
„Der große Druck ist raus“, beteuert Thorsten Liebich. Die Zurückhaltung der Haller ergibt sich nicht zuletzt aus den unvermindert ernsthaften Bemühungen der Konkurrenz. „Bei allem, was wir erreicht haben, hatten wir nie den größten Etat. Dafür waren immer andere zuständig“, sagt Gerhard Weber und denkt dabei auch in diesem Jahr vor allem an den TK Kurhaus Aachen.
Dessen Finanzansatz schätzt Insider Liebich als „ungefähr doppelt so hoch“ ein wie den eigenen. Um den Titel zurück ins Rheinland zu holen, haben sich die Aachener mit Assen wie Pablo Cuevas aus Uruguay, Gerry-Weber-Open-Finalist Andreas Seppi und dem deutschen Davis-Cup-Spieler Peter Gojowczyk verstärkt. Dazu hielten Leistungsträger wie Philipp Kohlschreiber, Florian Mayer oder Ausnahmetalent Alexander Zverev dem Klub die Treue. „Keine Diskussion. Aachen hat eine Bombentruppe und ist der Topfavorit auf den ersten Platz“, sagt Liebich.
Köln – Krefeld
Gladbach – Neuss
Nürnberg – Halle
Mannheim – Aachen
Düsseldorf spielfrei
Freitag, 10. Juli, 13 Uhr
Krefeld – Aachen
Gladbach – Köln
Neuss – Mannheim
Düsseldorf – Nürnberg
Hallespielfrei
Sonntag, 12. Juli, 11 Uhr
Köln – Nürnberg
Aachen –Gladbach
Halle – Düsseldorf
Mannheim – Krefeld
Neuss spielfrei
Sonntag, 19. Juli, 11 Uhr
Krefeld – Gladbach
Nürnberg – Aachen
Halle – Mannheim
Düsseldorf –Neuss
Köln spielfrei
Sonntag, 26. Juli, 11 Uhr
Köln – Halle
Mannheim – Nürnberg
Aachen –Neuss
Gladbach – Düsseldorf
Krefeld spielfrei
Freitag, 31. Juli, 13 Uhr
Krefeld – Nürnberg
Gladbach – Halle
Neuss –Köln
Düsseldorf – Mannheim
Aachen spielfrei
Sonntag, 2. August, 11 Uhr
Köln – Mannheim
Aachen – Düsseldorf
Nürnberg – Neuss
Halle – Krefeld
Gladbach spielfrei
Sonntag, 9. August, 11 Uhr
Nürnberg – Gladbach
Düsseldorf –Köln
Halle – Aachen
Neuss – Krefeld
Mannheim spielfrei
Sonntag, 16. August, 11 Uhr
Krefeld – Düsseldorf
Aachen – Köln
Mannheim – Gladbach
Neuss – Halle
Nürnbergspielfrei

So orientiert sich das persönliche Saisonziel des Teamchefs denn auch am Aufeinandertreffen der beiden großen Rivalen der vergangenen Jahre, das am vorletzten Spieltag im Kalender steht. „Es wäre schön, wenn wir bis dahin oben dranbleiben und vor diesem Spiel noch eine gewisse Fantasie in Richtung Meisterschaft entwickeln dürften“, sagt er schmunzelnd.
Vor dem Saisonstart richten sich die Blicke nach Wimbledon
Auf dem Weg dorthin lauern jede Menge Stolpersteine. Dies ist spätestens klar, seit am Stichtag 8. Juni alle Teams ihre endgültigen Aufstellungen vorgelegt haben. Mit Ausnahme des TC BW Neuss, den Liebich als ersten Anwärter auf den Abstiegsplatz sieht, scheint in der kommenden Spielzeit fast jeder jeden schlagen zu können. Das gilt auch für die Aufsteiger 1. FC Nürnberg und Kölner THC. Letzterer lockte Publikumsliebling Dustin Brown vom Lokalrivalen Gladbacher HTC in die Domstadt.Ein „absoluter Titelkandidat“ (Liebich) ist erneut auch der TK GW Mannheim mit Spitzenspieler Tommy Haas. Als Geheimtipp wird der BW Krefeld gehandelt, dessen verstärkter Kader rund um den Ex-Haller Horacio Zeballos über „viele richtig gute Aschespieler“ verfügt.
Doch Namen und Geld sind in der Tennis-Bundesliga seit jeher nicht alles. Entscheidend wird erneut sein, wer die richtigen Spieler zur richtigen Zeit am richtigen Ort aufbieten kann. So richtet sich der Blick vieler Verantwortlicher vor dem ersten Spieltag derzeit nach Wimbledon. Im Londoner Rasen-Mekka sorgten am ersten Turniertag zwei Haller Asse für Aufsehen: Jarkko Nieminen darf sich nach seinem Fünfsatzsieg über Lleyton Hewitt über einen ganz besonderen Abschied aus Wimbledon freuen: Auf dem Centre Court tritt der Finne, der in Kürze zum ersten Mal Vater wird und seine Karriere auf der ATP-Tour in dieser Saison beendet, heute gegen Novak Djokovic an. Im – nicht unwahrscheinlichen – Fall seines Ausscheidens könnte er Sonntag für Halle aufschlagen.
Zusammenhalt ist der Trumpf des Meisters
Jan-Lennard Struff, im Vorjahr mit einer 9:0-Siegbilanz zum »Mister Bundesliga« avanciert, scheiterte in fünf Sätzen an Bernard Tomic. Knapp eine Stunde dauerte es danach, bis bei Liebich das Telefon klingelte. „Struffi hat sich sofort erkundigt, wann wir ihn brauchen“, berichtet der Teamchef.Der große Zusammenhalt, er war schon im vergangenen Jahr der Trumpf des Meisters. Um ihn zu erhalten, wurde das Team wie berichtet durch den Russen Aslan Karatsev und Javier Marti aus Spanien nur punktuell ergänzt. Auch im Betreuerstab setzt der TC Blau-Weiß mit den Trainern Thomas Dappers und Burghard Riehemann sowie Kolja Hermann und Mario Bertling als Physiotherapeuten auf bewährte Kräfte. Rund 30 Jahre nach dem Aufstieg aus der 1. Kreisklasse sollen sie alle zum nächsten großen Haller Erfolg beitragen.