Neues Leitungsteam bringt Versmolder Traditionshaus wieder auf Kurs

Versmold. &bdquo;Pflege ist genau mein Ding, ich will gar nichts anderes machen“, sagt Kerstin Stuckmann strahlend und zupackend zugleich. Seit gut einem Jahr ist die 55-jährige gelernte Krankenschwester Leiterin des Katharina-von-Bora-Hauses. Und es läuft gut. So gut sogar, dass das Seniorenheim im Gegensatz zu anderen Häusern Initiativ-Bewerbungen von Pflegekräften erhält, verrät Silke Beerink, zuständige Bereichsleiterin des Trägers, der Evangelischen Perthes-Stiftung in Münster zufrieden. &bdquo;Das Klima dort stimmt.“ Dabei hatte Kerstin Stuckmann die Leitung des 100-Betten-Hauses mit drei Wohnbereichen in schwieriger Zeit übernommen. Die Heimaufsicht hatte einen vorübergehenden Aufnahmestopp für das Katharina-von-Bora-Haus ausgesprochen. &bdquo;Ich wusste das“, sagt Kerstin Stuckmann fest, doch abgeschreckt hat es sie nicht. Ebenso wenig wie Henning Strupat, der zwei Monate später, im Dezember, die Pflegedienstleitung übernahm. Im Gegensatz zu seiner Chefin, die von außen kam, ist er seit 2007 im Haus, hat hier seine Ausbildung zum Altenpfleger erhalten und sich dann Schritt für Schritt qualifiziert. &bdquo;Wir sind ein gutes Team und anders funktioniert es heute auch nicht mehr in der Leitung eines solchen Hauses“, rückt Kerstin Stuckmann die gemeinsame Leistung in den Mittelpunkt. Sie selber hat 30 Jahre Erfahrung in der Pflege - auch in Leitungsfunktionen, im klinischen Alltag ebenso wie im ambulanten. Versmolder spricht über Wandel im Beruf Als sie nach ihrer Familienpause feststellen musste, dass sie in der Krankenpflege schon innerhalb weniger Jahre den Anschluss verloren hatte, wechselte sie vor zehn Jahren in die Altenpflege. &bdquo;Ich dachte, Waschlappen ist doch gleich Waschlappen“, sagt sie lachend und lässt sich nicht erst jetzt von ihrem Pflegedienstleiter gerne eines Besseren belehren. &bdquo;Ich habe während der Ausbildung noch in der Schule gemalt und Sitztanz geübt“, erzählt er. Das Thema Alltagsgestaltung sei in der Altenpflege besonders wichtig - Betreuen und Aktivieren gleichermaßen. &bdquo;Für mich ist das morgendliche Duschen doch auch nicht das Highlight des Tages.“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK Von der aktuellen Fachausbildung, in der Auszubildende von der Kinder- bis zur Altenpflege die meiste Zeit gemeinsam lernen, sind darum auch beide nicht so recht überzeugt. Spezifische Kenntnisse blieben ebenso auf der Strecke wie praktische Routine und die Anbindung des Nachwuchses ans eigene Haus, befürchten sie. Aber Klagen ist nicht ihr Ding. Eher zu motivieren. Die ungeliebte Dokumentation nennt Strupat als Beispiel. Die sei aufwendig, gibt er zu, aber eben auch unverzichtbares Kommunikationsmittel. Gerade, wenn sich verschiedene Menschen mit unterschiedlicher Qualifikation um die Bewohner kümmern. Wie seine Chefin ist auch Strupat mit seiner Berufswahl völlig im Reinen. Überhaupt sollten Pflegekräfte sich und ihre Arbeit nicht immer wieder selber kleinreden, findet er. Denn dann sei es schließlich auch kein Wunder, wenn immer weniger die Arbeit machen wollten, führt Stuckmann den Gedanken nahtlos fort. &bdquo;Altenpflege ist eben kein Job von der Stange und hat auch so einige Chancen – etwa bei der Arbeitszeit.“ Versmolds Seniorenheim zukunftsfähig aufgestellt Das Führungsteam hat binnen eines Jahres die Prozesse im Haus zukunftsfähig gemacht, Zuständigkeiten geklärt sowie weitere verantwortliche Positionen besetzt. &bdquo;Und ich glaube, wir haben da ein gutes Händchen gehabt“, sagt Stuckmann etwas verschmitzt. In ihren Augen hat sich in dieser Zeit auch die kirchliche Trägerschaft des Hauses bewährt. &bdquo;Man hat uns gefragt: Was braucht ihr? Das kenne ich von anderen Trägern auch anders.“ Silke Beerink dagegen freut sich über gute Akzente, die das neue Team gesetzt habe, nicht zuletzt bei der Angehörigenarbeit. &bdquo;Als wir im September wieder Menschen neu aufnehmen konnten, haben wir erstmal richtig ein bisschen gefeiert“, erinnert sich Strupat warmherzig an den Abschluss einer ersten wichtigen Etappe für das Führungsteam. Im kommenden Jahr steht jetzt der 30. Geburtstag der Einrichtung an der Altstadtstraße an, der am 4. Juli mit einem großen Sommerfest gefeiert werden soll. Sicher wird sich Kerstin Stuckmann dann auch wieder auf die vielen Ehrenamtlichen verlassen können, die ihre Arbeit im Katharina-von Bora-Haus unterstützen. &bdquo;Die Verbundenheit mit dem Standort hier ist schön!“, hebt die Steinhagenerin hervor. Wobei – wenn sie einen Wunsch frei hätte, fiele ihr auch noch etwas ein: Die Außenanlagen könnten ein regelmäßiges ehrenamtliches Feintuning vertragen.

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