Spontan ins Stadion? Nicht nur bei Arminia Bielefeld wird das immer schwieriger | Haller Kreisblatt

Wer in der neuen Zweitligasaison ein Heimspiel von Arminia Bielefeld spontan besuchen möchte, wird es schwer haben: Die 17.000 verfügbaren Dauerkarten waren in Rekordzeit vergriffen. &bdquo;Wir sind von den Anfragen überwältigt. Dieser Zuspruch macht uns stolz und zeigt die enge Verbundenheit unserer Fans mit dem Verein – auf den Rängen wie auf dem Platz“, erklärte Arminias kaufmännischer Geschäftsführer Christoph Wortmann vor einigen Wochen. Um auch Gelegenheitsbesuchern die Chance auf ein Stadionerlebnis in der Schüco-Arena zu ermöglichen, hat der Klub die Zahl der Dauerkarten bewusst gedeckelt. Wortmann betonte: &bdquo;An Heimspieltagen wird es weiterhin ein begrenztes Kontingent an Tageskarten geben.“ Doch weil Vereinsmitglieder ein Vorkaufsrecht genießen, dürfte es für Nicht-Mitglieder künftig besonders schwierig werden, an Tickets zu kommen. Nicht nur in Bielefeld stoßen die Vereine an ihre Kapazitätsgrenzen. Laut einer Auswertung der &bdquo;Sportschau“ haben viele Zweitligisten ihre Dauerkartenverkäufe deutlich gesteigert. Mit einem Plus von 4.500 Dauerkarten im Vergleich zum Vorjahr und einer Stadionauslastung von 60 Prozent durch die Saisontickets liegt der DSC in der Spitzengruppe. Schalke verkauft die meisten Dauerkarten Noch vor Arminia hat der VfL Bochum mit 17.500 verkauften Karten 67 Prozent gedeckt. Spitzenreiter ist das kleine Elversberg im Saarland, wo der Sportverein mit 7.400 Dauerkarten gar 74 Prozent verkauft hat. Grund hierfür ist allerdings ein Stadionumbau, der aktuell die Kapazität verringert. Die meisten Dauerkarten hat der FC Schalke 04 mit 40.000 verkauft – das entspricht 59 Prozent der Arena. Auf dieselbe Prozentzahl kommt Preußen Münster. Am unteren Ende des Rankings rangieren unter anderem Hannover 96 mit 19.000 Dauerkarten (39 Prozent) und Fortuna Düsseldorf mit 20.500 Dauerkarten (38 Prozent). Auch SC Paderborn deckelt Dauerkarten-Angebot Einen interessanten Weg geht Dynamo Dresden. Der Aufsteiger hat sein Dauerkartenkontingent trotz deutlich größerer Nachfrage bereits bei 50 Prozent gedeckelt – das entspricht 15.000 Tickets. Auch der SC Paderborn hat die Zahl der Saisonabos bewusst begrenzt. Maximal 9.000 Dauerkarten sollten es werden, 7.727 sind es schließlich geworden. &bdquo;Wir wollten möglichst vielen Fans die Gelegenheit geben, einzelne Heimspiele zu besuchen“, teilte der Verein mit. Ob es im Winter noch Rückrunden-Dauerkarten geben wird, ist offen. In der Vorsaison war die Paderborner Arena zu 94 Prozent ausgelastet, siebenmal sogar ausverkauft. Fanvertretung beklagt Dauerkarten-Boom Die bundesweite Fanvertretung &bdquo;Unsere Kurve“ beobachtet den Trend zu mehr Dauerkarten kritisch. &bdquo;Der Profifußball erntet damit nun, was er in den 1990ern mit immer weiter zunehmender Kommerzialisierung gesät hat“, heißt es auf Anfrage dieser Redaktion. &bdquo;Die Aufmerksamkeit wird seit Jahrzehnten vornehmlich auf die Bundesliga und dort auf die großen Clubs gerichtet. Das führt einerseits zu einer sehr hohen Nachfrage bei wenigen Clubs, und andererseits kämpfen Vereine wie Lübeck, Trier, Babelsberg oder auch Burghausen um jeden Zuschauer und jede Zuschauerin.“ So ärgerlich ausverkaufte Stadien für manche Fans sein mögen, so könne man vielen von ihnen doch nur den alten Slogan &bdquo;Support your local team“ ans Herz legen. In unteren Ligen seien sicher noch Tickets verfügbar.

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