DFB-Pokal-Halbfinale

Bayer-Trainer Alonso: „Liverpool und Arminia sind beide große Vereine“

Dass in Bielefeld eine außergewöhnliche Atmosphäre auf Leverkusen wartet, ist Bayer-Coach Xabi Alonso bewusst. „Ich habe großen Respekt“, sagt der Spanier.

Bayer-Trainer Xabi Alonso spricht bei der Pressekonferenz auch über die zu erwartende Stimmung am Dienstagabend auf der Bielefelder Alm. | © IMAGO/Beautiful Sports

Dirk Schuster
01.04.2025 | 01.04.2025, 14:06

Leverkusen/Bielefeld. Trotz der klaren Favoritenrolle stellt sich Bayer Leverkusens Trainer Xabi Alonso auf einen „harten“ Kampf im DFB-Pokal-Halbfinale bei Arminia Bielefeld ein. „Wir erwarten einen super Gegner“, sagte Alonso vor der Partie beim Drittligisten am Dienstag (20.45 Uhr): „Der Pokal ist ein verrückter Wettbewerb.“ Der Doublegewinner aus dem Rheinland peilt die erfolgreiche Titelverteidigung an, Alonso sieht „eine super Chance, um wieder in einem Finale zu sein.“

Angesichts von sechs Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayern München in der Bundesliga ist der Pokal die größte Titelchance für die Werkself. „Es ist ein Alles-oder-Nichts-Spiel“, betonte Alonso, der weiter auf den verletzten Zauberfuß Florian Wirtz verzichten muss. Dafür steht Angreifer Nathan Tella gegen den Favoritenschreck, der im laufenden Wettbewerb bereits drei Bundesligisten ausgeschaltet hat, vor der Rückkehr. Auf der stimmungsvollen Alm brauche sein Team „Kopf, Herz und Leidenschaft“, sagte der 43-Jährige, der aber Zuversicht ausstrahlte: „Wir sind bereit.“

Er habe schon viel über die Atmosphäre auf der Bielefelder Alm gehört underwarte eine „Topstimmung“, sagte Alonso. Bei der Pressekonferenz am Montag wurde er gefragt, ob auf der Alm eine Atmosphäre herrsche wie an der Anfield Road beim FC Liverpool. Von 2004 bis 2009 spielte er für den englischen Traditionsklub. Alonso sagte: „Liverpool ist Liverpool und Arminia ist Arminia. Beide sind große Vereine. Ich habe großen Respekt. Sie sind total verdient im Halbfinale und haben drei Bundesliga-Mannschaften geschlagen. Wir erwarten einen super Gegner.“ Man habe sich alle Pokalpartien des DSC in dieser Saison angesehen. „Hoffentlich können wir die Energie im Stadion auch für uns nutzen“, sagte Alonso. Das Stadion ist mit 26.500 Zuschauern ausverkauft.

Bayer Leverkusen mit 3.200 Fans auf der Alm

Spätestens, wenn aus den Lautsprechern in der Schüco-Arena statt wie in Liverpool „You’ll never walk alone“ die DSC-Hymne „Arminia, wir sind die besten Fans der Welt“ ertönt, wird Alonso wissen, dass es sein Team mit zwölf Gegnern zu tun bekommen wird. Allerdings wird Bayer von 3.200 eigenen Anhängern nach Ostwestfalen begleitet, die die Werkself nach Kräften unterstützen werden.

Offen ließ der Coach, ob wie bereits zuvor im Pokal Matej Kovar anstelle von Lukas Hradecky im Tor stehen wird. Ganz sicher wird der deutsche Nationalspieler Jonathan Tah am Ball sein. „Es geht darum, das Spiel zu gewinnen. Wenn es nicht möglich ist, das allerschönste, wunderbar anzuschauende Fußballspiel abzuliefern, dann muss es auch anders gehen“, erklärte der Abwehrspieler auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in einem Interview.

Bayer-Profi Jonathan Tah warnt sein Team vor Arminia Bielefeld. - © IMAGO/Sven Simon
Bayer-Profi Jonathan Tah warnt sein Team vor Arminia Bielefeld. (© IMAGO/Sven Simon)

Trotz und wegen der Favoritenrolle des rheinischen Cupverteidigers auf der Alm hält Tah das klassische „David gegen Goliath“-Duell nicht für einen Selbstläufer. Das Gastspiel bei den Ostwestfalen sei „extrem herausfordernd“, meinte der 29-Jährige: „Man darf nicht unterschätzen, welche Power diese Teams haben, vor allem zu Hause. Für die Arminia ist es wahrscheinlich das Spiel der Saison. Es kann sehr gefährlich werden, wenn man die Aufgabe nicht voll fokussiert und mit der nötigen Seriosität angeht.“

Tah: Die Finalatmosphäre in Berlin ist „pure Fußballliebe“

Doch die Aussicht auf den Pokalsieg reicht nach Einschätzung des gebürtigen Hamburgers als Motivation absolut aus. „Ein Triumph in Berlin“, erinnert sich Tah an Bayers Endspielerfolg 2024, „ist etwas ganz und gar Außergewöhnliches. Das Gefühl, im Olympiastadion das Finale zu spielen und zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes. Das kann man mit keinem anderen Titel vergleichen. Die Atmosphäre vor dem Spiel ist einmalig. Da ist pure Fußballliebe zu spüren. Schon allein deswegen will man da unbedingt hin.“

Mit Material von dpa und sid