Einzelhandel

Herrenausstatter Wormland meldet erneut Insolvenz an

Wormland leidet unter der Kaufzurückhaltung seiner Kunden. (Archivfoto) | © Christian Charisius/dpa

05.11.2025 | 05.11.2025, 14:54

Der Herrenausstatter Wormland meldet erneut Insolvenz an. Das Unternehmen, das erst vor einem Jahr aus der Insolvenz gerettet wurde, habe beim Amtsgericht Osnabrück erneut Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, teilte das Unternehmen mit. Grund für die Schieflage sei vor allem die anhaltende Kaufzurückhaltung bei Herrenmode, sagte Geschäftsführer Ralf Napiwotzki. Vorläufiger Insolvenzverwalter der Theo Wormland GmbH ist der Osnabrücker Rechtsanwalt Stephan Michels.

Der laufende Betrieb wird laut Michels in vollem Umfang fortgesetzt. Alle neun Läden blieben geöffnet. Die Gehälter der 250 Mitarbeiter solle für drei Monate über Insolvenzgeld der Arbeitsagentur gesichert werden. «Wir werden in Kürze einen Investorenprozess starten, um Wormland neu aufzustellen», kündigte Michels an. «Erste Interessenten haben sich bereits bei mir gemeldet – das ist ein gutes Zeichen.» Wormland hat Läden in Berlin, Bochum, Bremen, Dortmund, Hannover, Hamburg, München und Oberhausen.

Zweite Insolvenz seit 2024

Wormland hatte erst 2024 ein Insolvenzverfahren in Eigenregie durchlaufen und war im August dann gerettet worden. Das Modehaus Lengermann & Trieschmann (L&T) aus Osnabrück übernahm den Herrenausstatter mit damals noch 300 Mitarbeitern. «Rückblickend haben wir als Familienunternehmer in dritter Generation Fehler gemacht», räumte L&T-Chef Mark Rauschen ein. «Wir sind in die Planung der damaligen Geschäftsführer eingestiegen und haben zu spät erkannt, dass wir viele deutlichere und tiefere Einschnitte hätten vornehmen müssen.»

Um die zu hohen Verwaltungskosten zu senken, wurde der Unternehmenssitz bereits von Hannover nach Osnabrück verlegt und ein Sparkurs eingeschlagen. «Nur wenn wir es schaffen, unsere Kosten zu verdienen, kann Wormland als Textileinzelhändler solide aufgestellt werden», sagt Geschäftsführer Napiwotzki. Er verwies auch auf die hohe Monatsmieten der übernommenen Filialen in bester Innenstadtlage, die oft selbst durch starke Umsätze nicht zu erwirtschaften seien.