Games-Kritik

„Super Mario Party Jamboree“ im Test: Die größte Party aller Zeiten

Mit mehr Minispielen, Charakteren und Spielbrettern als je zuvor möchte Nintendo im neuen Teil des Mario-Klassikers punkten. Ob das klappt, haben wir getestet.

Die Auswahl der Charaktere bei "Super Mario Party Jamboree" ist groß. Wir haben 22 verschiedene Optionen, um uns ins Abenteuer zu stürzen. | © Nintendo

30.10.2024 | 30.10.2024, 16:01

Party, Party und noch mehr Party. Größer, bunter und lauter kommt der neue Mario-Partyspaß aus dem Hause Nintendo daher. Nach „Super Mario Party“ (2018) und Mario Party Superstars“ (2021) können sich Fans des legendären Klempners und seiner Freude auf den dritten Teil der Spielreihe für die Nintendo Switch freuen. Den Anfang machte im Jahr 1998 „Mario Party“ für den Nintendo 64.

Im Vordergrund steht bei der Reihe des japanischen Herstellers traditionell der Spaß, alles dreht sich um abwechslungsreiche Minispiele und kreative Spielbretter. Und „Super Mario Party Jamboree“ setzt in vielen Bereichen noch mal einen drauf. Nintendo möchte vor allem mit einer riesigen Auswahl punkten.

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Das bedeutet: Es gibt eine größere Anzahl an Minispielen, Spielbrettern und spielbaren Charakteren als jemals zuvor, außerdem viele verschiedene Spielmodi. Aber reicht das, damit wir noch mehr Spaß auf der Sternenjagd gegen unsere Freunde haben? Unsere Games-Redaktion hat die Joy-Con-Controller in die Hände genommen und das getestet.

Würfeln auf der Rennstrecke

Auf sieben verschiedenen Spielbrettern (drei davon müssen zunächst freigeschaltet werden) können wir uns mit 22 verschiedenen Charakteren in 110 Minispielen austoben. Wow, was für eine Auswahl! Für uns ist das Meisterwürfler-Motodrom ein besonderes Highlight: ein Spielbrett in Form einer Rennstrecke.

In Mega-Wigglers Leckerwald beginnt eine unserer Partys. Es ist eins der sieben Spielbretter von "Super Mario Party Jamboree". - © Nintendo
In Mega-Wigglers Leckerwald beginnt eine unserer Partys. Es ist eins der sieben Spielbretter von "Super Mario Party Jamboree". (© Nintendo)

Allgemein sind die Spielbretter sehr abwechslungsreich gestaltet, auch Bowsers Finsterhort und der Mega-Wigglers Leckerwald gefallen uns sehr. Die Spielbretter leben von ihrer Unterschiedlichkeit. Im Regenbogen-Kaufpalast gibt es beispielsweise deutlich mehr Etagen, was zu einem längeren Spielerlebnis führt. Mit unserem Favoriten Yoshi begeben wir uns also ins Minispiel-Abenteuer, um uns so viele Sterne wie möglich zu krallen.

Und natürlich starten wir mit dem Party-Modus, dem Herzstück eines jeden Teils der Spielreihe. Zu viert würfeln und spielen wir um die Wette, um in die Nähe der begehrten Sterne zu kommen. Dabei helfen verschiedene Münzen, Items und im aktuellen Teil auch die sogenannten Jamboree-Partner. Das können alle Charaktere sein, die nicht an der aktuellen Partyrunde teilnehmen dürfen.

Was ist ein Jamboree-Partner?

Und so verweilt dieser potenzielle Partner drei Runden lang an einem zufälligen Ort auf dem Spielbrett, bis einer der aktiven Spieler an ihm vorbeikommt. Dann wird in einem thematisch passenden Minispiel ermittelt, wem sich der mehr oder weniger treue Gefährte vorübergehend anschließt. Wer den Jamboree-Partner für sich gewinnt, darf sich freuen.

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Denn es wartet einer Verdopplung der Aktionen auf den glücklichen Gewinner: Zweifach Würfeln, zwei Sterne bekommen, doppelte Items erhalten – all das ist drei Runden lang traumhafte Realität. Doch Vorsicht: Auch die negativen Effekte können sich mit Partner an der Seite verdoppeln, beispielsweise auf einem Bowser-Feld.

Weil die Möglichkeit besteht, sich den Partner gegenseitig zu stehlen, ist das Konzept insgesamt deutlich fairer als die Verbündeten aus vorangegangenen Partys. Diese blieben nämlich für die gesamte Party auf dem Spielbrett und waren somit oft total überpowert. Die Jamboree-Partner gefallen uns viel besser.

Profi-Regeln für Profi-Zocker

Wem die Spielrunden zu einfach vorkommen, der hat im aktuellen Teil der Reihe die Möglichkeit, die sogenannten Profi-Regeln einzustellen. Diese spielen vor allem Taktikfreunden und weniger Glückspilzen in die Karten. Vor Beginn darf sich dabei ein Item ausgesucht werden, außerdem gibt es keine versteckten Blöcke mehr, und die Item-Läden halten nur noch ein begrenztes Sortiment bereit.

Die 110 Minispiele in "Super Mario Party Jamboree" sind abwechslungsreich und erfordern eine Menge unseres Geschicks. - © Nintendo
Die 110 Minispiele in "Super Mario Party Jamboree" sind abwechslungsreich und erfordern eine Menge unseres Geschicks. (© Nintendo)

Wer auf einem Bowser-Feld landet, verliert als Profi garantiert einen Stern, dafür kann die Positionierung der Sterne besser geplant werden und ist weniger dem Zufall überlassen. Und apropos Zufall: Der entscheidet dann nicht mehr über die Auswahl der Minispiele, sondern die Spieler selbst. Die wählen nämlich aus, was gezockt werden soll. Darüber wird dann im Anschluss abgestimmt.

Auch ansonsten gibt es einige weitere kurzweilige Spielmodi, die uns gut gefallen. Im Minispielhafen suchen wir uns selbst aus, welche Minispiele wir zocken wollen. Das gefällt uns, weil bei der großen Auswahl im Partymodus einige der Spiele gänzlich unbespielt bleiben. Wir verbringen also stundenlang einfach nur damit, die uns bisher unbekannten Minispiele zu spielen.

Einzelkämpfer begeben sich auf Partyhelfer-Reise

Neu ist der Einzelspielermodus der Partyhelfer-Reise. Hier bewegen wir uns frei über die verschiedenen Spielbretter und quatschen mit den Charakteren, die am Rand auf uns warten. Sie haben verschiedene Missionen für uns, die wir erfüllen müssen. Das können Minispiele sein, aber wir müssen auch bestimmte Charaktere auf den Spielbrettern finden oder verlorene Gegenstände einsammeln.

Uns gefällt der Modus, vor allem wenn man mal gerade keine Freunde zur Hand hat, die man in verschiedenen Minispielen abfertigen kann. Insgesamt verbringen wir einige Stunden mit der Partyhelfer-Reise. Wichtige Dinge schaltet man in diesem Modus allerdings nicht frei. Wer ihn auslassen möchte, kann das mit ruhigem Gewissen tun.

Unser Fazit zu „Super Mario Party Jamboree“

Wo „Mario Party“ draufsteht, ist auch „Mario Party“ drin. Vor allem die vielen verschiedenen Minispiele sorgen bei uns für abwechslungsreiche Partys, auch die Spielbretter sprechen uns sehr an. Insgesamt erfindet Nintendo mit “Super Mario Party Jamboree“ das Party-Rad nicht neu, nimmt aber sinnvolle Neuerungen vor und stellt eine große Auswahl verschiedener Spielmodi bereit.

Es macht Spaß, mit dem Jamboree-Partner zu spielen, auch die Einführung der Profi-Regeln finden wir gelungen. Sie erhöhen den Schwierigkeitsgrad und so auf Dauer den Spielspaß. Unser Wunsch für die Zukunft: noch mehr Einstellungsmöglichkeiten und die Chance auf eine vollkommen individuelle Party mit unseren Freunden. Wer Fan der Reihe ist, kommt aus unserer Sicht auch am neuen, bisher umfangreichsten Teil nicht vorbei.

Das Spiel ist freigegeben ab sechs Jahren und für Nintendo Switch seit dem 17. Oktober erhältlich. Es kostet rund 50 Euro.