So plant Arminia Bielefeld mit den DFB-Pokal-Millionen | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Mit den Einnahmen in dieser DFB-Pokal-Saison hat der DSC Arminia Bielefeld seinen Profi-Etat für die laufende Spielzeit praktisch verdoppelt. Der Erlös beläuft sich auf rund 7,5 Millionen Euro. Doch was passiert nun mit dem Geld? Der kaufmännische Geschäftsführer Christoph Wortmann gibt Antworten. 6,5 Millionen Euro hat Arminia für die vier erfolgreichen Partien dieser Pokalspielzeit an Prämien vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) eingestrichen, 3,35 Millionen davon gab es allein für den 2:1-Triumph im Viertelfinale gegen Werder Bremen. Doch das ist noch nicht alles. Die ausverkaufte Schüco-Arena habe dem DSC laut Wortmann am Dienstagabend &bdquo;rund 300.000 Euro beschert“. Die gleiche Summe bekommt auch der unterlegene SVW. Die Zuschauereinnahmen werden zu gleichen Anteilen vergeben. Für die bisherigen vier Partien, die Arminia als Drittligist alle im eigenen Stadion austragen durfte, belaufen sich die Zuschauereinnahmen auf circa eine Million Euro. Unter dem Strich haben die Siege in diesem Wettbewerb dem chronisch klammen Klub also schon jetzt rund 7,5 Millionen Euro eingebracht. Im Halbfinale hat Bielefeld erneut Heimrecht. Da die Alm auch dann ausverkauft sein wird, sind dem Klub weitere 300.000 Euro also schon jetzt sicher. Wortmann spricht nicht zuletzt dank der vielen Pokal-Spiele vom &bdquo;erfolgreichsten Ticketing-Jahr der Vereinsgeschichte“. Nicht nur die Arminia-Profis profitieren von den DFB-Prämien &bdquo;Das ist für alle im Klub ein Wahnsinn, was du mit einer solchen Pokalsaison erreichen kannst“, sagt Wortmann. Die Freude und Emotion sei mit den Händen zu greifen. Es sei &bdquo;unglaublich, was für eine Kraft hier drinsteckt und es ist schön, jetzt etwas zurückgeben zu können nach so vielen entbehrungsreichen Jahren“. Was Wortmann unter anderem meint: Nach dem Abstieg aus der 2. Liga im Sommer 2023 musste Arminia drastische Einsparungen in allen Bereichen vornehmen. Auch die Geschäftsstellenmitarbeiter mussten damals Gehaltseinbußen in Kauf nehmen. &bdquo;Nicht nur die Lizenzspieler, sondern alle Arminia-Mitarbeiter partizipieren an den Prämien, die wir vom DFB bekommen“, betont Wortmann. In welcher Größenordnung die Mitarbeiter in den unterschiedlichen Bereichen profitieren, behält der 48-Jährige allerdings für sich. Dass die Profis für ihre Erfolge am meisten belohnt werden, versteht sich von allein. Wortmann: &bdquo;Die getroffene Vereinbarung ist sehr fair für die Spieler und selbstverständlich auch für den Klub.“ Der Finanzchef erklärt, dass das Geld dem DSC enorm bei der anstehenden Lizenzierung helfe. Bis Mitte März muss Arminia den Antrag für die kommende Saison beim DFB (3. Liga) und auch bei der Deutschen Fußball Liga (DFL, 2. Liga) eingereicht haben. &bdquo;Wir müssen darin die Liquidität für die aktuelle und für die neue Saison nachweisen, was wir jetzt können. Das Thema Lizenzierung ist zu 90 Prozent gelöst.“ Für die 3. Liga war das bisher stets ein enorm schwieriges Unterfangen und ohne externe Hilfe praktisch nicht zu realisieren. Dank der Einnahmen sieht das anders aus. Neuer Handlungsspielraum für Arminia Hätte es die Pokalerfolge nicht gegeben, &bdquo;hätten wir andere Maßnahmen treffen müssen. Jetzt wird es ein besserer Frühling.“ Arminia habe nun einen Handlungsspielraum, der Klub könne in einem gewissen Rahmen &bdquo;aus eigener Kraft gestalten“. Die Einnahmen sorgten Wortmann zufolge dafür, dass nicht mehr alles auf Kante genäht sei. &bdquo;Wir haben mehr Sicherheit für die weiteren Planungen.“ &bdquo;Wir können die Lizenz einreichen mit einem etwa identischen Etat wie jetzt“, frohlockt Wortmann. In der laufenden Saison beträgt dieser rund 7,7 Millionen Euro. Sollte der aktuelle Tabellenvierte Arminia den Aufstieg in dieser Saison verpassen, &bdquo;könnten wir im Sportbereich mit der gleichen Kraft weitermachen wie aktuell“. Vor dem Viertelfinal-Triumph hatte Wortmann für das laufende Geschäftsjahr ein leicht positives Ergebnis prognostiziert. &bdquo;Jetzt machen wir Gewinn“, sagt er. Für einen Drittligisten ist das außergewöhnlich. Arminia baut weiterhin Verbindlichkeiten ab Die außerplanmäßige Millioneneinnahme ändert freilich nichts daran, dass der DSC weiterhin Verbindlichkeiten in Höhe von mehreren Millionen Euro abbauen muss. Kurzfristige Sondertilgungen seien Wortmann zufolge aber nicht vorgesehen. Wichtig sei aber, dass &bdquo;wir mithilfe der Einnahmen die Schulden sukzessive weiter abbauen können“. Sollten die Bielefelder auch noch das Halbfinale überstehen, wären ihnen weitere 2,9 Millionen Euro sicher. Das ist die Summe, die der Final-Verlierer kassiert. Der Pokalsieger wird mit 4,3 Millionen Euro belohnt. Wer der Gegner in der Vorschlussrunde sein wird, erfahren die Arminen am Sonntag, 2. März. Dann wird das Halbfinale ausgelost (18.45 Uhr, ARD). Losfee ist Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah. Gespielt wird am 1. und 2. April.

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