mehrzweckstreifen geben, an dem Fahrzeuge geparkt werden können. Zudem wird eine Notfzufahrt über die Pestalozzistraße eingerichtet. Ein Kostenfaktor fehlt noch Die gesamten Kosten für die tiefbautechnische Erschließung werden, so teilten die Planer mit, bei knapp 1,8 Millionen Euro liegen, darin enthalten sind die Kosten für die Entwässerung und den Straßenbau. Die Kosten für den Rückbau der beiden Sportplätze wurden in der Kostenschätzung nicht berücksichtigt. Als Baubeginn ist das erste Quartal 2025 vorgesehen, das Bauende für die Erschließungsarbeiten soll im vierten Quartal 2025 liegen.

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