Mehrkosten für Umbau: Gebäude für Geflüchtete in Borgholzhausen wird teurer
Seit ein paar Monaten ist die Stadt Eigentümerin der Immobilie an der Bielefelder Straße 14. In den beiden oberen Geschossen sind Wohnungen für Geflüchtete. Auch ein Umzug steht demnächst an.
Borgholzhausen. „Ich habe ehrlich gesagt erwartet, dass man mir im Ausschuss die Ohren lang zieht“, sagt Fachbereichsleiter Ralf Vieweg jetzt im Nachgang der Sozialausschusssitzung. Dazu kam es - glücklicherweise für ihn - nicht. Der Grund für Viewegs Befürchtung: In einer ersten Kostenschätzung für den Umbau des Gebäudes an der Bielefelder Straße 14 zu einem Übergangswohnheim war er von 100.000 Euro ausgegangen. Die gesamte Maßnahme dürfte aber annähernd 170.000 Euro kosten, wie der Fachausschuss nun erfuhr. „Das war eine Fehleinschätzung meinerseits“, gibt Vieweg, der die Unterbringung managt, im Gespräch mit dem „Haller Kreisblatt“ zu.
Hintergrund des Umbaus ist, dass hier Wohnungen im Obergeschoss und im Dachgeschoss wiederhergestellt beziehungsweise neu geschaffen wurden. Zudem wird die Migrationssozialberatung, die derzeit noch am Hamlingdorfer Weg untergebracht ist, in das Erdgeschoss an der Bielefelder Straße 14 ziehen. Die Wohnungen für Geflüchtete im Ober- und Dachgeschoss sind teilweise belegt, im Moment mit sieben Personen.
Im Zuge der gesamten Maßnahme sollen die Räume der aktuellen Migrationsberatung auch zu zwei Wohneinheiten für Geflüchtete umgebaut werden. Dieser geplante Rückbau am Hamlingdorfer Weg ist ebenfalls bereits in den genannten 170.000 Euro enthalten. Ein weiterer erheblicher Kostentreiber (10.000 Euro) war laut Vieweg die Unterbringung einer Einzelperson auf der Ladenlokaletage an der Bielefelder Straße. Die Person habe sich in einer psychischen Ausnahmesituation befunden.
Borgholzhausen gehören drei Gebäude zur Flüchtlingsunterbringung
Die Stadt hatte wie berichtet das Gebäude an der Bielefelder Ende 2024 gekauft. Bis zum März dieses Jahres hatte Malermeister Dirk Engelhardt dort sein Domizil. Der Maler hat sein Lager mittlerweile in den Räumen der ehemaligen Tankstelle Garlich an der Bielefelder Straße, schräg gegenüber der Unterkunft.
Insgesamt ist die Stadt Borgholzhausen damit jetzt Eigentümerin von drei Gebäuden für die Unterbringung von Geflüchteten. Die aktuellen Belegungs- und Aufnahmezahlen erfuhren die Mitglieder des Fachausschusses am Donnerstag. Neben den drei eigenen Gebäuden hat die Stadt fünf weitere Immobilien zur Unterbringung angemietet, dazu kommt eine von der Stadt angemietete Wohnung.
Es gab seit dem September des vergangenen Jahres 80 Zuweisungen für Borgholzhausen. Insgesamt leben derzeit 218 Personen in städtischen Übergangswohnheimen, wovon 21 Prozent Kinder sind. Es ist der niedrigste Stand in diesem Jahr, im Juni waren es noch 233 Personen. 87 alleinstehende Männer sind unter den Genannten, elf Obdachlose und acht afghanische Ortskräfte.
Stadt Borgholzhausen hat Puffer bei der Unterbringung
126 Personen müssten eigentlich aus den Übergangswohnheimen ausziehen. Allerdings hat die Stadt derzeit noch ein Puffer von 30 freien Plätzen, denn Borgholzhausen hat mit Stand vom 4. September 248 Unterbringungsplätze zur Verfügung.