Haller bewältigt Ironman, obwohl er vorher kaum schwimmen konnte

Halle. Sebastian Olbrichs Devise lautet: ganz oder gar nicht. &bdquo;Halbe Sachen“, meint der 39-Jährige, &bdquo;habe ich deshalb noch nie gerne gemacht“. Er sei ein Mann der Extreme - und immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. &bdquo;Logisch also, dass ich meinen ersten Triathlon gleich über die Ironman-Distanz laufe“, sagt er und lacht. Der Haller nahm jetzt an einem Rennen in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen teil. Die Idee, den Ausdauer-Dreikampf über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen anzunehmen, kam ihm vor rund einem Jahr im heimischen Garten. &bdquo;Als ich gesehen habe, mit welcher Selbstverständlichkeit meine zwei Kinder in unseren Pool springen, war mein Ehrgeiz geweckt“, sagt der Familienvater. Er selbst habe das Schwimmen nämlich nie richtig gelernt. &bdquo;Klar, ich kann mich über Wasser halten - mehr aber auch nicht“, erklärt er: &bdquo;Ich dachte also, wenn ich mich für einen Ironman anmelde, werde ich durch das Training automatisch besser.“ Seine ersten Bahnen zog Sebastian Olbrich auf dem eigenen Grundstück. Später wechselte er ins Lindenbad und nach Bielefeld ins Ishara. Einen professionellen Coach suchte er sich nicht. &bdquo;Ich wollte es mir selbst beibringen“, sagt er. Etwa 20 bis 25 Stunden pro Woche, schätzt er, gingen für die Vorbereitungen auf den Wettkampf drauf. Haller überrascht sich selbst Viel Zeit investierte er natürlich ins Schwimmen, aber auch Rad- und Laufeinheiten standen auf seinem Trainingsplan. &bdquo;Meine Frau und meine zwei Söhne haben mich in den vergangenen Monaten deutlich weniger gesehen als sonst - ich bin dankbar, dass sie mich so sehr in meinem Vorhaben unterstützt und so viel Verständnis aufgebracht haben“, sagt Sebastian Olbrich. Froh ist er auch darüber, dass die ganze Familie gemeinsam zum Ironman nach Skandinavien gereist war. Lautstark feuerte sie den Papa an und trug damit auch zu dessen starkem Ergebnis bei: In 9:32:34 Stunden beendete Sebastian Olbrich seine persönliche Langdistanz-Premiere unter fast 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf Platz 208 - und damit deutlich besser, als er selbst im Vorfeld jemals erwartet hatte. &bdquo;Ziel war es, irgendwie unter zehn Stunden zu bleiben. Dass am Ende eine solche Zeit dabei herauskommt, ist spitze. An dem Tag lief einfach alles zusammen“, sagt er. Schon beim Schwimmen blieb der hauptberufliche Polizist in 1:20:25 Stunden zehn Minuten unter der anvisierten Zeit. Noch besser wurde es auf der Radstrecke, die er in 4:42:47 Stunden nur knapp 20 Minuten langsamer absolvierte als der spätere Gesamtsieger Stephen Derrett aus Großbritannien. Den Marathon zum Schluss bewältigte Sebastian Olbrich in 3:16:59 Stunden &bdquo;mehr oder weniger problemlos“, wie er sagt. Sebastian Olbrich beantwortet fast 250 Glückwünsche Erste Gratulanten im Ziel waren natürlich seine Frau und die Kinder, die Sebastian Olbrich liebevoll herzten. Andere Verwandte, Freunde oder Kollegen schrieben ihm kurz nach Ende des Rennens Nachrichten auf sein Smartphone. &bdquo;Es waren sicher mehr als 250“, staunt er. Noch am selben Abend habe er sich die Zeit genommen, jede einzelne von diesen zu beantworten. &bdquo;Das hat mehrere Stunden gedauert“, sagt er. Ob er einen weiteren Ironman läuft, weiß Sebastian Olbrich aktuell noch nicht. &bdquo;Ich ringe mit mir“, meint er. Der Aufwand sei schon immens. &bdquo;Aber das Glücksgefühl nach Ende des Wettkampfs ist unbeschreiblich“, findet er. Klar sei aber auch, dass er beim zweiten Mal natürlich noch besser abschneiden wolle. &bdquo;Wahrscheinlich würde ich mir dann deshalb doch einen Schwimmtrainer suchen“, sagt er. Der Devise folgend: ganz oder gar nicht.

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