Trotz Insolvenz: „Pium Sports“ in Borgholzhausen strebt nach Lösungen

Borgholzhausen. Lena Koch-Hartke wirkt fröhlich, ausgelassen. Wie eine junge Frau, die ihren Traum lebt. Den Traum, ihr Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Doch in ihr drin sieht es ganz anders aus. Die Borgholzhausenerin muss schweren Herzens einen ungewöhnlichen, wenngleich notwendigen Schritt gehen. Denn ihr Fitnessstudio am Stadtrand von Borgholzhausen kann sie nicht weiterführen. Am Montag (24. Februar) tauchte ihr Name, handelnd als Fitnessstudio Pium Sports, plötzlich in der offiziellen Liste der Insolvenzbekanntmachungen auf. Das Insolvenzeröffnungsverfahren wurde nach Veröffentlichung des Amtsgerichts Bielefeld am 21. Februar um 12.13 Uhr angeordnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Osnabrücker Rechtsanwalt Frank Stanitzke bestellt. Steht Borgholzhausens beliebte &bdquo;Sportstätte“ am Stadtgraben also vor dem Aus? &bdquo;Nein“, sagt Lena Koch-Hartke vehement. &bdquo;Alles geht so weiter wie bisher.“ Denn das Fitnessstudio laufe gut, erklärt die Noch-Inhaberin. Viele Mitglieder halten ihr über Jahre die Treue und kommen gerne. Trotzdem blieb für Koch-Hartke nur der Weg in die Insolvenz. Als sie im Gespräch mit dem HK über diese ungewöhnliche Maßnahme spricht, wird sie ruhiger, wehmütig. Borgholzhausenerin spricht über Gründe für Insolvenz-Antrag Lena Koch-Hartke muss sich von ihrem Fitnessstudio – und damit ihrem Lebenstraum – verabschieden. Aus gesundheitlichen Gründen, wie sie sagt. Näher darauf eingehen möchte die 38-Jährige nicht. Ein &bdquo;einfacher“ Verkauf des Studios kam für sie nicht infrage. Die Belastungen durch das Bankdarlehen sind noch zu hoch, um dabei &bdquo;plus/minus null“, wie Koch-Hartke vorrechnet, herauszukommen. Nach reiflicher Überlegung entschloss sie sich also für den ungewöhnlichen Schritt in die Insolvenz. Neues Konzept: Fitnessstudio trennt sich von Franchise &bdquo;Wir versuchen, jetzt gemeinsam eine Lösung zu finden“, beschreibt der vorläufige Insolvenzverwalter Frank Stanitzke. &bdquo;Die Besucher des Fitnessstudios können ihre Mitgliedschaft auf jeden Fall weiter fortsetzen“, unterstreicht auch der Anwalt aus Osnabrück noch einmal. Er erklärt, warum im Falle des Borgholzhausener Fitnessstudios die Insolvenz von Lena Koch-Hartke sinnvoll ist. Ursprünglich sei der Plan gewesen, dass Fitnessstudio und Physiotherapie-Praxis aus einer Hand laufen. Die Physiotherapie-Praxis hat der Dissener Daniel Windmöller am 1. Oktober 2023 übernommen. Diese wird er an selber Stelle auch künftig weiterführen, der Betrieb ist von der Insolvenz nicht betroffen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Pium-sports (@pium.sports) &bdquo;Es gab zuletzt keinen angestellten Physiotherapeuten. Dadurch waren die Einnahmen geringer als ursprünglich kalkuliert“, so Stanitzke. Die Insolvenz habe also gesundheitliche, wie auch strukturelle Gründe, so der Insolvenzverwalter. &bdquo;Frau Koch-Hartke hat sich nichts vorzuwerfen und rechtzeitig gehandelt“, unterstreicht der Jurist noch einmal deutlich. Borgholzhausens Fitnessstudio soll weiterlaufen Die Inhaberin des Studios hofft nun, dass sie, besonders für ihre Mitglieder, einen reibungslosen Übergang schafft. Erste Interessenten gäbe es bereits, konkret seien die Pläne aber noch nicht. &bdquo;Es wäre schön, wenn es hier weiter geht. Ich bin schon seit 25 Jahren dabei“, sagt ein Mitglied, als das &bdquo;Haller Kreisblatt“ zum Termin kommt. Die ältere Dame hat sogar schon den Umzug mitgemacht. Ursprünglich hatte das Borgholzhausener Fitnessstudio seinen Sitz nämlich in der Innenstadt. Durch den Tod des damaligen Betreibers war Koch-Hartke zum Handeln gezwungen – und entschied sich, in den Neubau am Stadtgraben zu ziehen. &bdquo;Das hat sich einfach so entwickelt“, erinnert sich Lena Koch-Hartke. Nach achtmonatiger Bauzeit konnten sie und ihr Team im Februar 2019 die neuen Räume beziehen und vielen Sportlern aus der Lebkuchenstadt und der Umgebung eine Freizeitmöglichkeit mit familiärer Atmosphäre bieten. Privates Studio: Borgholzhausener baut Schweinestall um Das war immer der Traum von Lena Koch-Hartke. &bdquo;Sport hat in meinem Leben immer eine sehr große Rolle gespielt“, sagt die Ex-Handballerin vom TuS Borgholzhausen. Sie hofft, auch künftig weiter sportlich sein zu können. Allerdings ist ihr das beruflich nicht mehr möglich. &bdquo;Wenn das hier alles hinter mir habe, habe ich Zeit, das alles zu verarbeiten“, sagt die Vollblut-Sportlerin wehmütig. &bdquo;Dann möchte ich mit einem Bürojob beginnen.“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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