Junger Borgholzhausener wagt in den USA sportlichen Neuanfang

Borgholzhausen. In der abschließenden 4x400-Meter-Staffel stand der Kampf um den Titel auf des Messers Schneide. &bdquo;Wir haben die Jungs gemeinsam lautstark angefeuert. Und als sie es tatsächlich geschafft hatten, war das gesamte Team außer Rand und Band.“ Bei diesem Staffelrennen auf der 200-Meter-Hallenbahn in Gainesville (Florida) war Lukas Bartling nur Zuschauer. Aber in der Leichtathletik-Mannschaft der Life University ist der Borgholzhausener seit einem halben Jahr mittendrin. Mit Starts über die Meile (1.609 Meter) und in zwei Mittelstrecken-Staffeln hat er seinen Beitrag zum Gewinn des Teamtitels geleistet. Sein College aus Marietta, einem nördlichen Vorort von Atlanta (Georgia), ist die Nummer eins der Hallensaison in der Southern-States-Region der Uni-Sportorganisation NAIA. Im vergangenen September ist Lukas Bartling der Abschied von der Familie und seiner Trainingsgruppe beim LC Solbad Ravensberg (jetzt RSV Borgholzhausen) nicht leicht gefallen. Aber inzwischen schwärmt er längst vom Gemeinschaftsgefühl der international besetzten Leichtathletik-Mannschaft, den perfekten Trainingsbedingungen und der Atmosphäre an der Uni. Aus Halle auf die Highschool: Junge Frau erlebt besondere Jahre in den USA Dank seiner sportlichen Leistungen als Mittelstrecken-Läufer und dem guten Abi am Gymnasium in Werther hat er sich über eine Agentur einen der begehrten Studienplätze in den USA gesichert. Und ist nach den ersten Monaten sicher, genau die richtige Wahl getroffen zu haben. Bartlings Zwischenbilanz: &bdquo;Sportlich ist der Leistungsdruck sicherlich hoch. Schließlich gibt es hier ein Team von an die 70 Leuten mit einer Leistungsdichte, die mit deutschen Verhältnissen gar nicht vergleichbar ist. Aber wichtiger als die absoluten Zeiten und Weiten sind den Trainern die Leistungsbereitschaft und der Wille, sich zu verbessern und alles zu geben.“ Borgholzhausener trainiert mit Spitzensportlern Das ist offenbar ein Credo der National Association of Intercollegial Athletics (NAIA). Dieser Sportorganisation für mittlere und kleinere Universitäten ist Lukas Bartlings College angeschlossen. Mehr im Fokus der US-Öffentlichkeit steht zwar die NCAA der großen Unis, doch das Leichtathletik-Programm der Life University genießt einen hervorragenden Ruf: &bdquo;Unser Headcoach Dominic Demeritte war zum Beispiel 2004 Hallen-Weltmeister über 200 Meter und ist zweimaliger Olympia-Teilnehmer. Die Mittel- und Langstreckentrainerin Tosha Sumner ist 1996 bei Olympia in Atlanta gestartet.“ Das Stadion der Sommerspiele von 1996 ist nur 25 Kilometer vom Campus in Marietta entfernt. Motivation für im Schnitt zwölf Trainingsstunden pro Woche schöpft der 19-Jährige auch aus Begegnungen mit einigen Top-Athleten der US-Spitzenklasse: &bdquo;Mit Will Sumner, dem Sohn unserer Trainerin, und Brian Faust, dem US-Hallenmeister 2024 über 400 Meter, haben wir im Herbst beim Berglaufen am Kennesaw Mountain zusammen trainiert.“ Studium im Ausland: Junger Steinhagener bricht USA-Abenteuer ab - aus gutem Grund Lukas Bartling vergisst nicht, wie er schon als Grundschüler beim LC Solbad Ravensberg mit der Leichtathletik begonnen hat. Beim Blick auf seine Laufbahn ist er Antje Strothmann, Werner Ahlemeyer, Tobias Limberg und zuletzt vor allem Igor Rebkalo für viele gute Tipps dankbar. Aber mit dem Eintritt in den amerikanischen College-Sport hat er eine neue Welt betreten: &bdquo;Die Trainingsbedingungen sind einfach optimal – weit über das gute Wetter mit jetzt schon oft 20 Grad hinaus. Sogar bei Verletzungen wird man mit Reha und Physiotherapie perfekt betreut.“ Borgholzhausener schwärmt vom College in den USA Sportliche Erfolge gelten in den Vereinigten Staaten als Aushängeschild für Schulen und Universitäten, werden dem entsprechend gefördert. &bdquo;Ich fände es schön, wenn das in Deutschland auch einen höheren Stellenwert hätte. Von meinen Teammates weiß ich, dass die meisten Jugendlichen hier viele Sportarten ausprobieren, bis sie sich dann auf eine fokussieren“, sagt Lukas Bartling. In der &bdquo;Leistungsgesellschaft“ an seinem College fühlt er sich wohl: Sportlich, aber auch mit Blick auf die Noten in den verschiedenen Kursen ist Ehrgeiz gefordert – doch der 19-Jährige verspürt keinen ungesunden Verdrängungswettbewerb. &bdquo;Mit meinen Trainingskollegen unternehme ich auch privat viel zusammen. Wir sind international besetzt, dadurch ergeben sich viele neue Eindrücke“, sagt Bartling. &bdquo;Extreme Erfahrung“: Versmolder lebt in den USA und studiert an renommierter Uni Nachdem er im ersten Halbjahr grundlegende Kurse belegt hat, hofft er, das gesamte Bachelor-Studium im US-Bundesstaat Georgia durchziehen zu können. Begleitet von einer Steigerung seiner sportlichen Leistung: &bdquo;Nächstes Ziel ist es, in der Freiluftsaison die Meile schneller zu laufen als meine Bestzeit von 4:34 über 1.500 Meter.“ In der Olympiastadt von 1996 geht es eben um mehr als &bdquo;Dabei sein ist alles“. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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