Sturm-Trio hinterlässt sichtbare Spuren in Halle: Das hat Folgen

Halle. Die ersten Monate eines Jahres erwiesen sich in der jüngeren Vergangenheit oftmals als ein passender Zeitpunkt für besondere Wetterphänomene. Mitte Januar 2018 fegte Sturmtief Sabine übers Land, zwei Jahre später war es dann im Februar Friederike – gefolgt von einigen Tagen mit mehr als 20 Grad. Und im vergangenen Jahr versank der Altkreis in einem lange nicht mehr erlebten Schneechaos. In diesem Winter war Schnee hingegen wieder einmal Mangelware, dafür wirbelten gleich drei orkanartige Sturmtiefs innerhalb von vier Tagen durch den Altkreis und sorgten für starke Sturmschäden. &bdquo;Die letzte Nacht war allerdings sehr ruhig, es gab keinen einzigen Einsatz", bilanziert Halles Feuerwehrchef Christian Herden. Sturmtief Antonia hat in der Region weitaus weniger Schaden angerichtet, als ihre Vorgängerinnen Ylenia am frühen Donnerstagmorgen sowie Zeynep in der Nacht zu Samstag. &bdquo;Zuvor hatten wir 40 Einsätze innerhalb von zwei Tagen. Das ist sicherlich nicht jedes Jahr der Fall", sagt der Stadtbrandinspektor. Dennoch seien Stürme wie die der vergangenen Tage für die Feuerwehr mittlerweile eher Alltagsgeschäft. &bdquo;Es gehört ja mittlerweile im Januar, Februar oder März mit dazu", sagt Herden. Dass die Boulevardmedien Zeynep als &bdquo;Jahrtausendsturm" titulierten, kann der Haller Wehrführer nicht nachvollziehen. &bdquo;In unserer Region waren die Schäden durch Kyrill deutlich höher", blickt Herden auf den Orkan aus dem Januar 2007 zurück. Dass die Stürme zumeist nachts wüteten, war für die Feuerwehr sogar ein Vorteil. &bdquo;Nachts ruft dann eigentlich niemand mehr an. Erst, wenn man dann am Morgen die Schäden sieht, geht es wieder los", sagt Herden. Aufgrund von größeren Einsätzen mussten der Grüne Weg, wo mehrere Bäume umgestürzt waren, und die Industriestraße, wo mehrere Dachpfannen einer großen Halle davonflogen, zeitweise gesperrt werden. Schäden an der Lindenschule Ebenfalls verstärkt im Einsatz sind durch die Sturmtiefs die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Bauhofs. &bdquo;Wir sind mit vier Kolonnen im Einsatz, um die Schäden zu beheben. In der Nacht von Freitag auf Samstag hatten wir zwölf Einsätze des Bereitschaftsdienstes", sagt Stadtsprecher Timo Klack. Am Montagmorgen seien zwei Mitarbeiter des Bauhofes im gesamten Stadtgebiet unterwegs gewesen, um die gemeldeten Schäden zu sichten, und einen Plan zur Behebung aufzustellen. Dieser werde seit dem frühen Montagmorgen und unter Einsatz der vier Kolonnen abgearbeitet. Derzeit habe die Behebung der Sturmschäden höchste Priorität. &bdquo;Andere Arbeiten werden geschoben", sagt Klack. &bdquo;Bei den städtischen Gebäuden fällt die Sturmbilanz gut aus. Es ist zum Glück nur sehr wenig Gravierendes zu Schaden gekommen", sagt Klack. Von den städtischen Schulen beklage nur die Lindenschule den Verlust weniger Dachpfannen. &bdquo;Das ist vom Dachdecker schnell behoben worden. Der Unterricht konnte ganz regulär stattfinden", sagt Klack. Zudem gebe es an einigen Nebengebäuden kleinere Schäden. Erhebliche Schäden haben die Stürme im Landeswald zwischen dem Hesseltal und der Ravensburg angerichtet. Mehrere hundert Lärchen, Fichten, Douglasien, Buchen und Eichen wurden entweder mit samt der Wurzel umgeworfen oder der Stamm brach unter der Windlast. Bei den Lärchen sind es meist Einzelstämme, die beim Fällen der vom Borkenkäfer befallenen Fichten stehengeblieben waren und nun allein stehend der Windlast nicht standhalten konnten. Das gilt auch für umgestürzte Douglasien oder Fichten, die den Käferbefall überstanden, aber ohne den Baumverbund nicht standsicher genug sind. Die umgestürzten Buchen hatten meist krankes Wurzelwerk und die Eichen kippten mitsamt Wurzelteller um. Wann die Baumfäller in Halle aktiv werden, ist noch unklar Revierförster Jaron Bodin warnt davor, den Wald derzeit zu betreten. Der Wind sei immer noch stark genug, um loses Astwerk abzuschütteln. Außerdem sei zum Beispiel der Hermannsweg durch umgefallene Bäume blockiert und am Weg stünden geschädigte Bäume, die erst abgesägt werden müssten. Sein Team habe Montag mit Aufräumungsarbeiten in Minden begonnen. Wann die Baumfäller in Halle aktiv werden, wisse er noch nicht. Bis dahin sollte der Wald aber lieber nicht betreten werden. Ein schmaler Wirbelsturm wütete im Bereich des Hesseltals. Er riss eine breite Trasse in einen Fichten- und Eichenbestand. Dreimal war die Straße wegen umgefallener Bäume gesperrt.

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