Halle. Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach sind beide im Jahr 1685 geboren, nur 26 Tage und rund 140 Kilometer auseinander. Trotzdem haben beide ganz unterschiedliche Karrieren gemacht. Das ist die Inspiration für die Wahl des Themas der 60. Haller Bach-Tage.
Händel war musikalischer Weltbürger. Geboren und ausgebildet in Halle (Saale), ging er 1703 nach Hamburg, 1706 nach Italien, schließlich über Hannover nach London, wo er sich 1712 endgültig niederließ und zum berühmtesten und einflussreichsten Komponisten des Landes wurde. Sein Ruhm brach auch nach seinem Tod 1759 nie ab.
Bach hingegen ist der mitteldeutschen Heimat weitgehend treu geblieben. Geboren in Eisenach und aufgewachsen in Ohrdruf, verbrachte Bach seine späten Schuljahre in Lüneburg. Berufliche Stationen als Organist, Kapellmeister und Hofmusiker waren Arnstadt, Mühlhausen, Weimar und Köthen, bevor er 1723 in Leipzig seine Lebensstellung als Thomaskantor fand. Nach seinem Tod geriet Bach zunächst lange in Vergessenheit. Erstaunlicherweise sind die beiden Musiker sich nie begegnet. Händel unternahm 1750 einen Versuch. Als er jedoch in Leipzig eintraf, war Bach gerade zwei Wochen vorher verstorben.
Die Bach-Tage sind 2024 englisch-inspiriert
Das Programm der diesjährigen Haller Bach-Tage ist zwischen diesen beiden großen Musikern aufgespannt. Am Anfang erklingt Bachs Johannes-Passion, genau 300 Jahre nach ihrer Uraufführung. Den Schlusspunkt setzt Händels großartiges Oratorium „Israel in Egypt“. Daneben gibt es zahlreiche englisch-inspirierte Konzerte und Veranstaltungen mit international erstrangigen Ensembles. Kinderkonzerte, ein Jugend-Tanzprojekt, eine Kunstausstellung und ein Konzert beim Mittagstisch ergänzen das Programm.
Das Programm
Das Eröffnungskonzert in der Johanniskirche am 26. Januar ist bereits ausverkauft, so geht es weiter:
Samstag, 27. Januar, 18 Uhr, Storck-Treffpunkt: „Händel in the pub“ – Das Ensembles I Zefirelli steht für frischen Wind in der alten Musik.
Sonntag, 28. Januar, 17 Uhr, Johanniskirche: Oratorienkonzert Johann Sebastian Bach: Johannes-Passion BWV – das Vokalensemble der Johanniskantorei und verschiedene Solisten treten auf.
Dienstag, 30. Januar, 19.30 Uhr, Herz-Jesu-Kirche: Barockkonzert – „A Summer Nights Dream – Shakespeare & the Music“ – Marais-Consort aus Hamburg.
Mittwoch, 31. Januar, 9.45 und 11.15 Uhr, Aula Kreisgymnasium: Kinderkonzert „In 28 Tagen durch Europa“, Pindakaas Saxophon Quartett mit den Schauspielern Frank Dukowski und Marcell Kaiser.
Freitag, 2. Februar, 19.30 Uhr, Johanniskirche: Orgelkonzert – „Die Kunst der Orgeltranskription“, Hansjörg Albrecht.
Samstag, 3. Februar, 17 Uhr, Johanniskirche: Evensong – „Coronation Music“, Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg; Leitung: Hansjörg Albrecht; Kerstin Wolf (Orgel).
Sonntag, 4. Februar, 17 Uhr, Johanniskirche: „Festkonzert im Farben-Rausch“, Blechbläser-Ensemble „Embrassy“; Leitung: Steffen Schiel; Laurenz Theinert (Lichtkunst).
Donnerstag, 8. Februar, 19 Uhr, Johanniskirche: „Dancing Queen“ – Tanz trifft Orgel, Schüler der Gesamtschule und des Kreisgymnasiums Halle; Ece Bodo-Ç?nar (Choreografie); Friedemann Engelbert (Orgel).
Samstag, 10. Februar, 17 Uhr, Johanniskirche: Abschlusskonzert Halle – „Israel in Egypt“ HWV 54, Beat Duddeck (Altus), Tobias Meyer (Tenor), Solistinnen und Solisten des Bach-Chores, Bach-Chor der Johanniskantorei; Barockorchester „arcipelago“ (Aachen, Leitung: Christiane Volke); Leitung: Friedemann Engelbert.
Sonntag, 11. Februar, 17 Uhr, Altstädter Nicolaikirche: Abschlusskonzert Bielefeld.
Die Tickets sind sehr begehrt, einige Konzerte nahezu ausverkauft.
Wer kurzentschlossen noch dabei sein will, kommt hier zum Kartenverkauf. Für einige Veranstaltungen gibt es nur noch an der Abendkasse Eintrittskarten.