Von der Puch bis zur Corvette - hunderte exotische Oldtimer in Halle

Halle-Hesseln. Wer in Hesseln lebt, ist seit der Eröffnung der A33 Fahrgeräusche aller Art gewöhnt. Am Wochenende wurde es für die Menschen im Ortsteil besonders laut - geärgert haben sich aber wohl die wenigsten: Im Gewerbegebiet fand zum ersten Mal der große markenoffene Oldtimertreff statt. Das Organisationsteam hatte an die Gewerbestraße in die Hallen und auf die Flächen der Pavel Gerätebau GmbH geladen. Klaus Pavel selbst hatte die Veranstaltung zusammen mit Autohaus-Chef Ralf Zegarek, U.S.-Car-Fan Michael Lordemann und weiteren Freunden mit Benzin im Blut geplant. "Wir haben einen kleinen Stammtisch", erzählte Klaus Pavel am Samstag beim Rundgang über das Gelände. "Jeder von uns hat Oldtimer, die meisten auch mehrere." Jeder Klassikerfahrer weiß, dass das eigentliche Fahren nur der halbe Spaß ist. Das Schauen, Debattieren und Vergleichen ist fast ebenso wichtig. "Da muss man mal was machen" Schade allerdings, dass es in der näheren Umgebung kaum nennenswerte historische Autotreffen gibt - da war sich der Stammtisch einig. "Wir haben gedacht: Da muss man mal was machen!", berichtet Pavel. Gesagt, getan. Und die Resonanz war überwältigend: Geschätzt mehr als tausend Neugierige kamen allein am Samstag vorbei, um sich die klassischen Fahrzeuge anzuschauen. Und enttäuscht dürfte niemand gewesen sein. Bei bestem Sommerwetter waren weit über 200 Klassikerfahrer gekommen, um ihre mobilen Schätze frisch poliert zu präsentieren. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf dem U.S.-Car-Sektor. Viele Blicke zog beispielsweise eine Corvette C3 auf sich, das offizielle Pace-Car von Indianapolis 1978. Gleich mehrere Buick Rivieras strahlten um die Wette mit Cadillacs, mindestens einem best gepflegten Ford Mustang und etlichen weiteren Bigblocks, Ponycars und Straßenkreuzern. Der Porsche-Wolf im Ghia-Pelz Auch Freunde der deutschen und europäischen Marken kamen natürlich auf ihre Kosten: Vom "Erbeerkörbchen" Golf Cabrio, über den 80er-Jahre Kultsportler Opel Manta II bis zum VW Ghia mit nachgerüstetem Porschemotor waren unzählige ottomotorisierte Kindheitsträume angereist. Ein neuer Trend in der Tuningszene sind Mofas. Bis vor wenigen Jahren als Arme-Leute-Einkaufsvehikel belächelt, bringen gepflegte Puchs und Herkules heute vierstellige Erlöse auf die Verkaufswaage. Mehr als ein Dutzend liebevoll aufgemotzte "Motorfahrräder" durften in Hesseln bestaunt werden. Sogar ein preisgekrönter Drag-Racer - ja, auch das gibt es - darunter. Und natürlich durften auch die ausgewachsenen Zweiräder - vom Chopper bis zum Caféracer - nicht fehlen. Das schönste aber: Ob Harley-Panhead-Biker mit Kutte, Mofarista in Jeansjacke oder Vorkriegs-MG-Chauffeur mit Barbourjacke - alle Blechfans amüsierten sich prächtig. Und damit ihnen nicht langweilig wurde, hatten die Veranstalter nicht nur für ausreichend Getränke gesorgt, sondern auch für Musik. Ab 17 Uhr läuteten die Shameless Boppers aus Steinhagen den Abend mit Rockabilly ein, bevor der Shantallica-Männerchor übernahm und die Bühne zu vorgerückter Stunde an die ACDC-Coverband High Voltage übergab. Das ist Sonntag los Um den Kater zu vertreiben wird am Sonntag schon ab 10 Uhr Kaffee und Kuchen für die Gäste gereicht. Für 17 Uhr ist die Pokalverleihung für den schönsten Klassiker geplant, bevor die überaus gelungene Premiere des Hesselner Oldtimertreffs um 18 Uhr ihr Ende finden wird. Und, was meint der Veranstalter: Ist das eine Wiederholung wert? "Eine Zweitauflage? Ja, auf jeden Fall", kündigte Ralf Zegarek bereits am Samstagnachmittag an. Und vielleicht soll das Programm dann sogar noch etwas erweitert werden, aber dazu nächstes Jahr mehr ... Sie mögen Oldtimer? Werfen Sie einen Blick auf unsere Blechgeschichten.

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