Höhle in Borgholzhausen: So wird das Wander-Abenteuer zum Genuss

Borgholzhausen. Borgholzhausen bietet einige spannende Anlaufpunkte in der Natur. Die natürliche Höhle Pfaffenkammer gehört zu den unbekannten Highlights in Borgholzhausens Umgebung. Wer sie besuchen will, sollte allerdings einige Sicherheitsmaßnahmen ergreifen und auch auf sein Verhalten achten. Einige Tipps für einen Ausflug zur Pfaffenkammer. Google hilft: Den Weg durch Borgholzhausen mit Apps planen Die Pfaffenkammer ist beim populären Online-Kartendienst Google Maps hinterlegt. Allerdings sollten Besucher schon wissen, wo sie suchen müssen. Denn der offizielle Weg – der gleiche führt auch am Windrad oder dem bekannten Luisenturm am OWL-weiten Hermannsweg vorbei – geht ein gutes Stück oberhalb der Höhle entlang. Google Maps zeigt zwar ziemlich genau an, auf welcher Höhe sich die Höhle befindet, doch dann geht’s einen sehr steilen Abhang herunter. HK-Redakteur Andre Schneider durfte das bei seiner Suche unsanft feststellen. Hilfreicher ist da beispielsweise die bei Wanderern beliebte App &bdquo;Komoot“. Hier ist die Abzweigung ziemlich genau eingezeichnet. Sie führt unterhalb des Kamms entlang direkt zur Höhle. &bdquo;Dass die Höhle so gut bekannt ist, hat natürlich zwei Gesichter“, sagt Borgholzhausens Umweltbeauftragter Dirk Nolkemper. Denn der Naturschutz sollte nicht gefährdet werden. Wer mit dem Auto anreist, kann übrigens problemlos den Parkplatz unterhalb des Luisenturms benutzen. Von hier aus ist es für geübte Wanderer ein Katzensprung. Sicherheit beachten: Pfad nahe Borgholzhausen ist ziemlich eng Während der Hauptwanderweg gut zu erlaufen ist, hat es der kleine Nebenpfad an der Pfaffenkammer durchaus in sich. Rechts geht es ziemlich steil abwärts. Der schmale Pfad ist voller Laub. Trittsicherheit sollte auf jeden Fall gegeben sein. Feste Wanderschuhe sind ratsam. Bei Nässe oder Schnee sollten Wanderer sicherheitshalber auf dem Hauptweg bleiben. Verhalten anpassen: Bloß nicht in Borgholzhausens Pfaffenkammer kriechen Zugegeben: Die Verlockung, in die Höhle hineinzukriechen, ist groß. Theoretisch wäre das sogar möglich. Das Loch in der Felswand ist groß genug. &bdquo;Die Höhle ist nur kriechend zu befahren, geht ungefähr zehn bis zwölf Meter steil nach unten“, beschreibt Wanderführer und Diplom-Biologe Mathias Wennemann, der schon einige Exkursionen zur und in die Höhle unternommen hat. Das ist also durchaus ein abenteuerliches Unterfangen. Dirk Nolkemper appelliert zudem an den Respekt vor dem Naturdenkmal. &bdquo;Dort hingehen und einen flüchtigen Blick hinein werfen, ist sicherlich in Ordnung“, sagt er. &bdquo;Aber man sollte nicht hinein kriechen.“ Denn die Höhle hat auch in der Natur eine wichtige Rolle. Gemeinsam mit dem Kreis Gütersloh wurde ein &bdquo;Spaltenquartier“ für Fledermäuse eingerichtet. &bdquo;Das wurde auch gut angenommen“, sagt Nolkemper. Tipp mit Kindern: Über die Sage rund um die Pfaffenkammer sprechen Um die Pfaffenkammer bei Borgholzhausen ranken sich Sagen und Mythen. Besonders für Kinder sind die Geschichten interessant. Dazu finden sich im Internet verschiedene Quellen, lesenswert ist auch das Werk &bdquo;Sagen und Legenden aus Westfalen“ von Monika Detering. Hier ein kurzer Anriss: Die Höhle soll den frühen Christen in Pium Schutz vor den Heiden geboten haben, heißt es in dem Buch. In der Pfaffenkammer soll der Legende nach ein weiser Mann gewohnt haben, der die Borgholzhausener mit seiner Medizin heilte. Lesen Sie auch: Ausflugstipps im Altkreis Halle zum 1. Mai Eines Tages war er verschwunden. Ein kleines Mädchen beobachtete im Teutoburger Wald einen fleischfressenden Riesen, der Kühe, Schafe und auch Menschen verspeiste. Ihm schien der Medizinmann zum Opfer gefallen zu sein. Er legte Knochen vor dem Eingang der Höhle ab und sich selbst in sie hinein zum Schlafen. Ritter Jörg von der Diedrichsburg auf dem Meller Berg bezwang den Riesen, indem er ihm mit seinem Schwert den Kopf spaltete. Dem Edelmann, so schreibt es der 1926 verstorbene Georg Brinkmann in &bdquo;Sagen aus Wellingholzhausen“, erschien im Traum eine weise Frau und sprach: &bdquo;Dich hat Gott berufen, das Land von dem bösen Riesen zu befreien. Rüste dich vor Sonnenaufgang, nimm ein scharfes Schwert, sattle deinen Schimmel und reite nach Süden. Dort wird dir das Glück begegnen. Folge ihm, ganz gleich, in welcher Gestalt es sich dir zeigt, zu einer Quelle. In der silberklaren Flut bade dich, dann wirst du im Kampf mit dem Riesen Sieger sein. Das Glück, das dir den Weg zeigt, wird dich nicht verlassen dein Leben lang.“ Der Legende nach soll das &bdquo;Glück“ eine weiße Katze gewesen sein. Ritter Jörg bekämpfte gemeinsam mit der Katze – die dem Riesen mit ihren Krallen das Augenlicht nahm – das Ungetüm. Die Katze nahm er mit nach Hause. Bei einer späteren Feier küsste er das Tier, das sich dann in eine junge Gräfin von der Ravensburg verwandelte – das war sein Glück. Aktuelle Nachrichten bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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