Wer sich in OWL am meisten leisten kann | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) veröffentlichte kürzlich eine Studie zur Kaufkraft in Deutschland. Die Kaufkraft gibt an, wie viel sich die Menschen tatsächlich leisten können. Sie setzt also das Einkommen ins Verhältnis zu den Preisen. Im Vergleich von 400 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland liegen die meisten Kreise in OWL im Mittelfeld. Heraus sticht dabei jedoch Gütersloh: Mit einer Kaufkraft von 29.081 Euro pro Jahr liegt der Kreis auf Platz 19 der kaufstärksten Kreise Deutschlands. Der Grund dafür ist, dass Gütersloh auf der einen Seite der Sitz internationaler Unternehmen ist, mit entsprechend hohen Gehältern. Unter anderem leben im Kreis Gütersloh mehr Einkommensmillionäre als in den anderen Kreisen in OWL. Dadurch ist das durchschnittliche Einkommen in Gütersloh generell relativ hoch – und damit auch das preisbereinigte Einkommen. Auf der anderen Seite umfasst der Kreis Gütersloh ländliche Gemeinden mit dementsprechend niedrigen Mieten. Mieten sind Hauptfaktor für Kaufkraft Die Höhe der Mieten ist ein Hauptfaktor für die Kaufkraft, heißt es seitens des IW: &bdquo;Wohnkosten machen einen großen Teil der monatlichen Ausgaben der Haushalte aus, dementsprechend groß ist die Gewichtung im Preisindex.“ Laut den Studienautoren sei dies auch der Grund dafür, dass die Kaufkraft in Großstädten in der Regel niedriger ist als in ländlichen Regionen. Das zeigt sich auch in OWL: In Bielefeld liegt die durchschnittliche Kaufkraft bei 25.177 Euro. Die Großstadt bildet damit das Schlusslicht in der Region und ist auf Platz 272 von 400 im deutschlandweiten Vergleich. Auch die Bewohner im Kreis Paderborn – wo OWLs zweitgrößte Stadt liegt – haben eine vergleichsweise niedrige Kaufkraft von 25.847 Euro. Wie Bielefeld liegt auch der Kreis Paderborn in der unteren Hälfte des deutschlandweiten Rankings auf Platz 237. .responsive23-4c9snjEvvM42FlMf-choro-kaufkraft { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-4c9snjEvvM42FlMf-choro-kaufkraft { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-4c9snjEvvM42FlMf-choro-kaufkraft { padding-top: 166.67%; } } Die ländlichen Kreise Herford, Höxter und Minden-Lübbecke liegen im oberen Drittel des deutschlandweiten Rankings. Das preisbereinigte Einkommen beträgt dort zwischen 27.271 und 27.788 Euro. Der Kreis Lippe bildet den deutschen Mittelwert ab: Mit 26.281 Euro belegen die Lipper Platz 200 von 400. Große Kaufkraft-Unterschiede zwischen den Kreisen in Deutschland Deutschlandweit führt der Kreis Starnberg in Bayern die Liste der kaufstärksten Kreise und kreisfreien Städte an. Trotz der hohen Lebenshaltungskosten liegt die Kaufkraft dort bei durchschnittlich 35.392 Euro. Am niedrigsten ist das preisbereinigte Einkommen mit 19.022 Euro im Kreis Offenbach in Hessen. Um die ungleichen Lebensverhältnisse in Deutschland anzugleichen, müssten laut dem IW vor allem Wohnkosten angepasst werden. Konkret heißt es von den Studienautoren: &bdquo;Wenn die Politik effektiv etwas gegen ungleiche Lebensverhältnisse unternehmen will, muss sie insbesondere den Neubau fördern und Verfahren beschleunigen. Auch die Anbindung an umliegende Gemeinden und Regionen muss gestärkt werden, um die Wohnraumnachfrage aus den Städten raus auf das Land zu lenken.“

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