3G-Kontrolle in Bus und Bahn? „Das ist nicht unsere Aufgabe“

Altkreis Halle. Die 3G-Regel in öffentlichen Personenverkehr soll kommen. So jedenfalls haben es die Ampel-Koalitionäre angekündigt. Ganz gleich, wie man sich zu diesem Plan stellt, gilt es die Frage zu beantworten, wie er umgesetzt und vor allem kontrolliert werden soll. Steffen Högemann, Sprecher der Nordwestbahn, hat dazu eine klare Haltung. Die Überprüfung sei zum einen aus rein organisatorischen Gründen nicht möglich. &bdquo;Wir haben viele Haltestellen und zwischen ihnen nur kurze Fahrzeiten. Außerdem ist nicht jeder Zug mit Kontrollpersonal besetzt. Schon deshalb wäre eine lückenlose Überprüfung nicht möglich. Um die zu gewährleisten, müssten wir mehr als 500 Arbeitskräfte einstellen." Stichproben durch die Polizei Doch auch grundsätzlich sieht er die Nordwestbahn hier nicht in der Verantwortung. &bdquo;Es ist nicht die Aufgabe unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, den Impf- oder Getesteten-Status der Kunden zu überprüfen", sagt Steffen Högemann. Das sei Sache der Polizei und der Ordnungsämter. Er stellt klar: &bdquo;Wir begrüßen jede Regel, die hilft, dass wir nicht bald wieder mit leeren Zügen fahren müssen. Aber, es ist die Frage, ob tatsächlich jede Regel kontrolliert werden muss, oder ob wir nicht mehr Vertrauen in die Selbstverantwortlichkeit der Menschen setzen sollten." Der Sprecher der Nordwestbahn zieht eine Parallele zum Straßenverkehr: &bdquo;Auch hier wird ja nicht lückenlos die Einhaltung der Verkehrsregeln überprüft, sondern stichprobenartig kontrolliert." Lesen Sie auch: Seniorin weist Busfahrer auf Maskenverweigerer hin und wird angebrüllt Auch aus einem weiteren Grund will die Nordwestbahn nicht kontrollieren. &bdquo;Für unsere Mitarbeitenden wäre diese Aufgabe eine riesige Herausforderung und würde großes Konfliktpotenzial mit sich bringen. Dafür ist unser Personal nicht ausgebildet." "Enormes Konfliktpotenzial" Bei der Stadt Halle will man sich noch keine konkreten Gedanken darüber machen, was im Falle einer 3G-Regelung für den Personennahverkehr zu unternehmen sei. &bdquo;Aus den bisherigen Erfahrungen heraus werden wir erst einmal abwarten, was konkret beschlossen wird", sagt Timo Klack. Klar sei, dass so eine Regelung eine enorme Herausforderung darstellen würde, erklärte der Sprecher der Stadt. Klar sei auch, dass nur die Ordnungsbehörden Bußgelder aussprechen dürften. Was also sollte daher ein Schaffner im laufenden Zug tun, wenn er auf eine ungetestete Person trifft? Janis Arnecke, Betriebsleiter der Teutoburger Wald Verkehr (TWV), die die Buslinien im Kreis Gütersloh betreibt, bezeichnet die geplante 3G-Regelung als Schnellschuss. &bdquo;In unseren Bussen ist das Fahrpersonal auch das Kontrollpersonal. Wenn also zukünftig beim Einstieg die Fahrerinnen und Fahrer zusätzlich die Impf- oder Testbestätigung kontrollieren und dazu auch den Personalausweis zeigen lassen müssen, wäre der Fahrplan nicht mehr einzuhalten. In diesem Falle würden wir konkret über Fahrplanausfälle reden müssen." Natürlich, so Arnecke, werde man, wenn gefordert, stichprobenartige Kontrollen durchführen können. Was dann aber auch in diesem Bereich ein enormes Konfliktpotenzial bergen würde. Lesen Sie auch: Johanneswerk befürwortet Impfpflicht für Pflegepersonal

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