Fußball im Altkreis Halle

Icon League statt Altkreis-Derby: Haller Fußballer will Titel verteidigen

Aytürk Gecim vom Fußball-Bezirksligisten SC Halle dribbelt ab Sonntag zum dritten Mal in der spektakulären Hallenfußball-Liga auf. Seine Vorfreude ist groß – und doch nicht völlig ungetrübt.

Aytürk Gecim vom SC Halle hat mit dem FC Berlin City im Mai die zweite Saison der Icon League gewonnen. | © Aytürk Gecim

Christian Helmig
27.09.2025 | 27.09.2025, 15:35

Halle. Feierlich wird es schon vor dem Anpfiff. Bei einer „Ring-Zeremonie“ erhält Aytürk Gecim am Sonntag endlich das Schmuckstück, dass er sich Ende Mai mit dem Sieg seines Teams FC Berlin City in der Icon League verdient hat – eine Maßanfertigung im Wert von mehreren Tausend Euro. „Das sollte nicht einfach mit der Post kommen“, sagt der Haller schmunzelnd.

Lange tragen wird er den Ring aber nicht. In der zweiten Partie des Auftaktspieltags, der in der Hannoveraner ZAG-Arena steigt, beginnt für Gecim die Jagd nach einer neuen Trophäe. „Die Icon League hat mir echt gefehlt“, gibt der Kicker des Bezirksligisten SC Halle zu. Der Spielplan der Hallenfußball-Liga, die in ihre dritte Saison startet, ist kurz und kompakt: 13 Runden und ein Play-In-Turnier stehen im Kalender, ehe im großen Finale am 14. Dezember in Wien der Sieger ermittelt wird. Alle Partien werden live auf Twitch und Pluto TV zu sehen sein.

Die Vorfreude bei Aytürk Gecim ist umso größer – auf die sportliche Herausforderung, das spektakuläre Drumherum, „aber ganz besonders auf meine Truppe“, wie der 29-Jährige sagt. Nicht zuletzt durch den großen Erfolg seien in seiner ersten Saison beim FC Berlin City für ihn „echte Freundschaften“ entstanden. Ihren Titel wollen die Hauptstädter nun natürlich verteidigen. Mit einem „guten Mix aus Straßenfußballern und erfahrenen Futsalspielern“ gehören sie laut Gecim auch diesmal wieder zu den Favoriten.

Haller ist fasziniert von Team Head Antonio Rüdiger

Neben dem Haller stehen in Suad Ak, Memos Sözer (beide VfB Fichte) und neuerdings auch Furkan Ars (SC Hicret) drei weitere Spieler aus dem Fußballkreis Bielefeld im Aufgebot von Berlin City. Die echten Stars finden sich in der Icon League jedoch hinter der Bande: Fußball-Legenden wie Liga-Erfinder Toni Kroos (Two Stripes United), David Alaba (DNA Athletics), Franck Ribery (Bavarian Clique) oder Eishockey-Gigant Leon Draisatl (Plyrs United) fungieren mit Promis aus der TV-, Musik- und Streaming-Szene als „Team Heads“. Der FC Berlin City wird wie ihn den Vorjahren von Rapper Luciano und Antonio Rüdiger promotet. „Der Austausch mit ihm ist jedes Mal aufs Neue faszinierend“, sagt Aytürk Gecim über den Nationalspieler von Real Madrid.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Wir bieten an dieser Stelle weitere externe Informationen zu dem Artikel an. Mit einem Klick können Sie sich diese anzeigen lassen und auch wieder ausblenden.
Wenn Sie sich externe Inhalte anzeigen lassen, erklären Sie sich damit ein-verstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.
Weitere Hinweise dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Bei allem Glamour, den das Format verspricht, sind Aytürk Gecim aber auch die negativen Schlagzeilen nicht entgangen, welche die Icon League in den Tagen vor dem Saisonstart produzierte. Nach dem Einstieg des US-Getränkekonzerns Coca-Cola, dem nachgesagt wird, im Nahost-Konflikt auf der Seite Israels zu stehen, zog FC Istanbul United seine Mannschaft aus Protest kurzfristig zurück. B 2 B-United verlor seinen Teamchef Bilal Kamarieh.

Einstieg von Coca-Cola „ein sehr heikles Thema“

„Das ist ein sehr heikles Thema“, weiß auch Gecim. Der Familienvater scheut sich nicht, seinen politischen Standpunkt zu äußern. „Vertreibung, Verfolgung und die Tötung von Zivilpersonen sind durch nichts zu rechtfertigen. Ich bin klar gegen diesen Krieg und distanziere mich von den Entscheidungen der Icon League“, sagt Gecim. Gleichzeitig betont er: „Bei uns in der Mannschaft sprechen wir eine einheitliche Sprache und wollen sportlich ein klares Zeichen setzen.“

Zum Thema: Icon League: Haller Fußballer feiert sensationellen Erfolg

Und noch einen Wermutstropfen bringt der Saisonstart der Icon League für Aytürk Gecim mit sich: Da dieser an einem Sonntag stattfindet, wird der Kapitän das Bezirksliga-Derby seines SC Halle bei der Spvg. Steinhagen verpassen. „Das ist echt schade. Die Spiele sind immer etwas Besonderes, weil ich in Steinhagen viele Spieler kenne und schon in der Jugend-Kreisauswahl oft dort trainiert habe“, bedauert Gecim.

Halle sei der Underdog in dieser Partie. Trotzdem ist er guten Mutes, dass seine Mitspieler die Spvg. ärgern können. „Die Jungs sind alle heiß und wissen, dass sie sich diesmal nicht auf mich verlassen dürfen. Das wird ihnen vielleicht sogar guttun.“

Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK