Arminia-Sportchef Mutzel wird sich bei Kader-Planung nicht treiben lassen | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Ein wenig Ruhe musste dann doch sein. Michael Mutzel nahm sich eine kleine Auszeit: &bdquo;Es waren nicht nur ein paar Tage, sondern Wochen, die turbulent waren. Das war auch für jemanden, der das schon ein paar Jahre macht, eine sehr intensive Zeit. Am Montag nach dem Rathausempfang hatte ich das Gefühl, etwas Ruhe tut mir gut. Gemeinsame Zeit mit meinen Kindern und meiner Frau haben dafür gesorgt, dass ich schnell wieder voller Energie und Tatendrang war“, sagt der Sport-Geschäftsführer des DSC Arminia Bielefeld. Für Mutzel fängt die Arbeit nach dem Zweitligaaufstieg erst richtig an, beziehungsweise geht mit Vollgas weiter. Die Erfolge belegen: Der Sportchef hat vieles richtig gemacht. Würdigen das auch die Fans, die vor noch gar nicht allzulanger Zeit mit dem Geschäftsführer hart ins Gericht gingen? &bdquo;Bestätigung von außen ist mir nicht wichtig. Es freut mich einfach, dass Arminia Bielefeld und wir alle gemeinsam mit unseren Fans ein sehr erfolgreiches Jahr hatten“, wiegelt Mutzel ab. Natürlich geistern bereits erste Namen durch die Gerüchteküche. Laurin Ulrich (Stuttgart), Marvin Obuz (Köln) oder Leon Opitz (Bremen) etwa. &bdquo;Zu Gerüchten sage ich wie immer nichts. Fakt ist, dass wir überhaupt keinen Druck haben, was Neuzugänge betrifft. Wir haben die sehr gute Situation, dass das Gerüst des Kaders schon steht und wir die Möglichkeit haben, uns punktuell zu verstärken. Daran arbeiten wir schon seit Monaten, haben einen Plan und wissen um Entwicklungen auf dem Transfermarkt. Wir werden uns von Außen nicht treiben lassen und wollen nur Spieler dazu holen, die sportlich und charakterlich zu uns passen und den nächsten Schritt gehen wollen.“ Leihspieler Hilterman und Becker müssen neu bewertet werden Zwei Zugänge im weitesten Sinne könnte der DSC schon vermelden. Mit den verliehenen André Becker und Jeredy Hilterman kehren zwei Offensivspieler zurück. Kehren sie zurück? &bdquo;Spieler, die einen gültigen Vertrag haben, kommen zurück“, stellt Mutzel klar, schränkt aber auch ein: &bdquo;Die sportliche Herausforderung ist durch den Aufstieg größer geworden, und wir bewerten dadurch auch die jeweilige Situation unserer Leihspieler entsprechend. Wir sind viel im Austausch mit den Spielern und den Agenten, was das Richtige ist.“ Von denen, deren Verträge auslaufen, hat sich der DSC noch nicht offiziell getrennt. Zur Zukunft von Nassim Boujellab, Semi Belkahia und Merveille Biankadi merkt Mutzel an: &bdquo;Wir haben bewusst keine Verabschiedungen vorgenommen, weil wir in dem Moment zum Teil noch in Gesprächen mit den Jungs waren und auch noch sind. Wir haben eine große Wertschätzung für das Geleistete und werden auch offizielle Verabschiedungen vornehmen, wenn es soweit ist.“ Im Fall von Marius Wörl, den Arminia gerne behalten würde, der aber einen Vertrag in Hannover hat, gibt es keinen neuen Stand. Hat der große Erfolg der Arminen auch Begehrlichkeiten geweckt? Mutzel bleibt gelassen: &bdquo;Es kann natürlich passieren, dass unsere Spieler umworben werden, das haben sie sich verdient und ist ein Beleg unserer guten Arbeit. Auch darauf sind wir vorbereitet. Wir haben keinen Druck, weil wir keinen Spieler abgeben müssen.“ Spieler holen, die Bock auf Arminia haben In der Spitze will sich der DSC verstärken. Dass Trainer Mitch Kniat kürzlich sagte, Zugänge müssten nicht zwingend Zweitligaerfahrung haben, stehe in keinem Widerspruch, findet Mutzel: &bdquo;Es muss nicht ein Spieler schon 2. Liga gespielt haben, um eine Verstärkung zu sein. Wir sind in der 3. Liga mit einigen Spielern aus der Regionalliga gestartet, die nun in die 2. Bundesliga aufgestiegen sind und im DFB-Pokalfinale standen. Wir brauchen die passenden Spieler, die uns sportlich verstärken, die sich aber auch mit uns und unserem Weg absolut identifizieren.“ Ein Kriterium unterstreicht der Sportchef: &bdquo;Wir haben immer gesagt, dass wir Spieler holen, die Bock auf Arminia haben. Das war einer unserer größten Trümpfe der letzten Saison und soll es auch künftig sein. Das ist meist mehr wert als die Anzahl absolvierter Spiele in der 2. Liga.“ Vermeintlichen Hoffnungen von Spielern oder Beratern, die bei der Arminia jetzt das dicke Geschäft wittern könnten, erteilt Mutzel eine klare Absage: &bdquo;Die finanzielle Situation macht mich entspannter, es ändert aber nicht mein Verhalten auf dem Transfermarkt. Unsere Strategie bleibt, auf entwicklungsfähige Spieler zu setzen und jeden einzelnen Spieler besser zu machen, sodass wir als Mannschaft erfolgreich sind. Wir haben nach wie vor nicht die Schubkarre voller Geld, die wir ausleeren können.“ Mutzel will den neu gewonnenen Spielraum mit Augenmaß nutzen: &bdquo;Wir haben durch den Pokal unsere großen Lasten wegbekommen. Aber wir werden den Weg, den wir bisher gegangen sind, so weitergehen.“

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