Halle. Im Gebäude des traditionsreichen Gaststätte Brune wird es wohl ab März einen Mieterwechsel geben. Wie Heinz Schulte Brochterbeck, der gemeinsam mit seiner Frau Gerlinde Eigentümer der Immobilie an der Bahnhofstraße ist, gegenüber dem Haller Kreisblatt bestätigte, läuft der Mietvertrag mit Bernhard Seeger zum Monatsende aus. Der seit 2017 existierende Mietvertrag habe eine Laufzeit von einem Jahr und werde stets Ende Februar um weitere zwölf Monate verlängert.
„Herr Seeger hatte mit per E-Mail mitgeteilt, dass er wohl den Mietvertrag nicht verlängern wolle", erklärt Heinz Schulte-Brochterbeck. Darauf hin habe er ihm schriftlich das Ende des Mietverhältnisses bestätigt. Zuvor hatte es wohl verschiedene Ansichten bezüglich der Mietzahlungen gegeben. Schulte-Brochterbecks Angebot, die Miete ab Januar um 50 Prozent zu reduzieren und zugleich die noch fehlenden Mietzahlungen der fünf letzten Monate des vergangenen Jahres nachzuzahlen, war Seeger offenbar nicht nachgekommen. Zudem habe Seeger seine Vermieter verärgert, da es keine Aktivitäten mehr in dem Ende 2018 eröffneten Kunst- und Kulturhaus Brune an der Bahnhofstraße gab und Seeger stattdessen Anfang Oktober einen Imbiss auf dem Parkplatz vor dem Gerry Weber-Outlet im Ravenna-Park eröffnete.
Stadt signalisiert Gesprächsbereitschaft
Seeger wollte sich gegenüber dem HK nicht öffentlich zur aktuellen Lage äußern. Er sieht das Mietverhältnis jedoch offenbar noch nicht als beendet an. Sein Imbiss am Ravenna-Park ist derweil pandemiebedingt geschlossen, das Projekt befinde sich „in der Schwebe".
Für Schulte-Brochterbeck ist hingegen klar, dass das 1677 als Bürgermeisterhaus errichtete Gebäude ab März leer stehen wird: „Wir stehen vor der schweren Aufgabe, in der Corona-Krise einen Mieter zu suchen". Er gehe daher nicht davon aus, dass dies nahtlos gelinge. „Nach dem Heimathafen ist dies nun wohl das zweite Corona-Opfer", sagt Schulte-Brochterbeck mit Blick auf die Insolvenz des im Nebengebäude befindlichen Bistros, das im vergangenen August schließen musste. Bisher gebe es keine Planung für die weitere Nutzung der Immobilie.
Möglicherweise kommt jedoch noch die Stadt ins Spiel. Dies habe in der Vergangenheit bereits Interesse gezeigt. „Es hat bereits im Herbst Gespräche gegeben", bestätigt Schulte-Brochterbeck. „Die Immobilie ist für die Stadt aufgrund ihrer Lage und Geschichte von Bedeutung. Gespräche wurde in der Vergangenheit geführt", bestätigt Timo Klack. Zur aktuellen Situation könne man keine Angaben machen, man stehe aber für Gespräche bereit.