So sieht Arminia Bielefelds Plan mit Mittelstürmer Roberts Uldrikis aus | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Weil der Kader des DSC Arminia nicht gerade vor etatmäßigen Mittelstürmern strotzt und zudem Julian Kania unter Trainer Mitch Kniat weiterhin nicht der Durchbruch zum Stammspieler gelingen will, stellen sich viele Fans des Fußball-Zweitligisten vermehrt die Frage: Wann kehrt Roberts Uldrikis zurück? Bereits seit Februar dieses Jahres wird der lettische Angreifer schmerzlich vermisst. In der DFB-Pokal-Viertelfinalpartie der Vorsaison gegen Werder Bremen verletzte sich Uldrikis nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung schwer am Knie. Diagnose: Kreuzbandriss. In der 55. Minute war er eingewechselt worden, in der 66. Minute war für ihn schon wieder Schluss. Mit der Trage musste er vom Feld gebracht werden. Arminia gewann die Begegnung dennoch mit 2:1 und erreichte später sogar das Endspiel. Doch den großen Finalmoment in Berlin verpasste Uldrikis ebenso wie die entscheidenden Partien um den Aufstieg in die 2. Liga. Nun aber kündigt sich langsam aber sicher seine Rückkehr ins Training an. &bdquo;Noch ist er in der Reha-Phase“, sagt Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel. &bdquo;Aber es wird kontinuierlich besser. Wir rechnen damit, dass er im November wieder Trainingsphasen auf dem Platz absolvieren kann.“ Auf diese Weise soll Uldrikis sich dann weiter an die Teilnahme am Mannschaftstraining der Arminia herantasten. Als es für Uldrikis gerade aufwärts ging, folgte die schwere Verletzung Und wann wird der 27-Jährige wieder fit genug für einen Pflichtspieleinsatz sein? &bdquo;Wir rechnen im neuen Jahr mit ihm“, sagt Mutzel und ergänzt: &bdquo;Es besteht die Chance, dass er im Januar wieder voll dabei ist.“ Allerdings wolle und werde niemand im Verein Druck aufbauen. Wichtig sei, dass er nach der &bdquo;heftigen Verletzung stabil zurückkommt, auch im Kopf. Unser Gefühl ist, dass er das auch schafft“, erklärt Mutzel. Man spüre, dass Uldrikis &bdquo;so langsam den Rasen riechen und die nächsten Schritte gehen will“. Sechs Drittligaspiele und eine DFB-Pokalpartie hatte der im vergangenen Winter vom damaligen griechischen Erstligisten Kallithea verpflichtete Uldrikis in der abgelaufenen Saison für Arminia bestritten. In der Begegnung bei 1860 München gelang ihm sein erstes und bisher einziges Tor. Zudem bereitete er beim 3:0-Sieg gegen die Löwen einen weiteren Treffer vor. Es war zweifellos Uldrikis’ beste Partie im DSC-Trikot. Seine Formkurve zeigte nach oben, er schien immer besser in Bielefeld Fuß zu fassen. Umso bitterer, dass er sich im folgenden Pokalspiel gegen Bremen den Kreuzbandriss zuzog. In Hannover erhält Ocansey als Joker den Vorzug gegenüber Kania &bdquo;Er ist ein Spieler, der uns in den paar Wochen viel gegeben hat“, sagt Mutzel. Und der 55-fache lettische Nationalstürmer (8 Länderspieltore) wäre mutmaßlich auch ein Spieler, der Arminia aktuell viel geben könnte. Denn mit Julian Kania verfügt der DSC-Kader derzeit lediglich über einen echten Mittelstürmer. Weil Kania unter Trainer Mitch Kniat bisher aber nicht den Durchbruch zum Stammspieler schaffte, rückte bereits vor einigen Wochen Vincent Ocansey aus der zweiten Mannschaft ins Profiaufgebot der Ostwestfalen auf. Bei der jüngsten 1:3-Niederlage in Hannover wurde in der Schlussphase nicht der in der abgelaufenen Spielzeit 14 Mal und in der laufenden Saison bisher einmal erfolgreiche Kania eingewechselt, sondern Oberliga-Stürmer Ocansey. Kania beendete das Spiel derweil dort, wo er es auch begonnen hatte: auf der Bank. &bdquo;Es war in Hannover keine Entscheidung gegen Jule, sondern wir wollten auf der ersten Linie Tempo reinbringen“, erklärte Kniat bei der Pressekonferenz am Donnerstag vor dem nächsten Punktspiel an diesem Sonntag gegen Schalke 04. Der Trainer betonte: &bdquo;Ich bin zufrieden mit Jule. Wenn wir den Gegner hinten reindrücken, ist er eine richtige Waffe, doch das haben wir in dem Spiel in Hannover nicht geschafft.“ Gegen Schalke könne das aber &bdquo;schon wieder ganz anders aussehen. Ob es dann schon für die erste Elf reicht, wird man sehen“, sagte Kniat über Kanias Einsatzchancen im Topspiel gegen die Gelsenkirchener. Sollte Kania erneut auf der Bank sitzen, dürfte der ursprünglich als Flügelstürmer verpflichtete Joel Grodowski erneut die erste Wahl in der Angriffsmitte sein. Der extrem fleißige Grodowski (drei Tore, ein Assist) macht seine Sache im Zentrum zumeist gut. Ein klassischer Mittelstürmer vom Typ Uldrikis ist er aber nicht. Mit Jeredy Hilterman verfügt der DSC-Kader zwar noch über einen weiteren nominellen Mittelstürmer. Doch erstens ist Hilterman bei Kniat schon vor Monaten in Ungnade gefallen. Und zweitens hat sich der surinamische Nationalspieler auch noch so schwer an der Schulter verletzt, dass er für lange Zeit nicht einsatzfähig ist.

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