Wer verleiht dem Haller Haus Brune neuen Glanz? Das ist der Mindestpreis

Halle. &bdquo;Zentrales Schmuckstück Haus Brune vereint Wohnen und Gewerbe“ – unter dieser Überschrift vermarktet die Stadt Halle das einstige Gasthaus Brune an der Bahnhofstraße jetzt auf ihrer eigenen Webseite sowie über das Internetportal &bdquo;immobilienscout24“. Bekanntlich soll das traditionsreiche Haller Fachwerkhaus, das die Stadt Ende 2021 von Gerlinde und Heinz Schulte-Brochterbeck erworben hatte, im Bieterverfahren wieder veräußert werden. Bis zum 5. September können Angebote unterbreitet werden. Das Mindestgebot für das Objekt liegt bei 385.000 Euro, das entspricht in etwa dem Grundstückswert der geschichtsträchtigen Innenstadtimmobilie. Hinzu kommt die Grunderwerbsteuer in Höhe von 6,5 Prozent, die – bezogen auf das Mindestgebot – der Summe von 25.025 Euro entspricht. Obendrein fallen Notarkosten (5.775 Euro) sowie die Kosten für den Eintrag ins Grundbuch (1.925 Euro) an. Während eine Maklerprovision entfällt, müsste der Käufer also mindestens 417.725 Euro überweisen. Im Gegenzug sind die Bedingungen für eine weitere Nutzung des unter Denkmalschutz stehenden Objektes mit seinen 165 Quadratmetern Wohnfläche und gut 1.000 Quadratmetern Grundstück klar geregelt. Die dürften in die Millionen gehen. &bdquo;Die zukünftige Nutzung des Gebäudes soll die vergangenen Nutzungen möglichst widerspiegeln. Dazu wird eine gastronomische Nutzung im Erdgeschoss vorgegeben“, heißt es im Exposé der Stadt. Was übrigens den Ergebnissen des großen &bdquo;HK-OrtsChecks“ für Halle entspricht: Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschen sich genau das; endlich wieder Gastronomie bei Brune, am liebsten mit einem Außenbereich. &bdquo;Im ersten Obergeschoss wird eine gewerbliche, nicht störende Nutzung vorgegeben, wobei eine Nutzung zu Wohnzwecken möglich ist, wenn diese sich mit der geplanten gastronomischen Nutzung im Erdgeschoss vereinbaren lässt. Im zweiten Obergeschoss ist Wohnnutzung vorgegeben“, lautet die Festsetzung. Sex-Shop, Disco oder Shisha-Bar für Haus Brune ausgeschlossen Ausgeschlossen werden – unabhängig von der Ausweisung der zusammenhängenden Grundstücke als Kerngebiet – zusätzlich die Nutzungen durch Vergnügungsstätten jeglicher Art: insbesondere Wettbüros, Spielstätten, Nachtlokale, Vorführ- und Geschäftsräume, deren Zweck auf Darstellungen mit sexuellem Charakter ausgerichtet ist, Diskotheken, Sex-Shops oder Swinger-Clubs, Internet-Cafés, Shisha-Bars, Tankstellen, Kioske und Trinkhallen, Lebensmitteleinzelhandel, soweit diese Nutzungen über Öffnungszeiten später als 20 Uhr verfügen, oder Handwerks- und Gewerbebetriebe. Aufgrund seiner baulichen Struktur hat das Gebäude überdies erhöhte Anforderungen an den Brandschutz, die der Käufer im Rahmen der Sanierung und des Umbaus berücksichtigen muss. Dazu gehört auch die Schaffung eines zweiten baulichen Rettungsweges. Das Haus Brune wurde vor fast 350 Jahren gebaut und diente der Stadt zunächst als Speicher sowie als Bürgermeisterhaus: Bauherr Lucas Brune hatte dieses Amt 40 Jahre lang inne. Zwischen 1700 und 1775 diente das Gebäude dann über zwei Generationen als Pfarrhaus. Im Jahr 1813 übernahm Franz Brune das Haus und gab ihm seinen Namen. Mehr zum Thema: Zehn Biergarten-Tipps im Altkreis Halle Brune eröffnete hier eine Bäckerei. Rechts neben dem Eingang wurden die Backwaren produziert und verkauft. Abends öffnete er seine Schankwirtschaft. Obendrein war im Obergeschoss zwischenzeitlich auch das Landratsamt untergebracht, während 1882 an gleicher Stelle 75 Männer die erste Haller Feuerwehr gründeten. Und nicht zuletzt war es auch das Haus Brune, in dessen Hof das erste Eis in Halle verkauft wurde. Welcher Investor etabliert im Haller Fachwerkhaus wieder Gastronomie? Wohl die meisten Haller verbinden mit dem Haus Brune jedoch die 27 Jahre, in denen Bernd und Marianne Staeck das Gasthaus Brune gemeinsam mit ihrem 2021 verstorbenen Sohn Mathias führten – bis 2011. Drei Jahre später kaufte das Ehepaar Schulte-Brochterbeck die Immobilie im Rahmen einer Zwangsversteigerung für 167.000 Euro. Zuvor hatte das Haus bereits einige Monate leergestanden. 2017 eröffnete Bernhard Seeger sein Kunst- und Kulturhaus. Der Mietvertrag wurde Anfang 2021 allerdings aufgelöst, seitdem ist es ruhig geworden in dem imposanten Fachwerkhaus. Und man sieht es ihm an, jeden Tag etwas mehr. Gebote können unter der Adresse Gasthaus-Brune@diekmeyer-halle.de bei der Haller Anwaltskanzlei Diekmeyer abgegeben werden. Für Rückfragen steht Bauamtsleiter Manfred Bonensteffen unter Tel. 05201 183130 zur Verfügung. Wer bietet, muss das Haus binnen fünf Jahren sanieren, andernfalls hat die Stadt das Recht, vom Kaufvertrag zurückzutreten. Dabei ist so viel klar: Investoren, die dem traditionsreichen Haus Brune wieder neuen Glanz verleihen, würden die Haller den roten Teppich ausrollen. Aktuelle Nachrichten bekommen sie täglich über den WhatsApp-Kanal des &bdquo;HK“

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