Noten für Arminia: Welcher DSC-Profi einen rabenschwarzen Tag erwischte | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Gutes Wetter, volles Stadion, die Möglichkeit, auf den dritten Platz zu springen: Für Arminia Bielefeld war eigentlich alles angerichtet. Doch gegen den Tabellenvorletzten Hannover 96 II leistete sich der DSC ein wahres Fehlerfestival und kam nicht über ein schmeichelhaftes 2:2-Unentschieden hinaus. In der Offensive erwischte ein Armine einen rabenschwarzen Tag, dafür ging der Kapitän voran. Die Arminia-Profis in der Einzelkritik: Jonas Kersken Der Keeper hatte zunächst wenig Gelegenheit, sich auszuzeichnen und war dann beim Ausgleich durch Kolja Oudenne ohne Abwehrchance. In der Schlussphase hielt Kersken stark im Eins-gegen-eins mit Keanu Brandt. Bei der anschließenden Hereingabe von Oudenne machte er allerdings keine gute Figur und ließ den Ball zum 1:2 passieren. Note: 3,5 Christopher Lannert Der Vizekapitän hatte seine beste Offensivszene in der Anfangsphase, als er nach einem Abschlag von Gästetorwart Leon-Oumar Wechsel den Ball eroberte und postwendend den Arminia-Angriff einleitete, aus dem die Großchance von Mael Corboz resultierte. In der Folge spielte Lannert eine weitgehend durchschnittliche Partie. In der Entstehung des 1:2 grätschte der rechte Schienenspieler jedoch zunächst gegen Brandt völlig ins Leere und rückte dann nicht entschlossen genug auf Oudenne raus. Note: 3,5 Leon Schneider Der Innenverteidiger hinterließ an diesem Nachmittag – wie auch einige andere Arminen – einen fahrigen Eindruck. Immer wieder schlichen sich kleine Unzulänglichkeiten in das Spiel des 24-Jährigen. Zwar leistete sich Schneider keinen ganz großen Klops, doch von der gewohnten Zuverlässigkeit war er ein ganzes Stück entfernt. Note: 4 Joel Felix Der 27-Jährige kehrte nach auskurierte Wadenverletzung in die Startelf zurück. Felix war jedoch anzumerken, dass ihm ein wenig der Rhythmus fehlte. Vor dem Ausgleich kam der Abwehrchef nicht in den Zweikampf mit Torschütze Oudenne und streute viele Unsicherheiten ein. Note: 4,5 Louis Oppie Gegen seinen ehemaligen Klub spielte Oppie eine katastrophale erste Halbzeit. Eine unglaublich hohe Fehlerquote paarte sich mit seinem halbherzigen Zweikampfverhalten in der Entstehung des 1:1-Ausgleichs. Nach dem Seitenwechsel steigerte sich der 22-Jährige allerdings. Insbesondere in der Offensive schaltete sich Oppie immer wieder mit ein und bereitete das 2:2 von Corboz sehenswert per Hacke vor. Note: 4 Stefano Russo Auch für den zuletzt so formstarken Mittelfeldspieler war es eine schwierige Partie. Direkt zu Beginn wurde er von Oudenne bei dessen tollen Solo stehengelassen. Weil auch Russo nicht fehlerfrei blieb, drückte er dem Spiel nicht wie gewohnt den Stempel auf. Mit seinem strammen Schuss holte er zumindest den Elfmeter heraus, der zum 1:0 für Arminia durch Julian Kania führte. Note: 3,5 Sam Schreck Der eigentlich für seine Defensivstärke bekannte Mittelfeldspieler leitete mit einem überlegten Zuspiel die erste Arminia-Chance der Partie ein. Danach kam von Schreck allerdings nicht mehr viel. Ungenauigkeiten prägten das Spiel des 26-Jährigen, der zudem in der Entstehung des Tores zum 1:1 nicht konsequent in die Zweikämpfe ging. Note: 4,5 Mael Corboz Der DSC-Kapitän war gegen das Kellerkind der auffälligste Armine. In der Anfangsphase wurde ein Schuss des 30-Jährigen vom Hannoveraner Eric Uhlmann gerade noch vor der Linie geklärt. Allerdings vermochte auch Corboz dem Arminia-Spiel in der ersten Hälfte keine Struktur zu geben. Dies gelang in der zweiten Halbzeit besser, in der er mit seinem gefährlichen Abschluss in der 67., vor allem aber mit seinem Tor zum 2:2-Ausgleich die offensiven Akzente setzte. Note: 2,5 Joel Grodowski Der 27-Jährige erwischte einen ganz schwachen Tag und tauchte vollkommen ab. Ein geblockter Schuss nach knapp einer halben Stunde sowie eine gute Flanke auf Kania waren die besten Szenen des Offensivspielers. Trotzdem war es gegen den Tabellenvorletzten viel zu wenig von Grodowski. Note: 5 Marius Wörl Der Youngster kam zunächst gut in die Begegnung und hatte in der Entstehung der Corboz-Chance seine Füße im Spiel. Auch danach war Wörl enorm fleißig und darum bemüht, in der Offensive Dinge zu kreieren. Dabei verrannte er sich allerdings zu häufig. Vor dem Ausgleich war auch er nicht energisch genug in den Zweikämpfen. Note: 4 Julian Kania In der siebten Minute verwandelte der Stürmer vom Punkt eiskalt zur 1:0-Führung für den DSC. Angesichts des schleppenden Arminia-Offensivspiels hing Kania in der Folge aber auch viel in der Luft. Sein herrliches Zuspiel auf Grodowski sowie eine Kopfballbogenlampe, die zu einem doppelten Lattentreffer führte, waren seine besten Szenen. Note: 3 Außerdem eingewechselt wurden Noah Sarenren Bazee (für Kania), Isaiah Young (für Grodowski) und Merveille Biankadi (für Schreck, alle 62.) sowie Nassim Boujellab (für Corboz, 88.) und Maximilian Großer (für Boujellab, 90.+5). Sarenren Bazee fiel vor allem durch seinen Eigensinn auf, als er den Ball während einer aussichtsreichen Kontersituation lieber selbst am Tor vorbeijagte, als ihn auf den mitgelaufenen Biankadi querzulegen. Bitter verlief der Tag für Boujellab, der nur wenige Minuten auf dem Feld stand, ehe er verletzt ausgewechselt wurde. Trainer Mitch Kniat befürchtet einen Riss des Innenbandes im Knie, was praktisch gleichbedeutend mit dem Saisonaus des Marokkaners wäre.

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