
Köln. Die Maximalausbeute von neun Punkten aus den drei Spielen der Englischen Woche lässt den DSC Arminia Bielefeld mehr denn je auf den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga hoffen. Am Sonntagabend gewannen die Ostwestfalen mit 2:0 (1:0) bei Verfolger Viktoria Köln.
Es war angerichtet für die Arminia im Sportpark Höhenberg. Weil abgesehen von Bielefelds kommendem Gegner Hansa Rostock (4:0 gegen SC Verl) kein Aufstiegsaspirant seine Partie des 33. Spieltages gewinnen konnte, war klar: Mit einem Sieg in Köln würde der DSC seinen direkten Aufstiegsplatz weiter festigen. Dabei spielte den Bielefeldern vor allem die empfindliche 1:4-Schlappe des bisherigen Tabellendritten Cottbus am Sonntagnachmittag bei Dortmund II in die Karten.
Allerdings: Nicht nur für den DSC, auch für die Viktoria stand am Sonntagabend viel auf dem Spiel. Ein Sieg über Bielefeld, und die Rheinländer wären auf der Zielgeraden dieser Saison noch mal ganz dick drin gewesen im Aufstiegsgeschäft.
Der Kapitän bringt Arminia in Front
„Wenn wir unsere Spiele ziehen, kann uns egal sein, was die Konkurrenz macht“, hatte DSC-Coach Mitch Kniat im Vorfeld der Partie in Köln erklärt. „Wenn wir liefern, bleiben wir oben.“
Die elf von Kniat Auserwählten, die es vorrangig richten sollten, unterschieden sich nicht von jenen, die der Coach auch beim 4:2 fünf Tage vorher gegen den SV Wehen Wiesbaden auserkoren hatte. Im Sturmzentrum erhielt Joel Grodowski also erneut den Vorzug gegenüber DSC-Toptorjäger Julian Kania (zwölf Saisontreffer).
Mehr als 3.000 Arminia-Anhänger im Gästeblock machten die Partie für die Gäste zu einem Heimspiel. Der DSC brauchte allerdings eine Weile, um in Köln anzukommen. Abgesehen von einem Warnschuss des Viktoria-Angreifers Serhat Semih Güler (8. Minute) war es zwar eine intensive Anfangsphase, große Höhepunkte gab es aber fast keine. Bis zur 19. Minute. Der bis dahin in seinen Aktionen überwiegend unglückliche Lukas Kunze schlug eine starke Flanke auf Mael Corboz. Arminias Kapitän nahm den Ball volley und drosch ihn zwar ziemlich zentral, aber auch äußerst wuchtig zur 1:0-Gästeführung in die Maschen.
Die Partie verflachte anschließend zusehends. Köln fand kein Mittel, um die Gäste in Verlegenheit zu bringen. Arminia hatte keine Mühe, den Vorsprung zu verwalten. Gegen Ende des ersten Abschnitts wurde es dann aber umso turbulenter. Erst sah der Kölner Enrique Lofolomo innerhalb von fünf Minuten zweimal Gelb, was einen Platzverweis zur Folge hatte (39.). Damit war klar: Zum dritten Mal in Folge würde nach Aachen (1:0) und Wehen Wiesbaden (4:2) Arminias Gegner die Partie erneut nicht zu elft zu Ende bringen.
Köln-Trainer Janßen fliegt mit Rot
Doch nach nur drei Minuten war die Überzahl für die Gäste schon wieder dahin. Leichtfertig brachte Armine Noah Sarenren Bazee seine Mannschaft um den numerischen Vorteil. Wegen einer Schwalbe sah der bereits gelb-verwarnte Angreifer ebenfalls Gelb-Rot (42.). Ein Bärendienst des Bielefelders.
Köln stemmte sich im zweiten Abschnitt gegen die drohende Niederlage. Simon Handle bediente wunderbar Güler, doch DSC-Keeper Jonas Kersken parierte den Schuss prächtig (56.). Wenig später war es erneut Kersken, der einen Versuch von Said El Mala mit den Knien abwehrte (59.). Der Ausgleich lag nun in der Luft. Nach einem Freistoß von Tobias Eisenhuth kam Lex Tyger Lobinger frei zum Kopfball, setzte seinen Versuch allerdings etwas zu hoch an (64.). Dann der nächste Platzverweis. Diesmal erwischte es Viktoria-Coach Olaf Janßen. Weil sich Kersken ohne ersichtlichen Grund lange behandeln ließ und Kniat die Unterbrechung für taktische Anweisungen an sein wackelndes Team nutzte, zürnte Janßen und sah Rot (70.).
Köln blieb zwar am Drücker, vermochte den herausragenden Kersken aber nicht mehr zu bezwingen. Stattdessen vollendete Joker Kania einen Konter zum 2:0-Endstand (90.).
Nach zwei Englischen Wochen hintereinander kehren die Bielefelder nun erst einmal in einen normalen Spielrhythmus zurück. Die nächste Partie findet am kommenden Samstag (14 Uhr) gegen den FC Hansa Rostock statt.