Halle. „Manchmal bin ich nicht der Herr meiner Sinne. Morgen gehe ich die Psychiatrie, ich hatte heute schon einen Termin", sagte jetzt ein 28-jähriger Angeklagter vor dem Haller Amtsgericht. Er gab zu, im Zustand geistiger Umnachtung – ausgelöst durch Alkohol und Drogen – zwei Polizistinnen übel beleidigt zu haben. Rechtsradikale Parolen gerufen zu haben, bestritt er: „So einer bin ich nicht."
Alkoholeinfluss bringt den Mann nach eigenem Bekunden immer wieder zum Wahnsinn. Der Polizeieinsatz begann in dem Wohnhaus seiner Mutter. Dort randalierte er massiv. Die 27-jährige Polizistin berichtete von starken Gemütsschwankungen des Mannes. Nach Beleidigungsattacken habe er dann mit seinem Kopf auf eine Autohaube gestoßen, später im Krankenhaus sogar gegen eine Wand. Deshalb sei er wegen der Ankündigung eines Selbstmordes noch in der Nacht in die LWL-Klinik eingewiesen worden. In der gestrigen Hauptverhandlung entschuldigte er sich bei der fast gleichaltrigen Polizistin für sein Verhalten. Der Staatsanwalt forderte wegen Beleidigung und der Verwendung rechtsradikaler Parolen unter Berücksichtigung seiner Vorstrafen eine Strafe von vier Monaten Haft zur Bewährung und 100 Stunden Sozialarbeit. Dem entsprach das Gericht.