Hitzesommer: Ernte von Getreide, Mais, Raps fällt sehr unterschiedlich aus

Halle. Das perfekte Wetter für Landwirte gibt es einfach nicht. Eigentlich ist dies keine neue Erkenntnis, aber auch alte Weisheiten lässt man sich gerne mal bestätigen. &bdquo;Jein", lautet somit auch die Antwort von Burkhard Stüssel auf die Frage, ob 2022 ein schlechtes Erntejahr ist. So pauschal könne man das selten sagen, denn es gebe nicht nur die verschiedensten Pflanzen, sondern auch ganz verschiedene Böden. &bdquo;Insgesamt bin ich sogar zufrieden", sagt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Ortsvereins Halle-Amshausen. Es habe schon schlechtere Zeiten gegeben. Problemkind sei in diesem Jahr der Mais, von dem große Teile vertrocknet sind. &bdquo;Für das Getreide war die Witterung hingegen sehr günstig. Die Erträge sind gut, die Körner waren sehr schwer", sagt Stüssel. Die Winterfeuchtigkeit habe gute Vorleistungen erbracht, schlechter sehe es etwa bei der Sommergerste aus. &bdquo;Ein Schwager von mir hat die ausgesät, er wartet nun dringend auf Regen", sagt Stüssel. Das Wintergetreide sei allerdings gut gewesen. Lesen Sie auch: Ex-Arminia-Talent wird jetzt Landwirt auf Hof der Eltern in Versmold Toll sei es, so Stüssel, in diesem Jahr auch beim Raps gelaufen. &bdquo;Der Ertrag war dort wirklich sehr gut", bestätigt auch Reinhard Schacht, Landwirt aus Kölkebeck. Auch mit dem Getreide sei er zufrieden, die Ernte auf dem sandigen Boden sei sehr gut verlaufen. &bdquo;Ich kann gar nicht sagen, woran das gelegen hat", sagt Schacht selbst etwas überrascht, denn der allgemeine Eindruck, dass der aktuelle Sommer mal wieder viel zu trocken ist, täuscht nicht. "Das Gras könnte wirklich knapp werden" &bdquo;Im vergangenen Jahr hatten wir im Futterbau eine sehr gute Ernte. In diesem Jahr war es aber viel zu trocken. Das Gras könnte wirklich knapp werden", befürchtet Schacht mit Blick auf die Futterversorgung der Tiere. Insgesamt sei das Jahr wohl durchwachsen gewesen, wobei auch nicht alle Landwirte gleich laut klagen könnten, schließlich habe es auch auf lokaler Ebene erhebliche Unterschiede gegeben. &bdquo;Der Mais auf den Lehmböden auf der anderen Seite des Berges wächst super. Der freut sich über jeden Sonnenstrahl", sagt Schacht. &bdquo;Bei uns ist es aber genau umgekehrt", erklärt der Kölkebecker. Für den Mais auf den sandigen Böden sei Regen dringend notwendig, aber die Tropfen von oben machen sich nun schon seit Wochen äußerst rar. Die Spitzen seien vertrocknet und daher ganz braun, man werde wohl schon in Kürze mit der Ernte beginnen, um zu retten, was noch zu retten ist. &bdquo;Das Getreide war in diesem Jahr oftmals zu trocken zum Dreschen. Sonst hat man ja eher das Problem, dass es nicht trocken genug wird", sagt Rieke Künsemöller. Auch sie sieht eher in dem Mais das Sorgenkind dieses Erntejahres, obwohl es für ihre Ernte gar nicht so schlecht lief. &bdquo;Der letzte Regen kam wohl gerade noch rechtzeitig. Wir sind aber weiterhin froh über jeden Tropfen, der vom Himmel fällt, selbst wenn es oftmals nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein ist", sagt die Landwirtin. Insgesamt ist das Erntejahr noch zufriedenstellend Immerhin gelänge es dem Mais oftmals ganz gut, über seine Blätter den Regen zu sammeln und so die seltenen Niederschläge zu nutzen. Das Problem sei in diesem Jahr die lange Hitzephase mit vielen Tagen über 30 Grad. &bdquo;Das Klima wird uns zukünftig noch sehr beschäftigen. Wir müssen es mit mehr Dynamik angehen", sagt Künsemöller. Insgesamt sei sie aber mit dem Erntejahr noch zufrieden. &bdquo;Angesichts der Wetterbedingungen ist es noch in Ordnung. Ich hatte es schlimmer erwartet."

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