Wo man sein Schaffen in OWL heute noch bemerkt | Haller Kreisblatt

Paderborn. Computerpionier Heinz Nixdorf wäre am 9. April 100 geworden. Der Paderborner war ein Unternehmer, Computerpionier und Förderer seiner Heimatstadt. Auch heute noch hat sein Wirken Auswirkungen auf die Region und darüber hinaus. Am sichtbarsten ist sein Name für die Paderborner: Da ist der Heinz-Nixdorf-Ring, an dem Diebold Nixdorf beheimatet ist, das Heinz-Nixdorf-Museumsforum (HNF) und das Heinz-Nixdorf-Institut der Universität Paderborn. Laut Andreas Stolte, Sprecher des HNF, lässt sich die heutige große Dichte an IT-Unternehmen direkt auf Heinz Nixdorf zurückführen. &bdquo;Heinz Nixdorf hat die moderne IT-Region Paderborn geprägt wie kein anderer“, sagt der gebürtige Paderborner und Generalsekretär Carsten Linnemann (CDU). &bdquo;Er war der deutsche Steve Jobs, einer, der einfach mal gemacht und weniger geredet hat. Er steht damit stellvertretend für den Macher-Geist in unserer Region.“ Ähnlich äußert sich auch Tobias Vorwerk von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn: &bdquo;Heinz Nixdorf hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Paderborn heute ein starker Wirtschafts- und IT-Standort ist“, sagt er. Mehr als 7.600 Beschäftigte arbeiten kreisweit in der IKT-Branche. Ministerin Ina Scharrenbach, zuständig für Digitalisierung im Kabinett Wüst, weist auch auf Nixdorfs Bedeutung über Paderborn hinaus hin: &bdquo;Heinz Nixdorf war der Digitalisierungsbeschleuniger der jungen Bundesrepublik Deutschland. Er brachte nicht nur die IT-Branche in seine Heimatstadt Paderborn, sondern er ist ein Sinnbild für den Innovationsmut made in Nordrhein-Westfalen.“ Seinen Innovationsmut könne man auch heute noch in NRW spüren. &bdquo;Egal ob Start-ups, KI oder große Rechenzentren – der Fortschritt der digitalen Transformation ist längst zu einem der wichtigsten Standortfaktoren geworden. Nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft Nordrhein-Westfalens ist digital“, betont sie. Heinz Nixdorf hatte einen Einfluss auf den Paderborner Flughafen Flughafensprecher Matthias Hack betont zudem die Bedeutung von Nixdorf für die Existenz und den Erfolg des Paderborner Flughafens: &bdquo;Für die Entstehung und Entwicklung des Flughafens Paderborn/Lippstadt hatte Heinz Nixdorf eine ganz zentrale Bedeutung“, sagt er. Nicht nur seien er und seine Mitarbeiter häufig vom Flughafen aus zu Geschäftsreisen aufgebrochen, er sei auch als Mensch dort sehr beliebt und geschätzt gewesen. Nixdorf habe den Flughafen außerdem finanziell gefördert. &bdquo;Insbesondere durch das Wirken von Heinz Nixdorf hat sich in unserer Region eine herausragende mittelständische Wirtschaft mit internationalem Renommee entwickelt, die für den nachhaltigen Erfolg unseres Airports von großer Bedeutung ist“, sagt Hack. Zum 55-jährigen Jubiläum des Flughafens 2024 wurde Heinz Nixdorf darum in den Namen des Flughafens mit aufgenommen: Er heißt seit dem Flughafen Paderborn-Lippstadt &bdquo;Heinz Nixdorf“. &bdquo;Viele Unternehmensgründungen ehemaliger Mitarbeiter bestehen bis heute“, freut sich Tobias Vorwerk. Die Gesellschaft besucht derzeit Unternehmen, die von ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Firma Nixdorf gegründet wurden oder die sich von der Vision und dem Unternehmergeist Heinz Nixdorfs inspirieren ließen. Am 15. Mai können Interessierte zum Beispiel die Agentur TMC – The Marketing Company besuchen, die von ehemaligen Nixdorf-Mitarbeitenden gegründet wurde. Der Geist von Heinz Nixdorf lebt in Unternehmen weiter Auch die INCONY AG aus Paderborn ist eine Ausgründung von Siemens Nixdorf. Sie ist &bdquo;vor 25 Jahren gestartet und hat sich inzwischen als Technologieführer für Produktdatenbanken und Crossmedia Software etabliert“, sagt Gründerin Elke Radeke. Den damaligen Gründern und heutigen Vorständen seien heute noch Eigenschaften wichtig, die es auch für Heinz Nixdorf waren. Dazu würde gehören, dass das Unternehmen dynamisch sei und Pioniergeist vorweise, man flache Hierarchien habe, sich seiner sozialen Verantwortung bewusst sei und als Bauherr auch auf dem Gebiet der Architektur Ambitionen beweise. Einige von Nixdorfs damaligen Mitarbeiter beschreiben ihn heute noch als &bdquo;sympathischen Kerl“. Wer vor seinem plötzlichen Tod 1986 seine Ausbildung in dem Unternehmen angefangen hat, die damals noch die Nixdorf Computer AG war, kommt heute bei Diebold Nixdorf auf etwa 40 Berufsjahre. &bdquo;Er steckte voller Innovationsgeist und Tatendrang und lebte dies im Unternehmen täglich vor“, würdigt ihn Jörn Förster, Standortleiter und Senior Vice President Supply Chain bei Diebold Nixdorf. &bdquo;Er forderte und förderte seine Mitarbeiter und blieb stets nahbar für Mensch und Region. So werden die von ihm erbaute Kita wie auch der Ahorn-Sportpark heute noch von vielen Paderbornern gerne genutzt.“ Darum sei man sich auch der Bedeutung von Diebold Nixdorf für die Region Paderborn bewusst. &bdquo;Wir werden uns auch weiterhin aktiv in die Gestaltung und Entwicklung unserer Gemeinschaft einbringen, sei es als Teil regionaler Initiativen oder mit eigenen Aktionen und Programmen.“ Heinz Nixdorfs Bedeutung für den Sport &bdquo;Heinz Nixdorf hat in Paderborn nicht nur wirtschaftliche Spuren hinterlassen, sondern auch im Sport ein Erbe geschaffen, das bis heute lebt“, betont Nils Mommert, Geschäftsführer des Paderborner Squash Clubs. &bdquo;Für unseren Squash-Club ist der Ahorn-Sportpark weit mehr als eine bloße Trainingsstätte – er ist das Herz unserer sportlichen Entwicklung, ein Ort der Begegnung und gelebter Gemeinschaft.“ Entwicklung und Erfolge des Vereins seien ohne Nixdorfs Engagement für den Sport und den Bau des Ahorn-Sportparks undenkbar gewesen. &bdquo;Seine Vision, Menschen durch Sport zusammenzubringen, ist hier täglich spürbar – und seit dem 30. März 1984 auf unseren Courts erlebbar. Ob im Training, bei Wettkämpfen oder in der Nachwuchsförderung – sein Vermächtnis begleitet uns in allem, was wir tun. Dank seiner Unterstützung hat sich Paderborn zu einer echten Sportstadt entwickelt, und wir sind stolz, Teil dieser Geschichte zu sein.“

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