Borgholzhausen. „Unsere Leute halten das durch." Ordnungsamtsleiter Manfred Warias war begeistert von der Disziplin der Menschen in der Lebkuchenstadt. Regelmäßig drehen die Mitarbeiter vom Fachbereich Bürgerdienste derzeit ihre Runden durch Pium. Wir haben Warias und Kollegin Kerstin Mende einmal begleitet.
Los ging es am Rathaus, zunächst in Richtung Stadtkern. „Wir gehen zweimal am Tag", erzählt Manfred Warias. Zum freiwilligen Dienst für die Rundgänge hat sich ein Drittel der Rathausmannschaft gemeldet. „Es sind Mitarbeiter aus allen Fachbereichen dabei", so Warias. Einmal täglich werden auch die Außenbereiche, hier vor allem die Spielplätze, kontrolliert.
„Der Luisenturm, das Windrad in Kleekamp, der Friedhof"
Abends macht dann noch einmal ein Sicherheitsdienst die Runde. „Die fahren auch Orte ab, die von aufmerksamen Bürgern als Versammlungspunkte genannt werden. Der Luisenturm, das Windrad in Kleekamp, der Friedhof", zählt Manfred Warias die üblichen Verdächtigen auf. Bisher seien dort aber keine Ansammlungen von Personen angetroffen worden. Manchmal seien es offenbar Vermutungen von Bürgern, die zum Beispiel am Luisenturm-Parkplatz mehrere Pkw haben stehen sehen.
Manfred Warias und Kerstin Mende spazieren weiter am Edeka und Aldi entlang und dann über den Berghauser Weg in die Wohngebiete. Trotz den schönen Wetters ist nicht einmal in den Gärten etwas los. Hier und da ein Kind auf der Schaukel, hier und da ein Radfahrer. „Es ist wirklich sehr ruhig heute", so Warias. Die Borgholzhausener, die der Patrouille entgegenkommen, grüßen freundlich. „Wir machen ja auch nur unseren Job."
Der Abstand wird penibel eingehalten
Weiter geht es über die Südstraße und die Lessingstraße zur Ravensberger Straße. Weiter an der Firma Bartling vorbei, über den Uphof und die Mittelstraße zum Netto-Markt. „Seit Einführung der Kontaktsperre haben wir etwa 15 Personen angeschrieben, die gegen die Auflagen verstoßen haben. Die wurden allerdings im Wesentlichen abends angetroffen und dann auch nur in kleineren Gruppen", so Warias. Einzelne seien dabei, die mehrmals angetroffen wurden. „Manche lernen es eben nicht." Im Großen und Ganzen ist Manfred Warias aber stolz auf das Lebkuchenvölkchen. „Der Abstand wird penibel eingehalten, auch in den Geschäften", sagt er.
Nach einer Dreiviertelstunde sind die beiden Kontrolleure wieder am Rathaus. „Wir machen jeden Tag eine andere Runde, so dass wir im ganzen Stadtgebiet präsent sind", sagt Manfred Warias. Auf die Osterfeiertage schaue er ganz unaufgeregt. „So wie es derzeit läuft, sind wir da ganz entspannt", so Warias. Natürlich wird auch an den Feiertagen mindestens dreimal täglich kontrolliert. Vor allem auch deshalb, weil die Eisdiele wieder geöffnet ist.
Bürger sollen unrechtmäßige Ansammlungen melden
Am Anfang der Kontaktsperre sei die Verunsicherung spürbar gewesen. „Es gab viele Fragen an uns, vor allem von den Geschäftsleuten. Bürger und Bürgerinnen fragten vor allem nach der genauen Bedeutung des Kontaktverbotes – zum Beispiel bei Umzügen oder nach den Regeln in Supermärkten und Geschäften. Fragen gibt es inzwischen kaum noch. „Das hat sich alles zurecht geruckelt."
Bürger und Bürgerinnen sind auch weiterhin aufgefordert, unrechtmäßige Ansammlungen von Menschen zu melden. „Wir schreiben sie an und leiten ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen sie ein", so Warias. Bei einer Anhörung können diejenigen, die gegen die Kontaktsperre verstoßen haben, ihre Gründe dafür nennen. Wenn die den derzeitig geltenden Regeln nicht standhalten, wird es teuer.
                
                                    
                                    
                                    
                                    
