Gute Nachrichten für Haller Krankenhaus: Zukunft der Geburtshilfe gesichert

Halle/Düsseldorf. Diese Rückfahrt in den Wahlkreis trat der heimische Landtagsabgeordnete Thorsten Klute mit bester Laune an. &bdquo;Es gibt Tage, da macht die politische Arbeit glücklich.“ Grund für sein Stimmungshoch waren die Nachrichten, die er von der Konferenz Krankenhausplanung für den Regierungsbezirk Detmold mitgebracht hatte. Quintessenz: Das Klinikum Halle kann aufatmen. Im Haus der Heinrich-Heine-Universität tauschten sich am Freitag Vertreterinnen und Vertreter der Krankenhausträger, der Kreise, der Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung, des Landtages, der Bezirksregierung und des NRW-Wissenschaftsministeriums über den Krankenhausplan, Bedarfe und Beurteilungskriterien aus. Und schnell wurde deutlich, wie umkämpft die medizinische Versorgung in NRW derzeit ist. &bdquo;Das Gesundheitsministerium hat klargestellt, dass es sich an den Empfehlungen des Gemeinsamen Bundesausschusses orientiert, in dem Vertreter der Krankenhäuser, Kassen und der Ärzteschaft sitzen“, berichtet Klute. Dieser Ausschuss macht Vorgaben für die Mindestfallzahlen, die ein Haus in einer Disziplin aufweisen muss, um diese weiter anbieten zu können. Mit Ausnahme der Bereiche Geriatrie, Palliativmedizin und neurologische Frühreha will das Gesundheitsministerium diese Bedarfe keinesfalls nach oben überschreiten. Beeindruckender Kampf in der Region gibt den Ausschlag Unter dem Strich ist jetzt schon klar: Die Krankenhäuser im Regierungsbezirk Detmold haben mehr Leistungen beantragt, als die Landesregierung letztlich genehmigen will. Beim Haller Krankenhaus standen wie mehrfach berichtet die Abteilungen Geburtshilfe und Gynäkologie zur Debatte. Die Verhandlungen zwischen Trägern und Krankenkassen waren zunächst gescheitert. Die Kassen wollten die Abteilungen aufgrund aus ihrer Sicht zu niedriger Fallzahlen nicht mehr finanzieren. Daraufhin hatte es nicht nur viel Zuspruch für die betroffenen Abteilungen gegeben, sondern auch eine große Demo für ihren Erhalt und eine beeindruckende Unterschriftenaktion mit mehr als 12.000 Unterstützenden. Dieses Engagement von Politik, Bevölkerung und Haller Krankenhaus-Verantwortlichen hat offenbar zum Erfolg geführt. Denn während es bei der Konferenz am Freitag ansonsten sehr allgemein um Behandlungszahlen, beantragte Kontingente und Kriterien ging, wurde mit Blick auf Halle eine konkrete Entscheidung verkündet: &bdquo;Das Ministerium hat mitgeteilt, die Geburtshilfe in Halle in den Krankenhausplan mit aufzunehmen, wenn der Träger sie weiter betreiben will“, berichtet Klute - und fügt an: &bdquo;Da wären die Verantwortlichen des Haller Krankenhauses ja mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie es nicht tun würden - die Abteilungen tragen sich ja wirtschaftlich.“ Ministerium hat viele Zuschriften aus Halle erhalten In der Sitzung habe das Ministerium auf die Besonderheit einer Belegabteilung verwiesen, die einen speziellen Blick verdiene. &bdquo;Und es wurde explizit erwähnt, dass man zum Haller Krankenhaus und dem Erhalt der Abteilungen extrem viele Zuschriften aus der Bevölkerung erhalten habe“, berichtet Klute. Der Druck, den die Menschen in Halle und im Altkreis aufgebaut hätten, habe etwas bewirkt. &bdquo;Die gesamte Region hat dafür gekämpft - das hat den Ausschlag gegeben“, so Klute. Das Klinikum und die Stadt Halle beriefen am Freitagnachmittag angesichts dieser guten Nachrichten eine Videokonferenz ein. &bdquo;Das ist ein super Tag für die geburtshilfliche Versorgung in Halle“, berichtete Klinikum-Geschäftsführer Michael Ackermann. Er habe den Haller Pflegedirektor direkt über die Entscheidung informiert, damit dieser sie an das Hebammen-Team weiterleiten konnte. Natürlich handele es sich beim Hinweis des Ministeriums bislang lediglich um eine &bdquo;Vorabinformation“, betonte Ackermann. &bdquo;Es gibt noch keinen Feststellungsbescheid.“ Doch verschaffe der Hinweis des abschließend entscheidenden Ministeriums dem Klinikum nun Planungssicherheit. Man habe sehr intensiv darum geworben, angesichts der möglichen Verunsicherung bei Schwangeren diese Information zeitnah zu geben. &bdquo;Wir brauchten ein Bekenntnis - es wäre gefährlich gewesen, bis zum Ende des Planungsverfahrens in einem Dreivierteljahr zu warten.“ Das positive Votum bezieht sich auch auf die Abteilung Frauenheilkunde mit ihren drei Belegärzten am Klinikum Halle. &bdquo;Jetzt können wir an den Ausbau und die weitere Versorgung in diesem Bereich gehen“, kündigte Ackermann an. Von einem &bdquo;besonderen Tag“ für die Stadt Halle sprach auch Bürgermeister Thomas Tappe. &bdquo;Viele haben mitgefiebert, es gab eine enorme Verunsicherung - darum werden jetzt alle, die gekämpft haben, erleichtert sein.“ Haller Krankenhaus als Grundversorger für die Region stabil aufgestellt Dass die generellen Ziele und Auswirkungen der Krankenhausreform auch beim Klinikum Bielefeld sehr genau beobachtet werden müssen, wollte Michael Ackermann indes nicht verhehlen. &bdquo;Das Ministerium wird darauf achten, dass Klinik-Konzerne mit mehren Standorten Leistungen konzentrieren sollten.“ Dieses Verfahren zur künftigen Ausgestaltung des Leistungsspektrums laufe aber noch, im August könne jeder Träger Stellung zu den Vorstellungen des Ministeriums nehmen, mit denen man in den nächsten Wochen rechne. &bdquo;Was müssen wir wo anbieten - bei Wahlleistungen werden wir priorisieren müssen“, so Ackermann. Die Spezialisierung in Halle auf die Bereiche Geriatrie, Lungenheilkunde und Geburtshilfe sei hier ein Vorteil - &bdquo;generell sehe ich das Krankenhaus als Grund- und Regelversorger für den Altkreis auch durch die Reform nicht gefährdet“.

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