26. Spieltag

4:1 – Arminia Bielefeld löst Pflichtaufgabe Stuttgart II souverän

Wenige Tage nach dem Pokal-Hit geben sich die Arminen in der Liga gegen das Kellerkind keine Blöße. Bereits zur Halbzeit ist die Begegnung entschieden.

Julian Kania bringt Arminia Bielefeld gegen Stuttgart II vom Elfmeterpunkt in Führung. | © Oliver Krato

Gregor Winkler
02.03.2025 | 02.03.2025, 22:20

Bielefeld. Nirgends ist die Kluft zwischen Glamour-Fußball und hartem Liga-Alltag in diesen Tagen größer als beim DSC Arminia Bielefeld. Nach der rauschenden DFB-Pokalnacht vom Dienstag kam am Sonntag die vielleicht graueste der grauen Liga-Mäuse, deren großer Name durch die angehängte römische Ziffer II um so viel Strahlkraft beraubt wird. Doch auch gegen Reserve-Teams wie den VfB Stuttgart II müssen die traditionsreichen Drittligisten wie der DSC bestehen. Das Team von Mitch Kniat erledigte die Pflicht mit einem 4:1 souverän.

Das Hinspiel war Warnung genug, auch wenn Kniat im Vorfeld darauf hingewiesen hatte, dass seine Schützlinge bei der 0:3-Niederlage in Großaspach durchaus Chancen hatten, um in Führung zu gehen. Marius Wörl hatte damals zu Beginn den Ball an die Latte geschweißt. Jener Wörl, der nach seinem Pokal-Husarenritt vom Dienstag und der zwei Tage darauf folgenden Meldung aus Hannover, dass er im Sommer zu seinem ausleihenden Verein zurückkehren wird, in dieser Woche gleich doppelt im Fokus gestanden hatte.

Kniat brachte den 20-Jährigen in vorderster Reihe, weil dahinter Sam Schreck nach seinem guten Auftritt gegen Werder Bremen einen Startplatz im Mittelfeld neben Kapitän Mael Corboz erhielt. Max Großer, der sich gegen Bremen noch eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte, konnte spielen und den gelb gesperrten Joel Felix ersetzen. Felix Hagmann stand für den ebenfalls gesperrten Rechtsverteidiger Christopher Lannert im Team.

Kania eröffnet – Grodwoski legt doppelt nach

„Wir wollen irgendwie drei Punkte holen, dann wäre ich superzufrieden. Es ist ein wichtiges Spiel in einer wichtigen Saisonphase“, hatte DSC-Sportgeschäftsführer Michael Mutzel vor der Partie gesagt. Nach nicht mal einer Viertelstunde setzte sein Team die Vorgabe um. Grodowski drang mit Schmackes in den Strafraum ein, um Stuttgarts di Benedetto den Ball abzujagen. Der junge Schwabe erwischte den Bielefelder am Fuß, Schiedsrichter Leonidas Exuzidis zeigte auf den Punkt. Julian Kania, der für den verletzten Roberts Uldrikis in die Startelf gerückt war, verwandelte den Foulelfmeter gut platzierte flach links zum 1:0 (14.).

Danach schlief die Partie bei gefühlten 90 Prozent Ballbesitz der Gastgeber etwas ein, bis Corboz nach einer knappen halben Stunde eine Flanke von links vors Tor brachte, wo Grodowski und Kania aber verpassten. Ein Wachmacher (28.). Kurz danach verpasste Oppie mit einem Strahl das Tor knapp. Und wieder nur Sekunden später servierten Wörl und Russo nach innen, wo Grodowski passend stand, um zum 2:0 zu vollenden (30.).

Arminia Bielefeld schlägt Suttgart II mit 4:1.

Noch vor der Pause zeigte sich der vom Trubel um seine Person völlig unbeeindruckt wirkende Wörl mit einer feinen Vorarbeit für Grodowski. Und „Johnny“ machte das, wofür er vom ungeliebten Rivalen Preußen Münster geholt worden war – er traf (39.). Arminia hatte bereits zur Halbzeit den Spielstand des Hinspiels zurückgezahlt.

Corboz macht für Arminia den Deckel drauf

Fünf Minuten nach Wiederanpfiff hatte Wörl die erste Chance, traf den Ball aber nicht richtig. Erstaunlich teilnahmslos hatten die Jung-Schwaben auf den Rückstand reagiert. Das sah wohl auch Trainer Markus Fiedler so und tauschte in der 58. Minute gleich vier Akteure aus. Bei Arminia musste Großer wieder angeschlagen raus, für ihn kam Nassim Boujellab zum ersten Mal seit vier Monaten zum Einsatz.

Ausgerechnet di Benedetto erzielte dann vor handgezählten 31 Gäste-Fans den Ehrentreffer (72.). Doch Corboz machte nach Vorarbeit von Grodowski den Deckel drauf (78.). Zuvor hatte der Vorlagengeber den Innenpfosten getroffen. 18.655 Zuschauer waren begeistert. Young, Biankadi, Lukas und der junge Richter sammelten noch Einsatzminuten.