Visionäre Pläne für den Ravenna-Park: Walbusch macht Tempo in der Krise

Halle. Christian Busch versucht gar nicht erst, die aktuelle Situation schönzureden. Diese Zeiten, in denen die Welt so aus den Fugen gerate, seien für das Textilgeschäft alles andere als einfach, räumt er offen ein. &bdquo;Durch das Distanzgeschäft haben wir als Unternehmen von der Corona-Krise sicher profitiert; erst seit Beginn des Jahres ist das Geschäft schwierig", berichtet der Unternehmer. Von der Umsetzung seiner innovativen wie visionären Pläne im interkommunalen Gewerbegebiet Ravenna-Park hält ihn das allerdings nicht ab. Im Gegenteil. Jetzt möchte er erst recht Tempo machen. Solarenergie, E-Ladesäulen und Wasserstofftankstelle &bdquo;Die zentrale Frage, die wir uns mehr denn je stellen müssen, ist die: Welchen Beitrag können wir leisten, uns so zu verhalten, dass wir gegenüber Russland aus der Co-Abhängigkeit beim Thema Energieversorgung herauskommen?", fasst Christian Busch zusammen. Die Antwort: Noch deutlich früher als geplant möchte der 49-Jährige die gesamten vorhandenen Dachflächen auf dem Logistikzentrum sowie auf dem Outlet-Center mit Photovoltaik-Anlagen ausstatten. Und zwar nicht erst, wie ursprünglich angedacht, in 2023, sondern möglichst noch in diesem Jahr. Insgesamt stehen potenzielle Flächen von rund 25.000 Quadratmetern zur Verfügung. Gespräche dazu sind in Planung, berichtet der Mehrheitsgesellschafter des Solinger Modeunternehmens Walbusch. Dasselbe gilt für die Installation von Ladesäulen zur Versorgung von E-Autos und eventuell sogar einer Wasserstofftankstelle auf dem Gelände vor dem Outlet: &bdquo;Ich bin fest entschlossen, diese Themen nun schneller als ursprünglich vorgesehen voranzubringen", bekräftigt der Manager. Gastro-Fläche, die in Eigenregie betrieben wird &bdquo;Wir brauchen zwingend Gastronomie am Outlet", fährt Christian Busch dann fort und lenkt den Blick auf ein weiteres Innovationsthema. &bdquo;Die Aufenthaltsqualität für die Kundinnen und Kunden des Outlets muss unbedingt erhöht werden." Ursprünglich hatte er die Idee, eine Kombination aus Foodmarket und Bäckerei zu errichten. Hier habe es allerdings baurechtliche Bedenken gegeben. Und deshalb habe er nun den Plan, bis zum Sommer eine klassische Gastrofläche zu eröffnen. &bdquo;Wir sind hierzu in der Konzepterarbeitung mit einem uns bekannten Gastronomen-Paar", berichtet der Walbusch-Manager. &bdquo;Eigentlich ist ein solches Konzept an dieser Stelle für Gastronomen perfekt: Am Samstag ist pünktlicher Feierabend garantiert und sonntags ist frei." Dennoch koste es Überzeugungskraft einerseits und unternehmerischen Mut andererseits, um gerade jetzt einen neuen beruflichen Schritt zu wagen. Verzögerungen beim Umbau der Logistik Das gilt auch für die eigenen Ziele, die sich Christian Busch gesteckt hatte. Unmittelbar nach dem Kauf des Logistikzentrums von der Gerry Weber International AG und des Outlets von Ralf Weber hatte er betont, dass der Fokus zunächst darauf liege, die Logistik für die Marken der Walbusch-Gruppe auch über den Standort Halle abzuwickeln. &bdquo;Wir müssen dazu ganz erheblich investieren", erläutert Busch. &bdquo;Zum einen, um zusätzliche Kapazitäten für Liegeware aufzubauen. Zum anderen, um die notwendige Infrastruktur zu schaffen, damit auch Sendungen für Endkunden am Tag der Bestellung unmittelbar konfektioniert und versendet werden können." Die ebenfalls neu gegründete WB Logistik GmbH ist es, die als Dienstleisterin für die Gerry Weber International AG die Logistik in Halle abwickelt. Dabei war vorgesehen, die Marke Walbusch für Filialen sowie Endkunden in den Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz ab Ende dieses Jahres über Halle zu steuern, alle anderen Marken der Gruppe über Solingen. &bdquo;Doch den Termin können wir nicht halten", sagt Christian Busch heute. &bdquo;Wobei das heißt, es wird lediglich zeitliche Verzögerungen geben, die sich durch die vollen Auftragsbücher der Hersteller ergeben", fügt er an. &bdquo;Grundsätzlich halten wir an dem Plan fest", betont Christian Busch. Outlet ist aktuell komplett vermietet Im Outlet ist Christian Busch Vermieter für Gerry Weber mit den Marken Gerry Weber und Samoon, S. Oliver, Seidensticker, Schiesser und Storck. Im Oktober noch waren zwei Flächen frei, jetzt ist das komplette Outlet vermietet. Die vormals freien Flächen werden mittlerweile durch Fynch-Hatton und La Shoe genutzt.

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