Borgholzhausen zeigt Flagge für Demokratie – die AfD bleibt fern

Borgholzhausen. Auf dem New-Haven-Platz wollte am Samstag eine Gruppe der AfD des Kreises Gütersloh mit Bürgern in Borgholzhausen über die Ziele ihrer Partei sprechen. Aber sie erschienen nicht. Dafür standen schon um kurz nach 10 Uhr über 100 Piumer Bürger parat, um die AfDler zu beäugen und ein starkes Zeichen für ihre eigenen Ziele zu setzen – für Demokratie und Vielfalt. Die überparteiliche Initiative wurde anlässlich einer Demo in Borgholzhausen gegründet, die im April vergangenen Jahres stattfand. Auch damals ging es darum, der Vielfalt, Weltoffenheit und dem friedlichen Miteinander in der Lebkuchenstadt Ausdruck zu verleihen. Nun haben sich die acht Mitglieder, Marcel Wieland, Torsten Indiesteln, Astrid Schütze, Astrid und Stefan Holz, Susanne Bender, Eva-Maria Eggert und Kerstin Waschke erneut zusammengetan. &bdquo;Die Initialzündung war die Nachricht, dass die AfD hier aufkreuzen sollte“, so Astrid Schütze. Man habe den Infostand in Pium aber nicht aufgebaut, um gegen die AfD zu wettern. Man wolle aufklären, mit Sympathisanten ins Gespräch kommen und demokratische Werte hervorheben. Für etwas sprechen sozusagen – und nicht gegen etwas. Auch der Bürgermeister zeigt in Borgholzhausen Flagge Immer wieder ging der Blick der Anwesenden auf die Straße, jeder unbekannte Bulli, der einen Stand und einen Pavillon transportieren könnte, wurde mit Blicken verfolgt. Die AfD tauchte aber nicht auf. Die Wartezeit versüßte Michael Künsebeck vom Co-Working-Space in Borgholzhausen. &bdquo;Ich hatte noch jede Menge Apfelpunsch vom Weihnachtsmarkt übrig“, sagte er. Zusätzlich zum wohltuend warmen Punsch spendierte er auch noch Stehtische. Kerstin Waschke steuerte einen Pavillon bei. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK Nach einiger Zeit stieß auch Stadtoberhaupt Dirk Speckmann dazu. Und Anne Rodenbrock-Wesselmann, ehemalige Bürgermeisterin in Halle. &bdquo;Flagge zeigen“ wolle sie, das sei doch klar. Man dürfe in diesen Zeiten nicht auf dem Stuhl sitzen bleiben, sagte sie. &bdquo;Und das ist auch superwichtig“, ergänzte Kerstin Waschke. Schließlich hätten bei der Europawahl 15 Prozent der Borgholzhausener, in Zahlen 650 Leute, die AfD gewählt. Auch Mitglieder der Antifa aus Halle gesellten sich zu der Gruppe. Und eine Abordnung der evangelischen Jugend des Kirchenkreises und einige Aktive des JuZ Kampgarten. Irgendwann tauchten dann auch potenzielle AfD-Wähler auf, die offenbar auf den Stand der Kreisgruppe gewartet hatten. Sehr zur Freude der Anwesenden kamen sie mit den Initiatoren von &bdquo;Pium für Demokratie“ ins Gespräch. Konstruktive Gespräche mit potenziellen Afd-Wählern &bdquo;Überzeugen konnten wir sie wohl nicht“, so das Fazit von Susanne Bender am Ende des Gesprächs. Zu gerne hätte man herausgefunden, wie diese Menschen ticken, &bdquo;wie die Partei die Leute catcht“, so Susanne Bender. Man habe aber miteinander reden können, ohne sich anzugreifen oder zu beleidigen. &bdquo;Wir haben uns gut unterhalten – wir haben ihnen zugehört und sie haben uns zugehört“, so die Piumer Rechtsanwältin. Es habe in dem Gespräch keine unüberwindbare Mauer gegeben. Die Initiative &bdquo;Pium für Demokratie“ zeigte sich am Ende mehr als zufrieden mit dem Verlauf des Infostandes, während die AfD nicht in Erscheinung trat. Am kommenden Samstag, 22. Februar, ab 10 Uhr werden die Piumer Bürger wieder vor Ort sein. Die AfD hat sich auch zu diesem Datum angemeldet.

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