Wieder Betrieb in OWL-Arena: Noventi Open sollen ohne Zuschauer stattfinden

Das Rasentennisturnier soll die erste Großveranstaltung in der OWL-Arena nach dem Corona-Ausbruch sein. Konzerte soll es ab Herbst geben, hoffen die Betreiber.

Auch in der OWL-Arena steht derzeit alles still. | © Uwe Pollmeier

Uwe Pollmeier
11.02.2021 | 11.02.2021, 05:03

Halle. Mit der 28. Auflage der Noventi Open soll Mitte Juni das Leben in die OWL-Arena zurückkehren. „Wir haben die Planungen aufgenommen, die TV-Verträge mit dem ZDF und mit Eurosport stehen", sagt Turnierdirektor Ralf Weber. Man wolle das Turnier auf keinen Fall zum zweiten Mal hintereinander ausfallen lassen und mit der Sportveranstaltung ein Zeichen setzen.

„Wir haben ein Konzept erarbeitet und bereits viele positive Signale erhalten", sagt Weber. Allerdings plane man derzeit, das traditionelle Rasenturnier ohne Zuschauer stattfinden zu lassen. „Im Moment wäre es so, aber man muss sehen, wie sich die Zahlen entwickeln", lässt Weber Hoffnung auf Publikum durchblicken. Möglicherweise gelte bis zum Start am 12. Juni wieder die aus dem Sommer bekannte 20-Prozent-Regel, wonach ein Fünftel der Plätze mit Zuschauern besetzt werden könne. „In dem Fall könnten 2.000 Zuschauer im Stadion sein", sagt Weber.

Kein Rahmenprogramm bei den Noventi Open

Klar ist allerdings, dass die Veranstaltung in diesem Jahr rein sportlich sein wird. „Ein Rahmenprogramm wird es nicht geben", sagt Weber. In den vergangenen Jahren hatten ja auch die täglichen Konzerte nach dem letzten Ballwechsel viele Zuschauer angelockt. „Als unser neuer Partner wird sich auch die Wortmann AG beim Turnier engagieren", sagt Weber, ohne weiter ins Detail zu gehen.

Für Ralf Weber, der auch Geschäftsführer der OWL Sport & Event GmbH und Co. KG ist, bildet das Turnier den Startpunkt der Betriebswiederaufnahme in der OWL-Arena. „Vor Herbst werden sicherlich keine Konzerte stattfinden, die für das Frühjahr geplanten Konzerte von Andrea Berg und André Rieu werden wir erneut verlegen", sagt Weber.

Man befände sich auf einer „Durststrecke, wo wir noch durchmüssen". Man habe den Großteil der Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen, allerdings seien auch unterstützende Corona-Gelder aus den Überbrückungshilfen II und III geflossen. Die Programmplanungen für den Konzertbetrieb laufen, wobei die ersten Monate wohl von Nachholterminen bestimmt seien. „Wir freuen uns, dass weniger als fünf Prozent der Tickets wieder zurückgegeben wurden", fügt Ralf Weber an. Der Großteil der Zuschauer hält somit auf die auf einen späteren Zeitpunkt verlegten Konzerte, die teilweise immer noch ausverkauft sind (Sting, Sarah Connor), fest.

Problematisch könnte die Finanzierung ohne Zuschauer sein

„Beim Stadion gibt es keine Probleme, es ist funktionsbereit", fährt Weber fort. Derzeit hat sich allerdings viel Schnee im Innenraum gesammelt, da man das Dach bei dem starken Schneefall am Wochenende bewusst geöffnet hatte. Man könnte also sofort starten, wenn man denn dürfte.

Problematisch könnte allerdings die Finanzierung des Tennisturniers ohne Zuschauer werden. „Das ist wohl kaum kostendeckend über die Bühne zu bringen", sagt Weber. Daher müsste den Spieler klar sein, dass die Antrittsgelder geringer ausfallen als in früheren Jahren. Derzeit steht nur Roger Federer als Teilnehmer fest, mit den anderen Spielern werde man in Kürze die Vertragsverhandlungen aufnehmen. Weber ist zuversichtlich, dass auch Deutschlands aktuelle Nummer eins Alexander Zverev in Halle aufschlagen wird. „Wir haben bereits seinen Bruder und Manager Mischa Zverev kontaktiert und rechnen fest mit einer Zusage", sagt Weber.