Werther. Ans Gewinnen ist Patrick Boehme gewöhnt. Vor drei Wochen hat er das Feld beim OWD-Lauf in Bielefeld hinter sich gelassen. Nun siegt er mit dem Böckstiegellauf auch bei der zweiten Veranstaltung des Trailrunning-Cups. Entspannt steht der schnelle Mann vom TSVE Bielefeld auf dem Venghauss-Platz und schwärmt von seiner persönlichen Premiere. „Das ist ein schöner Lauf. Abwechslungsreich, aber nicht so hart wie zum Beispiel die »Luise« in Borgholzhausen", sagt Boehme.
Wer ihn in Abwesenheit des letztjährigen Führungstrios Elias Sansar, Hendrik Pohle und Marius Güths für einen Sieger zweiter Klasse hält, liegt falsch. Boehmes Zeit von 1:02:29 Stunden ist kaum langsamer als die von Vorjahressieger Sansar. Für den 16. Böckstiegellauf verzichtete Patrick Boehme sogar auf den Berlin-Marathon, den er sonst immer mitnimmt.
"Ein guter Formtest"
In diesem Jahr startet er stattdessen Ende Oktober in Frankfurt über die 42,195 Kilometer. „Der Böckstiegellauf war ein guter Formtest", sagt Boehme. Und ein erfolgreicher dazu. Während Berlin-Sieger Kenenisa Bekele am Brandenburger Tor die Weltbestzeit am Sonntag nur um zwei Sekunden verpasst, wird Boehme einen Tag zuvor zum Triumphator am Venghauss-Platz.

Die Entscheidung sei am Anstieg in der Nähe des Hauses Ascheloh gefallen, erzählt Boehme. Hier habe er seinen Vereinskollegen Nils Pöhlker abgehängt. Kurz darauf oberhalb der Gaststätte Bergfrieden hat Boehme zirka zur Halbzeit des Laufes schon 27 Sekunden Vorsprung. Im Ziel kommt der Sieger mehr als zwei Minuten früher an als sein härtester Konkurrent. So ist die Reihenfolge wie beim OWD-Lauf vor drei Wochen: Boehme vor Pöhlker.
Fels liebt den Trailrun
Auch bei den Frauen ist das Gesicht ganz oben auf dem Treppchen neu. Anika Fels von der LG Coesfeld hat in OWL aber schon 2018 ein sportliches Ausrufezeichen gesetzt, als sie beim Hermannslauf Platz vier belegte. „Also die Holzmedaille", wie sie scherzend anmerkt. Ihr Sieg beim Böckstiegellauf ist kein Zufall, favorisiert die 23-Jährige doch nach eigenem Bekunden Trail- und Bergläufe. Zum Psychologiestudium ist die Coesfelderin vor einem Jahr nach Bielefeld gekommen, wo sie ideale Trainingsbedingungen vorfindet.
Vom Böckstiegellauf ist sie ähnlich begeistert wie Männer-Sieger Patrick Boehme. „Es ist ein superschöner Lauf mit vielen Zuschauern, die einen angefeuert haben", sagt sie. Auch der zweite Teil sei „schöner gewesen, als ich gedacht habe". Nach neun Kilometern geht es nämlich aus dem Teuto raus auf die Isingdorfer Wege. Für die trail-begeisterte Anika Fels offenbar auch kein Problem, wie die Siegerzeit von 1:12:26 Stunden belegt, mit der sie den Böckstiegellauf klar gewinnt.
Tatsächlich muss das Publikum am Venghauss-Platz am Samstag auf die Zweitplatzierte lange warten. Sarah Wiegmann von den Lübbecker Berglöwen kommt nach 1:19:57 Stunden ins Ziel – mehr als siebeneinhalb Minuten nach Anika Fels.
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