„Was ist das für ein Fest!“ Sabine Heinrich genießt den Hermannslauf-Kult | Haller Kreisblatt

Detmold/Bielefeld. Als Radio- und TV-Frau ist Sabine Heinrich um viele Worte nicht verlegen. Ein erfrischendes Plappermaul. Der &bdquo;Eurovision Song Contest“, &bdquo;Das große Deutschland-Quiz“ und der &bdquo;1Live-Talk mit Frau Heinrich“ sind nur einige Projekte, durch die sie bekannt geworden ist. &bdquo;Beim Laufen aber“, versichert die WDR-Moderatorin mit der markanten Zahnlücke, &bdquo;sage ich kein Wort. Da bringt man mich zum Schweigen.“ Das sagte sie vor ihrem Hermannslauf-Debüt am Sonntag. Danach schwärmt die 48-Jährige von &bdquo;einem großartigen Fest“, &bdquo;dem lieben und umsichtigen Miteinander“ und &bdquo;den tollen Gesprächen und Geschichten“, die sie, begleitet von einem Kamerateam, auf ihrer 31,1 Kilometer langen Reise durch den Teuto eingesammelt habe. Sabine Heinrich, passionierte Straßenläuferin mit Marathon-Erfahrung, hat sich nach 15 Jahren des Zauderns endlich ihren Hermannslauf-Traum erfüllt. Anfangs gab es eine Termin-Kollision mit dem von ihr so geschätzten Hamburg-Marathon. Dann fanden sich andere Gründe, warum sie und der Hermann nie zusammenkamen. &bdquo;Wahrscheinlich hatte ich einfach nur Bammel davor.“ &bdquo;Die Heinrich schafft den Hermann“ Der ist schon am Start wie weggeblasen. &bdquo;Diese Atmosphäre am Denkmal ist einfach wunderbar.“ Es fühle sich an, als gingen alle auf eine gemeinsame Reise, in der Zuversicht, dass jede und jeder irgendwann an der Sparrenburg ankomme und man sich dort wiedertreffe. Bei Heinrich war dies nach 4:02:26 Stunden und einer physischen und mentalen Achterbahnfahrt der Fall. Der Zieleinlauf an der Promenade sei &bdquo;wahnsinnig emotional gewesen“, erzählt die Wahlkölnerin. Und als sie den Ruf einer Zuschauerin &bdquo;die Heinrich schafft den Hermann“, aufgeschnappt habe, &bdquo;dachte ich: recht hat sie“. Der Support an der Strecke sei insgesamt unglaublich gewesen, den habe sie in der Form noch nicht erlebt. Ein Abstecher ins Sanitätszelt blieb der überzeugten Hobby-Läuferin jedoch nicht erspart. Aus dem Nichts sei ihr plötzlich übel geworden. Nach kurzem Handauflegen – Infusionen seien nicht notwendig gewesen – stürzte sich die quirlige Medienfrontfrau aber schnell wieder mitten rein in die Afterlauf-Party. Als die WDR-Redaktion rein zufällig von Heinrichs Hermannslauf-Plänen erfahren hatte, entstand schnell die Idee, daraus eine Dokumentation entstehen zu lassen über die Ostwestfalen und ihren Kult. Schon vor dem Startschuss war Sabine Heinrich in der Region unterwegs, um mit denen zu sprechen, ohne die der Teutoklassiker nicht möglich wäre. Darunter auch Mitbegründer Peter Gehrmann. &bdquo;Er hat mir gesagt, wenn ich in Oerlinghausen den Kopf noch auf den Schultern trage, wird alles gut.“ Andere verrieten ihr, dass im Schopketal der &bdquo;Mann mit dem Hammer“, ein plötzlicher Leistungseinbruch infolge Kohlenhydratmangels, auf sie warte. &bdquo;Und genauso war es, puh! Aber dann bin ich einfach ein Stückchen gegangen und mit der Unterstützung der Zuschauerinnen und Zuschauer ging es wieder.“ &bdquo;Ihr habt ja für jeden Kilometer einen Namen“ Faszinierend ist für die Moderatorin, die schon viel gehört und gesehen hat, &bdquo;dass ihr für jeden Kilometer einen Namen habt. Die rote Wand, die Panzerstraße – so toll. Und jeder weiß nicht nur, was gemeint ist, sondern auch, wie es sich anfühlt.“ Sabine Heinrich weiß das jetzt auch. Auch wenn die Erfahrung mitunter schmerzhaft war. &bdquo;Aber das ist doch der edelste Schmerz, den man haben kann. Ich halte es mit dem Spruch, der mir unterwegs begegnet ist: Morgen kannst du mit heute angeben.“ Das wird sie ganz sicher tun. Sie ist schließlich ein Plappermäulchen und bekommt im von ihr moderierten WDR-Morgenmagazin reichlich Gelegenheit dazu. Und wird sie wiederkommen? &bdquo;Ganz sicher bin ich nächstes Jahr wieder dabei. Dann ohne Kamerateam.“ Die Dokumentation &bdquo;Sabine Heinrich läuft den Hermann“ wird ausgestrahlt am 2. Mai, 20.15 Uhr im WDR-Fernsehen.

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