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Kalter-Brüder sind heiß aufs Derby gegen Loxten

Tom und Jonas Kalter spielten in der Jugend für die Sportfreunde. Vor dem Oberligaduell gegen die TSG Harsewinkel erklären die beiden Versmolder, warum sie am Samstag für den Gegner auflaufen.

Jonas Kalter kehrte 2016 von Loxten nach Harsewinkel zurück. | © Henrik Martinschledde

Christian Helmig
18.09.2021 | 18.09.2021, 09:00

Loxten. Den 30. Januar 2016 wird Jonas Kalter nicht vergessen. Weil sich Routinier Heiner Steinkühler am Knie verletzt hatte, beförderte Loxtens Trainer Thomas Lay für das Heimspiel gegen ASV Hamm II den Youngster aus der A-Jugend in den Kader. Und es kam noch besser: Mit einem frechen Dreher von Linksaußen gelang dem damals gerade 17 Jahre alten Rechtshänder vor 500 Zuschauern in der Sparkassen-Arena sein erstes Tor in der Oberliga.

Es hätte der Beginn einer erfolgreichen Karriere im Trikot der Sportfreunde werden können. Doch wenn die „Frösche" morgen an selber Stelle vor ähnlich vielen Fans auf die TSG Harsewinkel treffen, wird Jonas Kalter auf der anderen Seite stehen. „Ich bin super zufrieden hier", sagt er über den Verein, bei dem er trotz seiner erst 23 Jahre mittlerweile zu den dienstältesten Akteuren gehört.

Tom Kalter folgte seinem Bruder 2020 zur TSG.
Tom Kalter folgte seinem Bruder 2020 zur TSG.

Dem Wiedersehen entgegenfiebern

Mitspieler aus der Kreisauswahl hatten Jonas Kalter schon als C-Jugendlichen von der Spvg. Versmold in die Mähdrescherstadt gelotst. Nach dem einjährigen Intermezzo in Loxten kehrte er in seinem zweiten A-Jugendjahr zur TSG zurück und verpasste unter Trainer Timo Schäfer nur knapp den Aufstieg in die Bundesliga.

Auch wenn die Rivalität zwischen den Vereinen „vielleicht nicht mehr so groß und hasserfüllt ist, wie noch vor fünf Jahren", fiebert der BWL-Student dem Wiedersehen mit seinem Ex-Club und der alten Wirkungsstätte entgegen. „Spiele in der proppevollen Sparkasse-Arena sind immer etwas ganz Feines", weiß Jonas Kalter. Zumal er in Marlon Meyer und Marvin Pelkmann auf langjährige Weggefährten trifft, die mit dem Wechsel von Harsewinkel nach Loxten den umgekehrten Weg gegangen sind. „Am Samstag werden wir unsere Freundschaft aber für 60 Minuten ausblenden", sagt er entschlossen.

Glatter Sieg für Loxten?

Denn die Harsewinkeler wollen Revanche nehmen. In den bislang einzigen beiden Oberligaduellen der Lokalrivalen hatte Loxten jeweils klar die Nase vorn. Im Hinspiel der Saison 2018/19 siegten die Gastgeber vor der Rekordkulisse von 850 Zuschauern mit 29:19, das Rückspiel im ebenfalls ausverkauften Harsewinkeler „Hasenbau" entschieden die Sportfreunde mit 33:26 für sich.

„Das wird nicht noch mal so laufen", glaubt Jonas Kalter diesmal an eine echte Siegchance für sein Team. „Wir sind als Mannschaft zwei Jahre reifer geworden und haben mit Heiner Steinkühler einen sehr erfahrenen Mann dazubekommen. Der Ball läuft mittlerweile viel besser bei uns als damals", begründet er seinen Optimismus.

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Dass ihnen nach wie vor nicht an jugendlichem Elan fehlt, dafür sorgten die Gäste vor einem Jahr mit der Verpflichtung von Jonas Kalters jüngerem Bruder: Tom Kalter (20) feierte 2020 mit der A-Jugend der JSG Hesselteich/Loxten den Gewinn der Westfalenmeisterschaft, zeitgleich sammelte er bei seinem Stammverein Spvg. Versmold in der Kreisliga erste Erfahrungen bei den Männern.

"Harsewinkel hat sich sehr früh um mich bemüht"

Bei seinem Wechsel in den Seniorenbereich war die TSG Harsewinkel für ihn dann der erste Ansprechpartner. „Über Jonas kannte ich viele Spieler schon sehr lange. Außerdem hat sich die TSG sehr früh um mich bemüht", sagt der Auszubildende zum Speditionskaufmann. „Tom bringt alles mit, um sich bei uns durchzusetzen", schwärmte TSG-Trainer Manuel Mühlbrandt bei der Vorstellung des Spielmachertalents. „Er macht sich sehr gut und hat sich super in die Mannschaft integriert", bestätigt Jonas Kalter die Eindrücke aus den ersten beiden Saisonspielen.

Während dem Youngster bei Harsewinkels 28:29-Niederlage in Möllbergen sein erster Treffer gelang, wartet Jonas Kalter noch auf das erste persönliche Erfolgserlebnis in dieser Spielzeit. Er hätte nichts dagegen, wenn es am Samstag klappt. Gerne wieder mit einem frechen Dreher von Linksaußen.