Vor fast 600 Zuschauern: BV Werther schnuppert beim BVB Fußball-Geschichte

Werther/Dortmund. Das Stadion Rote Erde in Dortmund ist ein Ort mit riesiger Fußballtradition. 1929 standen sich an der Strobelallee Schalke 04 und Hertha BSC im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft gegenüber. In den 50er- und 60er-Jahren feierte Borussia Dortmund in seinem &bdquo;Wohnzimmer“ drei deutsche Meistertitel und bahnte sich in legendären Schlachten gegen Athletico Madrid und West Ham United den Weg zum Europapokalsieg 1966. Seit Sonntag hat auch der BV Werther seinen Platz in der Historie der mittlerweile unter Denkmalschutz stehenden Arena. Mit 0:2 unterlag der heimische Frauenfußball-Westfalenligist bei Spitzenreiter Borussia Dortmund. Das Ergebnis, zumal nicht unerwartet, geriet für Carolin Zschau und ihre Mitspielerinnen jedoch zur Nebensache. Beeindruckender war das Erlebnis vor offiziell 589 Zuschauern. Direkter Blick auf den Signal-Iduna-Park &bdquo;In der Form habe ich noch kein Fußballspiel erlebt“, stellt die Torhüterin fest, die seit 2022 für den BV Werther spielt. Schon die Anfahrt zur Roten Erde sei aufregend gewesen, nahm der Bus der Gäste doch denselben Weg wie die Bundesligateams bei ihren Spielen im benachbarten Signal-Iduna-Park. Der direkte Blick auf die Ostribüne des mehr als 80.000 Besucher fassenden Fußballtempels nötigte den Wertheranerinnen beim Warmmachen weiteren Respekt ab. Nachdem der Stadionsprecher die Aufstellungen verlesen hatte, betraten beide Teams unter lauten Gesängen der Dortmunder Fans (&bdquo;Heia BVB!“), dem Applaus von Maskottchen Emma und mit Einlaufkindern an der Hand den perfekt gepflegten Rasen. &bdquo;Das war alles sehr professionell aufgezogen“, erzählt Carolin Zschau. &bdquo;Man merkt, dass der Verein sehr viel für seine Frauenfußball-Abteilung tut.“ Schade war nur, dass die Wertheranerinnen keine Erinnerungsfotos schießen durften. &bdquo;Die waren nur mit Presseausweis erlaubt“, erzählt Carolin Zschau. Torhüterin glänzt mit vielen starken Paraden Als der Ball rollte, habe sie den Trubel rund um das Spiel dann aber &bdquo;ganz gut ausblenden“, erzählt die 24-Jährige. Wohl war: Mit vielen starken Paraden avancierte die BV-Torhüterin zur besten Spielerin ihres Teams, sogar im Spielbericht auf der BVB-Homepage wird sie namentlich erwähnt. &bdquo;Ich konnte meiner Mannschaft diesmal ganz gut helfen“, sagt Carolin Zschau. Ärgerlich aus ihrer Sicht war allerdings, &bdquo;dass das zweite Gegentor klar abseits war“. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von BVB-Frauen (@bvb09frauen) Trotzdem sei der Sieg des BVB natürlich hochverdient gewesen. Dass die Dortmunderinnen, ähnlich wie Verfolger Schalke 04, ihren Weg vor einigen Jahren in der Bezirksliga begonnen haben, statt sich bei einem höherklassigen Verein &bdquo;einzukaufen“ findet die Wertheranerin sympathisch. &bdquo;Denn dadurch ermöglichen sie Mannschaften wie uns ja auch solche schönen Erlebnisse.“ Da auch die Reserveteams der beiden finanzstarken Proficlubs mit Macht nach oben streben, glaubt Carolin Zschau, &bdquo;dass aus der Westfalenliga in den nächsten vier Jahren kein anderer Club als Dortmund oder Schalke aufsteigen wird“. Für Werther geht es nur um den Klassenerhalt Dem BV Werther dürfte das vorläufig egal sein. Für die Elf von Patrick Warmons zählt nur der Klassenerhalt, durch die Niederlage beim Tabellenführer rutschte der BV auf den vorletzten Platz ab. &bdquo;Wir hatten nach dem Trainerwechsel keinen einfachen Start in die Saison“, erklärt Carolin Zschau. Mittlerweile aber finde sich das Team immer besser und habe phasenweise schon gezeigt, dass es mit den besten Mannschaften der Liga mithalten kann. &bdquo;Ich bin überzeugt“, sagt sie, &bdquo;dass wir spätestens in der Rückrunde die nötigen Punkte holen werden“.

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